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Audio: rbb24 Inforadio | 30.12.2022 | Mario Köhne | Quelle: dpa/Soeren Stache

Nach Drosten-Äußerungen

Woidke dringt auf bundesweite Lösung für Corona-Regeln

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) fordert eine bundesweite Regelung für ein mögliches Ende der Corona-Schutzmaßnahmen. "Wenn es zutrifft, was Herr Drosten und viele andere Fachleute sagen, scheint es sinnvoll, dass wir bald auf alle Maßnahmen verzichten können", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Aber das sollte bundesweit einheitlich abgestimmt sein."

Woidke verwies darauf, dass die Brandenburger Verordnung bis zum 11. Januar gilt. Die Corona-Regeln des Bundes sind bis zum 7. April gesetzlich festgeschrieben, können aber früher gekippt werden.

Debatte um Pandemie-Ende

Forderungen nach Lockerungen in Berlin und Brandenburg werden lauter

Ist die Corona-Pandemie vorbei oder noch voll im Gange - diese Diskussion ist nach den Aussagen von Virologe Christian Drosten neu entfacht. Beim Tempo von möglichen Lockerungen gibt es in Berlin und Brandenburg unterschiedliche Meinungen.

Woidke: Alleingang sorge für Verunsicherung

Der Brandenburger Regierungschef Woidke warnte vor einem Wettbewerb der Aufhebung des Corona-Schutzes. "Ich halte wenig davon, dass einzelne Bundesländer einzelne Regelungen treffen und in einen Überbietungswettbewerb eintreten", sagte Woidke. "Gerade solche Alleingänge haben immer wieder für große Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt."

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Das sind die aktuellen Fallzahlen in Berlin und Brandenburg

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Drosten: Pandemie werde zur Endemie

Der Virologe Christian Drosten hatte in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" unter anderem gesagt, nach seiner Einschätzung sei die Pandemie vorbei und werde zu einer Endemie. Die Immunität gegen Sars-CoV-2 werde nach dem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) forderte daraufhin, "die letzten Corona-Schutzmaßnahmen" zu beenden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wies das unter Verweis auf volle Kliniken, überlastetes Personal und eine Übersterblichkeit zurück, ließ aber offen, ob bis April an den Regeln festgehalten wird. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verwies auf die Gesetzeslage und stellte sich damit hinter Lauterbach.

Gesundheitsministerkonferenz beendet

Bundesländer bleiben bei Masken- und Isolationspflicht auseinander

In Brandenburg gilt weiter Maskenpflicht im ÖPNV

Das Brandenburger Kabinett hatte die FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Bussen und Bahnen des Nahverkehrs vor Weihnachten bis 11. Januar verlängert. Die Maskenpflicht gilt auch für Besucher von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose in geschlossenen Räumen. Die Corona-Isolationspflicht gilt in Brandenburg ebenfalls noch.

Der Bund sieht die Masken bis April für Fahrgäste im öffentlichen Fernverkehr und Besucher von Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie Arztpraxen vor. In Bayern und Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs bereits entfallen. In Schleswig-Holstein läuft sie bis zum Jahresende aus.

Der Landesvorsitzende der FDP Brandenburg, Zyon Braun, forderte am Freitag: "Brandenburg muss nun nachziehen und alle Maßnahmen sofort beenden." Ein bundesweit einheitliches Ende der Schutzmaßnahmen werde es nicht geben, zeigte sich Braun überzeugt. "Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben bereits vor Wochen den Ausstieg eingeleitet."

Braun kritisierte, dass Woidke mit der Forderung nach einer bundeseinheitlichen Lösung "auf Zeit spiele", um Unstimmigkeiten in seiner Regierung zu kaschieren. Einer Verlängerung der Maßnahmen fehle jegliche Begründung, denn es läge derzeit keine Notlage im Gesundheitssystem vor, so der FDP-Politiker.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.12.2022, 9:40 Uhr

Woidke: Alleingänge sorgen für Verunsicherung

Der Brandenburger Regierungschef Woidke warnte vor einem Wettbewerb der Aufhebung des Corona-Schutzes. "Ich halte wenig davon, dass einzelne Bundesländer einzelne Regelungen treffen und in einen Überbietungswettbewerb eintreten", sagte Woidke. "Gerade solche Alleingänge haben immer wieder für große Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt."

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