Zoom in die Gemeinden - So haben Brandenburger Kommunen bei den Kreistagswahlen abgestimmt

Mi 12.06.24 | 11:37 Uhr | Von Dominik Ritter-Wurnig
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Ergebnisse der Kreistagswahl 2024 auf Gemeindeebene
Bild: rbb

Die AfD war die große Siegerin bei den Kommunalwahlen auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte. Nur in zwei von 18 lag sie nicht vorn. Betrachtet man das Ergebnis auf Gemeindeebene, zeigt sich ein bunteres Bild. Von Dominik Ritter-Wurnig

Die AfD landete bei den Brandenburger Kommunalwahlen in 16 von 18 Landkreisen und keisfreien Städten auf Platz eins. Betrachtet man das vorläufige Endergebnis bei den Kommunalwahlen auf Gemeindeebene, zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild.

In 325 von 413 Gemeinden bekam die AfD die meisten Stimmen. Die CDU konnte in 50 Gemeinden die relative Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen, die SPD in 20 Gemeinden.

BVB/Freie Wähler sowie die Bauernliste – teilweise in Vereinigung mit anderen – lagen in jeweils fünf Gemeinden vorne: BVB/Freie Wähler in Marienfließ, Meyenburg (beide Prignitz), Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin), Bernau (Barnim) und Kloster Lehnin (Potsdam-Mittelmark). Die Bauern waren vor allem in der Prignitz stark und bekamen dort in Berge, Pirow, Groß Pankow und Gerdshagen die meisten Stimmen, zudem in Wiesenaue (Havelland).

In Süden Brandenburgs waren sogenannte weitere Wählergruppen besonders erfolgreich, vor allem im Landkreis Elbe-Elster: In Schönborn kam die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) auf knapp über 50 Prozent der Stimmen; in Fichtwald, Schönewalde und Schlieben bekam die UWG zusammengerechnet mit der Wählergemeinschaft Landwirtschaft Umwelt und Natur Elbe-Elster (WG LUN) und der Ländlichen Wählergruppe Kreisstadt Herzberg (LWG) die meisten Stimmen. In den Gemeinden Herzberg und Kremitzaue hatte auch die Wählergruppe Herzberg Zählt (HZ) ihren Anteil am starken Ergebnis der weiteren Wählergruppen.

In Heideblick (Dahme-Spreewald) kam die Liste Stimme der Dörfer auf 30,5 Prozent der Stimmen und damit die meisten.

In der Gemeinde Mühlenfließ (Potsdam-Mittelmark) konnte der Einzelbewerber Jens Hinzer die meisten Stimmen für sich gewinnen.

Mehr Details zu den Ergebnissen finden Sie beim Landeswahlleiter [brandenburg.de].

Beitrag von Dominik Ritter-Wurnig

61 Kommentare

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  1. 61.

    "Ihre Art die Leute im Osten als "Ossis" zu bezeichnen, zeigt eigentlich nur, dass sie mit begrenztem Intellekt immer noch die Mauer in Ihrem Kopf haben."

    Naja, das mit dem begrenzten Intellekt erweist sich bei ihnen als Eigentor. Sind es doch hauptsächlich (!) die Ossis selbst die sich in einer Art Wagenburgmentalität so bezeichnen und aufgrung mangelnder Bildung rechtsextrem wählen.

    Natürlich nicht alle aber man sieht ja wieviele die rechtsextreme AfD mit ihren Westimporten gewählt haben.

  2. 60.

    Nein aber tausendfach für 100 DM Begrüßungsgeld. Da war man sich für nichts zu schade und hat sich beim Klassenfeind gerne mehrmals angestellt. So kam man dann auch auf 300 DM.

  3. 59.

    In der Tat sollte unterschieden werden: Der Mensch, der in Rostock-Lichtenhagen mit eingepinkeltem Jogginganzug auf den Balkon trat und öffentlich Beifall spendete, als gegenüber das Sonnenblumenhaus angezündet wurde, gab für bundesdeutsche Fernsehleute das Idealbild des "brachialen Ossis" ab - wo der gemeine Bundesdeutsche doch bei so etwas versteckt hinter der Gardine gestanden hätte und dort seinen Beifall bekundet hätte.

    Es gab und gibt eine Unterschiedlichkeit zw. Menschen, die als Erste auf die Straße gingen, vor dem Mauerfall Kopf und Kragen riskierten, um für eine Demokratisierung der DDR einzutreten, einem Mut, den die meisten vorherigen Bundesdeutschen keineswegs aufgebracht hätten. Dann gab es die große Zahl an Menschen, die nach dem Mauerfall mit Transparenten "Kommt die D-Mark nicht zu uns, gehen wir zu ihr" auf die Straße gingen und auch sonst mit Transparenten von Deutschland in den Grenzen von 1937 aufwarteten.

    Das waren die Zustimmenden zum simplen Beitritt.

  4. 58.

    Also sind die meisten Leute aus Brandenburg arm und ungebildet? Eine unglaublich arrogante Aussage!

  5. 57.

    Wie unwissend! Zonen-Gabi stammte und lebte damals in Worms und heißt Dagmar.
    Keine Frau aus der ehemaligen DDR hätte sich für 300 DM Gage so erniedrigt.
    Verschließen sie nicht die Augen vor den Wahlergebnissen und den öffentlichen Naziparolen in den alten Bundesländer.

  6. 56.

    Viel interessanter ist doch die Statistik wer AfD hauptsächlich so gewählt hat, Arme und Ungebildete, das spiegelt sich ja auf der Karte auch wieder.

  7. 55.

    Im Westen/Nordwesten/Südwesten von Brandenburg, sind wenigstens noch viele schwarze/rote/gelbe/grüne Kommunen/Städte - das gibt noch Hoffnung, auf Erhalt der Demokratie in Brandenburg.

  8. 54.

    Es tut mir leid, aber es ist so. Wenn man eine durchgreifende Änderung beispielsweise in der Asyl-Thematik für nötig erachtet, ist eine Stimme für die Freien Wähler eine verlorene Stimme.

  9. 53.

    Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg. Umgekehrt gilt diese Regel auch. Die Grünen sacken weiter ab. Sie sind lt. Focus auf den schlechtesten Wert seit sechs Jahren von 13 Prozent gefallen. (minus eins), Kretschmann fordert mehr Macht für Habeck, was mich persönlich verwundert. Habeck war ein Grund für das Wahldebakel (Sein GEG hat er nur als "Test" betrachtet).

  10. 52.

    Sie als Harz 4 -Empfänger sollten nicht so über andere Leute urteilen . Die Leute im Ostteil waren gutgläubig und ehrlich.

  11. 50.

    Ihre Art die Leute im Osten als "Ossis" zu bezeichnen, zeigt eigentlich nur, dass sie mit begrenztem Intellekt immer noch die Mauer in Ihrem Kopf haben. Das dabei so ein Unsinn rauskommt, ist daher nicht wirklich verwunderlich. Wer noch in solchen Zonen denkt, der hat die letzten Jahre wirklich verpennt.

  12. 49.

    Laut ihrer Aussage scheint es als wenn sie sich nicht mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteie auseinandergesetzt haben.

  13. 48.

    Realitätsverweigerung Ihrerseits. Keine Anerkenung und Axeptans andersdenkender.

  14. 47.

    Ich finde Geschichte wiederholt sich. In den frühen Neunziger Jahren konnte man den Ossis alles andrehen - nutzlose Versicherungen, kaputte West-Autos, defekte Videorekorder, elend lange Zeitschriften-Abos... erinnert sei an "Zonen-Gabi und ihre erste Banane" (für die Jüngeren: einfach mal googeln...). Und bis sich sowas ausschleicht, können schonmal ein paar Generationen vergehen. Die AfD ist quasi die erste Banane von Zonen-Gabi. Man kann denen halt immer noch jeden Quatsch andrehen.

  15. 46.

    Dann bleiben Sie bitte stabil und halten Sie durch. Was passiert, wenn diese Blau-braunen gewinnen, erlebe ich gerade auf Arbeit. Wahrlich nicht lustig.

  16. 45.

    Hier im Osten wird Führung erwartet. Jahrelang wurden wir von der Partei geführt (hat immer Recht) und jetzt sind wir aufeinmal selber verantwortlich. Das ist unbequem. Klar das die Afd vorn liegt, die verspricht Führung. Solange bis wieder alles kaputt ist. Es kommt alles immer wieder.
    Ich frage mich trotzdem, was war das für ein Wahlkampf. Ich kannte fast keinen von den zu Wählenden. Der Wahlkampf bestand aus ein paar Plakaten mit Köpfen und Schlagwörtern (Wünschen). Was und wie im Einzelnen geändert/gelöst/gehandelt werden soll tauchte nirgends auf .

  17. 44.

    Nirgendwo?
    - Jämlitz - Klein Düben: 57,5%
    - Tschernitz: 54,4%
    - Hirschfeld: 51,8%
    - Alt Tucheband: 50,3%

    Zugegeben, alles kleinere Flecken, aber *nirgendwo* ist leider nicht richtig.

  18. 43.

    Doch doch Herr / Frau / Es Moritzine... Lesen Sie die Kommentare mal ganz von unten nach oben. Da gabs schon einige und auch einige Gegenmeinungen zu Antwortkommentaren auf #1 [Robert] vom 11.06.2024 um 15:06

  19. 42.

    Ich stimme Ihnen in jeder Aussage zu. Hoffentlich geht dies nicht nach hinten los. Was ich aber auch auffällig finde: keine Kommentare (oder noch nicht freigeschaltet), wo sonst eine Flut an Meinungen hier schon stehen würde.

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