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Audio: Antenne Brandenburg | 07.10.2022 | Andreas Friebel | Quelle: imago images / Jan Huebner

Energie Cottbus empfängt Lok Leipzig

"Selbst zwölf Punkte können wir aufholen"

Energie Cottbus steckt in der Aufarbeitung der Ausschreitungen von Jena. Erste Konsequenzen gibt es beim Heimspiel gegen Lok Leipzig: eine geplante Choreographie hat der Klub untersagt und strengere Kontrollen angekündigt. Von Andreas Friebel

Dem FC Energie schwant Böses. Als in dieser Woche der Nordostdeutsche Fußballverband die Geldstrafe für die "Pyro-Show" aus dem Heimspiel gegen Chemnitz bekanntgab, mussten die Verantwortlichen in der Lausitz schon tief Luft holen: 4.500 Euro sind eine Menge Geld für einen Regionalligisten.

Mit dieser Entscheidung zeichnet sich auch ab, dass die zu erwartende Strafe für die Vorfälle von Jena in der vergangenen Woche, als Energie-Fans aus dem Gästeblock heraus Leuchtaketen auf die Haupttribüne schossen, noch höher ausfallen wird. 10.000 Euro erscheinen nicht mehr unrealistisch.

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In Anbetracht dieser Zahlen verschärfen die Lausitzer jetzt ihren Kurs gegenüber der Ultraszene. Nachvollziehbar, hatte doch das Präsidium um Sebastian Lemke bei Amtsantritt vor knapp zwei Jahren allen Fangruppen die Hand gereicht. Das Heimspiel gegen Chemnitz, aber insbesondere das 1:1 in Jena haben gezeigt, dass Teile der Ultras den gemeinsamen Weg verlassen haben. Die Folgen spüren ab Samstag nun alle Fans: Cottbus hat angekündigt, die Einlasskontrollen zu verschärfen. Zudem wurde die beantragte große Fan-Choreographie auf der Nordwand untersagt.

Aber auch die Mannschaft spürt die Auswirkungen der Punkteteilung von Jena. Sieben Punkte Rückstand sind es damit wieder auf Spitzenreiter Berliner AK. Es ist zwar reine Spekulation, aber ohne die Ausschreitungen hätte es möglicherweise auch den Elfmeter, der zum Ausgleich für Jena führte, nicht gegeben. Ähnlich wie Präsident Lemke spricht auch Trainer Wollitz von "Karma", wenn er an diese Elfmeterszene denkt. Was den Cottbuser Coach aber auch über eine Woche nach dem Auswärtsspiel richtig sauer macht, sind die beiden nichtgegebenen Elfmeter für seinen Klub. "Ich habe das Gefühl, die Schiedsrichter sind grundsätzlich gegen uns. Warum, weiß ich nicht."

Benachteiligen die Schiedsrichter Energie?

Doch der Blick zurück hilft auch Claus-Dieter Wollitz nicht weiter. Er schaut nach vorn. Und da wartet mit Lok Leipzig ein weiterer Brocken. Die Sachsen stehen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz. "Uns ist natürlich klar, dass die Gegner gegen Cottbus immer 120 Prozent geben. Deshalb legen wir großen Wert auf Spielkontrolle und auf gute Organisation. Wenn uns das gelingt, können wir alle 17 Teams in der Regionalliga schlagen."

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Zuletzt klappte das aber nicht. Beim Berliner AK gab es eine 1:2-Niederlage. Chemnitz wurde 3:1 bezwungen, und in Jena spielte man 1:1. In den letzten drei Spielen habe zwar die Leistung gepasst, "aber leider nicht die Ergebnisse", so Wollitz. "Vier Punkte sind zu wenig."

Und so ist der Abstand in der Tabelle auf Spitzenreiter BAK wieder auf sieben Punkte angewachsen. Aber nach sieben Spieltagen sieht der Trainer darin noch kein Problem: "Selbst zwölf Punkte können wir aufholen, wenn wir unsere Leistung auf dem Platz bringen."

Neue Verletzungssorgen um Torjäger Heike

Beim Angriff auf die Spitze wird Energie aber viele Monate auf Niclas Erlbeck verzichten müssen. Er wurde vor wenigen Tagen nach einem Innenbandriss im Knie operiert. Paul Milde fehlt seit fast vier Wochen wegen Problemen mit der Achillessehne. Ein dickes Fragezeichen steht auch hinter Torjäger Tim Heike, der nach einer Reizung im Knie, die von einem alten Autounfall herrührte, eigentlich auf dem Weg der Besserung war. Nun bereitet ihm nach Aussage von Trainer Wollitz das Wadenbeinköpfchen Probleme. Und Joshua Putze wird nach einem Kreuzbandriss erst im Januar zurückerwartet.

Sendung: rbb24, 07.10.2022, 16 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

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