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Audio: Antenne Brandenburg | 06.08.19 | Holger Kessler | Quelle: Brandenburg aktuell

Klinikum Niederlausitz

Mitarbeiter stimmen über Notlagentarifvertrag ab

Die Mitarbeiter des in wirtschaftliche Schieflage geratenen Klinikums Niederlausitz in Lauchhammer und Senftenberg stimmen ab Dienstag über einen Notlagentarifvertrag ab. Darüber informierte die Gewerkschaft ver.di.

Das Klinikum hatte das Jahr 2018 mit einem Minus von 4,5 Millionen Euro abgeschlossen. Die Geschäftsführung hatte daher in der vergangenen Woche ein Sanierungskonzept vorgestellt. Weil dafür Einschnitte in der Bezahlung der Mitarbeiter vorgenommen werden sollen, muss ein sogenannter Notlagentarifvertrag zwischen dem Klinikum und ver.di geschlossen werden. Nun befragt die Gewerkschaft ihre Mitglieder, ob Verhandlungen dazu aufgenommen werden sollen.

Keine Lohnerhöhungen oder Sonderzahlungen

Das Sanierungskonzept der Geschäftsführung sieht trotz steigender Patientenzahlen unter anderem vor, dass Pflegekräfte, Therapeuten oder Mitarbeiter in den Servicebereichen auf bereits vereinbarte Lohnerhöhungen verzichten sollen. So sollen die Mitarbeiter auch keine Jahressonderzahlung bekommen.

Schon jetzt werden die Mitarbeiter des Hauses laut ver.di Gewerkschaftssekretär Ralf Franke deutlich schlechter bezahlt als Mitarbeiter anderer Krankenhäuser in der Region. So gebe es beispielweise zum Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus bereits jetzt Unterschiede von rund zehn Prozent.

Bis 2024 soll es keine nennenswerte Gehaltssteigerung geben. Auf Neueinstellungen in der Pflege soll vorerst verzichtet werden, stattdessen soll vorhandenes Fachpersonal auf unterbesetzte Stationen versetzt werden.

Unklar ist hingegen, wie sich der Eigentümer des Klinikums, der Landkreis Oberspreewald-Lausitz und die Ärzte am Sanierungskonzept beteiligen sollen. Ohne eine Finanzspritze vom Landkreis kann sich das Klinikum Niederlausitz aber laut einem externen Gutachten nicht selbst sanieren.

Das Klinikum Niederlausitz ist das größte Krankenhaus der Regelversorgung in der Region. Knapp 1.200 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

 

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