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Audio: Antenne Brandenburg | 10.09.19 | Iris Wussmann | Quelle: rbb/Anja Kabisch

Verkaufte Siedlung in Elbe-Elster

Alwine wird doch kein Erfinderdorf

Die kleine Siedlung Alwine wird nicht zum Erfinderdorf. Das teilte der Eigentümer auf Nachfrage des rbb mit. Mehr als ein Jahr nach dem Verkauf von Alwine tut sich im Ort nach wie vor kaum etwas. Die Bewohner und der Ortsvorsteher sind sauer. Von Iris Wussmann  

Vor zwei Jahren war die Siedlung Alwine im Elbe-Elster-Kreis vor zwei Jahren bundesweit in die Medien geraten: "Dorf zu verkaufen" lautete die Schlagzeile. Eine Versteigerung scheiterte zunächst, dann kaufte ein Berliner Makler Alwine. Zwei Österreicher wurden ins Bott geholt, von der Gründung eines Erfinderdorfs war die Rede.

Doch mehr als ein Jahr nach dem Verkauf tut sich im Ort noch immer wenig. Und das Erfinderdorf ist mittlerweile vom Tisch.

Kaum Sanierungen und doch Mieterhöhungen

"Die haben Alwine geklaut", sagte Bewohner Paul Urbanek am Montag dem rbb -  allerdings damit das Ortsschild des mittlerweile berühmten Örtchens.

Urbaneks Haus ziert derweil ein Baugerüst. "Hier passiert jetzt richtig was", kommentiert der 72-Jährige trocken. Unter Auflagen habe der Landkreis beispielsweise Arbeiten am Dach genehmigt, obwohl im Frühjahr Fledermäuse entdeckt worden waren.

Die zehn Bewohner der Siedlung haben nach rbb-Informationen inzwischen Briefe mit der Ankündigung von Mieterhöhungen bekommen. Für Peter Kroll, den Ortsvorsteher von Domsdorf, zu dem Alwine gehört, ist das ein Unding. "So eine Abzocke, das ist Abgebrühtheit hoch zehn", sagt Kroll. Es müsse einen Miet-Erlass geben; die Mietbedingungen würden immer schlechter, meint er.

Erfinderdorf kommt nicht

Der Eigentümer erklärt auf Nachfrage, dass die Erhöhungen lediglich Angebote seien, man könne sich einigen. Die Nebenkosten würden die Mieteinnahmen aber mittlerweile übersteigen.

Und ein Paukenschlag kommt ganz nebenbei: Das Erfinderdorf sei Geschichte, heißt es vom Eigentümer; die Zusammenarbeit sei beendet. Aber auch das überrascht in Alwine niemanden. "Das war sowieso Lug und Trug", meint Kroll.

Auch die versprochenen Sanierungsarbeiten rufen Zweifel hervor. "Wenn man den Mann nicht mal anruft, passiert hier nichts", so Peter Kroll. "Und dann macht er wieder mal ein Fensterchen auf und tut so, als wenn. Das glaube ich nicht, dass das vollendet wird."

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