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Quelle: IMAGO / Joko

Testzentrum Blaschkoallee

Neukölln will weiter an kostenlosen Schnelltests festhalten

Nach dem Wegfall kostenloser Bürgertests in der Corona-Pandemie ab Montag will Neuköllns Amtsarzt Nicolai Savaskan an gebührenfreien Angeboten festhalten.

Im Testzentrum seines Bezirks in der Blaschkoallee werde es nach dem 11. Oktober kostenlose Schnelltests nach ärztlichem Ermessen geben, sagte Savaskan. Zu den Kriterien zähle zum Beispiel auch nachgewiesene Bedürftigkeit.

"Der Gesundheitsschutz ist uns zu wichtig, als dass wir das kostenlose Testen in einem kommunalen Zentrum sofort komplett aufgeben", sagte Savaskan. Testen sei auch wichtig, um einen Überblick im Infektionsgeschehen zu behalten. Die Haltung der zwölf Berliner Amtsärzte zu diesem Thema sei aber durchaus unterschiedlich, ergänzte er. In Berlin werde es also wahrscheinlich je nach Bezirk eigene Regelungen für die öffentlich betriebenen Testzentren geben.

Kostenpflichtig ab 11. Oktober

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"Gängeln ist nicht unsere Rolle"

Ab Montag kann ein Schnelltest um die 12 Euro kosten. Als Richtwert gilt nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung ein Preis von 3,50 Euro für den Sachwert des Tests und 8 Euro für die Testdienstleistung. Noch gibt es neben den 14 öffentlichen Testzentren in Berlin rund 1.190 private Test-to-Go-Möglichkeiten. Wie viele davon bestehen bleiben, richtet sich vermutlich auch nach der Nachfrage. Ab Montag unterstehen private Anbieter von Tests für Zertifizierungen und Kontrollen den Gesundheitsämtern der Bezirke.

Kostenlose Testangebote auf dem Neuköllner Bezirksgelände an der Blaschkoallee solle es für eine Übergangszeit mindestens bis zum Jahresende geben, sagte Savaskan. "Gängeln ist nicht unsere Rolle", ergänzte der Amtsarzt. Der Staat habe zu stark auf die Autorität seiner Behörden gesetzt und dadurch auch Widerstände gegen das Impfen erzeugt.

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Bislang wenige hundert Tests pro Woche in der Blaschkoallee

Beim Schnelltest stünden Ärzten Ermessensspielräume aus medizinischen Gründen zu, sagte Savaskan. Die wolle der Bezirk auch dazu nutzen, Menschen zum Impfen zu motivieren - an gleicher Stelle. Zur Not wolle Neukölln die Mehrkosten für die Schnelltests aus eigener Kasse bezahlen. Bisher ließen sich nach Savaskans Angaben an der Blaschkoallee zwischen 100 und 320 Menschen pro Woche auf das Sars-CoV-2-Virus testen.

Ab Montag sind Corona-Schnelltests in der Regel kostenpflichtig. Ausnahmen gibt es laut der Senatsverwaltung für Gesundheit allerdings unter anderem für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, Jugendliche und Schwangere. Das gilt für alle öffentlichenTestzentren in Berlin. Wer sich außerdem kostenlos testen lassen darf, lesen Sie hier.

Sendung: Inforadio, Nachrichten, 09.10.2021, 9:00 Uhr

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