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Quelle: imago images/foto2press

Einschränkungen für Ungeimpfte

Diese Corona-Regeln gelten ab Montag für den regionalen Sport

Der Berliner Senat hat am Mittwoch die Ausweitung der 2G-Regel beschlossen. Die brandenburgische Landesregierung ist am Donnerstag nachgezogen. Welche Auswirkungen haben die neuen Beschlüsse auf den Sport in unserer Region?

Wegen der verschärften Corona-Lage hat der Berliner Senat am Mittwoch eine deutliche Ausweitung der 2G-Regel beschlossen. So wird der Zutritt etwa zu Freizeiteinrichtungen wie Saunen und Thermen sowie Sport in Innenräumen, Fitness- und Tanzstudios nur noch für Geimpfte und Genesene (2G), nicht aber auch für Getestete (3G) möglich sein. Bei Veranstaltungen im Freien ab 2.000 Besucher wie Fußballspiele gilt ab Montag ebenfalls die 2G-Regel. Für alle anderen Veranstaltungen draußen bleibt sie eine Option.

Kinder und Jugendliche ausgenommen

Ausgenommen von den Maßnahmen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, sie können auch mit einem negativen Testergebnis am öffentlichen Leben teilnehmen. Das gilt ebenso für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Der Präsident des Landessportbundes Berlin(LSB), Thomas Härtel, hatte am Mittwoch vor Einschnitten im Sport gewarnt. "Kinder und Jugendliche waren schon in den ersten beiden Lockdowns die Leidtragenden", sagte er. Die ausgefallenen Sportangebote hätten gravierende Auswirkungen mit sich gebracht - körperlich, seelisch und sozial. Das dürfe nicht noch einmal geschehen, so Härtel in einer Mitteilung auf der LSB-Homepage [lsb-berlin.net].

"Schulkinder werden dreimal in der Woche in der Schule getestet", führte der LSB-Präsident gegenüber rbb|24 am Donnerstag weiter aus. Damit könne ein gültiger Schülerausweis als Testnachweis in Berlin gelten. Als wichtige und richtige Botschaft bezeichnete Härtel, dass der Amateurpsort im Freien unverändert durchgeführt werden könne.

Außerdem wies Härtel darauf hin, dass bei Indoor-Verantstaltungen im Amateursport das Tragen einer Maske überall dort nötig sei, wo Nähe entstehe. An Ein- oder Ausgängen sollte jeder eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, am Sitzplatz könne dieser abgenommen werde, sobald ein Abstand eingehalten würde.

BFV-Präsident erleichtert

Der Präsident des Berliner Fußball-Verbands (BFV), Bernd Schultz, zeigte sich im Gespräch mit rbb|24 erleichtert über die neue Berliner Verordnung und bestätigte, dass sich bei den Amateurfußballern und den Jugendlichen zunächst nichts ändern würde. Der Spielbetrieb unter freiem Himmel werde durch die neuen Richtlinien nicht eingeschränkt: "Für den Amateurfußball draußen und auch für die Jugendlichen gilt zunächst die alte Verordnungs-Situation", sagte er. Nur der Futsal-Sport, der in der Halle stattfindet, ist von den neuen 2G-Regelungen betroffen.

Trotz der Erleichterung betonte Schultz hinsichtlich der steigenden Inzidenzen: "Die Zahlen beunruhigen mich und beunruhigen auch die Fußballer." Er appellierte, die Impfangebote in Berlin wahrzunehmen.

Der BFV habe nun einen Corona-Beirat installiert. Dieses Gremium arbeite an denkbaren Lösungen, falls sich die Corona-Situation weiter verschärft. Sollte die 2G-Regelung künftig auch im Bereich des Amateurfußballs gelten, müsse man etwa neu nachdenken: "Wir müssten sicherlich klären, wer überprüft dann den Impfstatus der einzelnen Spieler? Das ist ja eine Aufgabe, die gibt es bisher nicht", sagte Schultz. "Da müssen wir darüber reden, wie wir das hinbekommen."

2G bei Eisbären und Füchsen

Die drei Berliner Profiklubs Eisbären, Füchse und BR Volleys haben eine 2G-Regelung bei sich bereits schon eingeführt. Seit dem 17. Oktober 2021 lassen zum Beispiel die Eisbären nur noch vollständig Genesene und Geimpfte in ihre Heimspielstätte Arena am Ostbahnhof.

Immerhin entfällt die Zuschauerbegrenzung, sodass die Eisbären 14.200 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Halle lassen dürfen. Von der Maskenpflicht und einem Singverbot sind die Fans durch die 2G-Regel ebenfalls befreit. Für Kinder unter sechs Jahren entfällt die Nachweispflicht, bis zum 12. Geburtstag muss ein Schülerausweis vorgelegt werden.

Die Füchse Berlin haben für ihre Heimspielstätte Max-Schmeling-Halle ebenfalls das 2G-Modell sehr frühzeitig eingeführt. "Wir halten das für sinnvoll, um auch zu schützen", sagte Bob Hanning, Manager des Berliner Handballbundesligisten. Das Verständnis der Füchse-Fans sei von Anfang an sehr groß für die Maßnahme gewesen, berichtet Hanning auf Nachfrage von rbb|24. Trotzdem habe sich man dazu entschieden, die Halle nicht komplett auszuverkaufen, da man lange Schlangen verhindern möchte.

2G gilt auch für den Catering- und Sicherheitsbereich in der Max-Schmeling-Halle, die von der Firma Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH betrieben wird. "Deren Personal ist geimpft", sagte der Füchse-Manager. Das bestätigte auch das Unternehmen auf Nachfrage von rbb|24. Seit 3. November 2021 müssen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betreibers vom Velodrom und der Max-Schmeling-Halle geimpft oder genesen sein, die Arbeitsplätze mit Publikumskontakt haben.

2G+ bei den BR Volleys

Bei den BR Volleys gab es bei den Fans am Anfang der 2G-Regelung Irritationen, wie Volleys-Manager Kaweh Niroomand auf Nachfrage von rbb|24 sagte. "Auch in unseren Kreisen gibt es Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen", ergänzte Niroomand. In der Max-Schmeling-Halle wurde von Saisonbeginn an ein 2G+-Modell angewandt, das für Geimpfte und Genesene eine Abstandsregel vorsieht. "Deshalb hat es für uns wirtschaftlich auch keinen Sinn gemacht, die Oberränge bei uns zu öffnen, da wir durch die Abstände keine volle Auslastung erreichen können", fügte der BR-Volleys-Manager hinzu. Bis zu 2.500 Zuschauer könnten die Heimspiele aktuell besuchen.

"Wir müssen jetzt abwarten, wie auch auf Bundesebene entschieden wird", sagte Niroomand. Für den BR-Volleys-Manager wären verschiedene Modelle denkbar. Neben einer einfachen 2G-Regel und der bisher praktizierten 2G+-Variante kämen noch 2G++(Abstand plus Maske) oder 2G+++(Abstand plus Maske plus Test) in Betracht.

3G bei Hertha BSC, Union Berlin und Alba

Die beiden Fußball-Bundesligisten Hertha BSC und 1. FC Union Berlin haben bisher nach der 3G-Regelung verfahren. Beim letzten Heimspiel am Sonntag gegen Leverkusen öffnete Hertha die Ostkurve im Olympiastadion und es durften bis zu 37.500 Fans in die Arena. Für das letzte Heimspiel der Unioner waren in die Alten Försterei unter 3G-Regelung mehr als 16.000 Zuschauer zugelassen worden. Der Basketball-Bundesligist Alba Berlin setzt ebenfalls auf 3G. Dadurch dürfen maximal 7.250 Zuschauer in die Arena am Ostbahnhof. Dies ist nun nach den neuen Senatsbeschlüssen nicht mehr möglich, hier muss nun 2G gelten.

Brandenburg entschied ebenfalls über neue Verordnungen

Nach der Regelverschärfung seitens des Berliner Senats ist nun auch das Land Brandenburg nachgezogen mit der Ausweitung der 2G-Vorschriften. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen haben damit ab Montag nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu vielen öffentlichen Einrichtungen. Das besagt die neue Corona-Eindämmungsverordnung, die das Kabinett am Donnerstag beschlossen hat und durch Ministerpräsident Dietmar Woidke sowie Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher vorgestellt wurde.

Wie in Berlin, gelten auch in Brandenburgs Freibädern, Saunen und Wellness-Anlagen verbindliche 2G-Regeln. Für Volljährige besteht auch bei der Ausübung von Kontaktsportarten in geschlossenen Räumen die Pflicht, geimpft oder genesen zu sein.

Von den Regelungen ausgenommen sind Kinder bis zum 12. Lebensjahr. Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr und alle, die sich nicht impfen lassen können, müssten getestet sein.

Möglich, aber nicht verpflichtend ist die Anwendung der 2G-Regel bei Sportanlagen in geschlossenen Räumen. Falls die Veranstalter die 2G-Regelung dort nicht anwenden, ist die 3G-Regelung - also der Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete sowie Kinder unter sechs Jahren - verbindlich.

In Bezug auf Sport-Großveranstaltungen ist die Informationslage noch dünn. Fest steht: Bei Sportgroßveranstaltungen in geschlossenen Räumen, denen mehr als 100 Zuschauer beiwohnen, müsse getestet werden, sagte Ursula Nonnemacher nach einem kurzen Zögern.

Sendung: rbb UM6, 11.11.2021, 18:00 Uhr

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