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Video: rbb24 | 01.08.2022 | Jörg Klawitter | Quelle: IMAGO / Picture Point

2:1 nach Verlängerung

Union Berlin müht sich in Chemnitz in die zweite Runde des DFB-Pokals

Holpriger Pflichtspiel-Auftakt für den 1. FC Union: Die Köpenicker sind in Chemnitz nur mit viel Mühe in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Über weite Strecken des Spiels war der Bundesligist zu harmlos und jubelte erst in der Verlängerung.

Der Fußball-Bundesligist Union Berlin steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals - tat sich beim Regionalligisten Chemnitzer FC aber lange Zeit schwer. Am Ende siegten die Köpenicker am Montagabend nach Verlängerung mit 2:1 (0:0, 1:1). Tobias Müller hatte den Viertligisten mit einem Kopfball vor rund 13.000 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße in Führung gebracht. Jordan Siebatcheu und Joker Kevin Behrens drehten die Partie zugunsten des Favoriten.

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Hälfte 1: Union zu harmlos

Union dominierte von Beginn an die Partie - brauchte aber ein wenig, um zum ersten Mal wirklich gefährlich zu werden. Sheraldo Beckers Schüsschen in der fünften Minute brachte Jakub Jakubov zwar das erste Mal ins Spiel, eine Herausforderung für den CFC-Keeper war es aber nicht.

Deutlich enger wurde es im Stadion an der Gellertstraße zehn Minuten später - und das gleich zweimal. Erst rauschte Christopher Trimmels Abschluss aus halbrechter Position nach 14 Minuten ans Außennetz. Zwei Minuten später forderte Robin Knoche Jakubov richtig heraus: Nach einer Ecke von Niko Gießelmann köpfte er aus rund acht Metern wuchtig aufs Tor, der 33-jährige Keeper des Regionalligisten parierte stark (16.).

Es sollten jedoch Situationen mit Seltenheitswert bleiben. Die Köpenicker waren in der Folge zwar weiter bemüht, aber harmlos. Der Bundesligist machte es der Defensive des CFC einfach. Zu ungenau, zu langsam und zu inspirationslos war vieles, was das Team von Urs Fischer in der gegnerischen Hälfte zeigte. Distanzschüsse von Gießelmann (29.) und Janik Haberer (41.) sowie ein Kopfball von Knoche (33.) gingen über oder deutlich neben das Tor - und blieben doch die einzigen überhaupt nennenswerten Offensiv-Aktionen der Berliner bis zur Pause.

Hälfte 2: Offener Schlagabtausch

Chemnitz brachte das Tor von Union in der ersten Hälfte kein einziges Mal in Bedrängnis - holte das dann aber direkt nach der Pause nach. Es waren die Minuten des Max Roscher. Im ersten Anlauf stürmte der 18-jährige Chemnitzer über die rechte Seite nach vorne, flankte scharf nach innen - und Trimmel konnte gerade noch klären. Vier Minuten später forderte er dann mit einem Schuss aus 14 Metern aufs kurze Eck Frederik Rönnow heraus (47./51.).

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Es war nun ein Spiel, in dem von den drei (!) Ligen, die zwischen den Teams liegen, nichts mehr zu sehen war. Und der Regionalligist belohnte sich für seinen Mut. Kilian Pagliuca brachte einen Ball aus dem rechten Halbfeld in den Köpenicker Strafraum, Tobias Müller schraubte sich vor dem Tor höher und höher und köpfte aus sechs Metern unhaltbar für Rönnow zum 1:0 für den Außenseiter ein (62.).

Union reagierte prompt. Der eingewechselte Andreas Voglsammer fand im Strafraum mit etwas Glück Neuzugang Jordan Siebatcheu, der den Ausgleich erzielte - und das mit einer artistischen Meisterleistung: Aus der Drehung bugsierte der 26-Jährige den Ball mit einer fallrückzieherähnlichen Einlage ins Tor (64.). Die Dominanz kehrte damit jedoch nicht zurück ins Spiel der Köpenicker.

Erst in der Schlussphase gelang es den Berlinern, ein Powerplay aufzuziehen. Nun gab es die Großchancen, die über weite Strecken des Spiels gefehlt hatten. Jakubov rettete glänzend gegen Andras Schäfer (81.) und Trimmel knallte den Ball von der Strafraumgrenze an den Pfosten. Den Nachschuss von Julian Ryerson klärten der CFC-Keeper und Robert Zickert gemeinsam zur Ecke (85.). So schaffte es Chemnitz mit Mühe und Not in die Verlängerung.

Verlängerung: Nur noch Union

In der setzte das Team von Urs Fischer seinen Dauer-Druck fort. Chemnitz - nun sichtbar k.o. - kam nur noch sporadisch aus der eigenen Hälfte. Doch gegen die grätschenden und kämpfenden Sachsen kam Union nun zunächst nicht mehr zu den ganz großen Tor-Gelegenheiten. In der 109. Minute war es dann Trimmel, der den Ball aus halblinker Position fast ins lange Eck schlenzte. Der Kapitän war es dann auch, der kurz vor Schluss die Köpenicker Erlösung einleitete: Eine Ecke des 35-Jährigen erreichte am Fünfmeterraum Kevin Behrens und der Joker köpfte zum 2:1-Siegtreffer für den Fußball-Bundesligisten ein (114.).

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.08.2022, 20:15 Uhr

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