Die Verkehrslage auf der A12 zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin soll sich zum Wochenende hin weiter verschärfen. Der Automobilclub ADAC rechne aufgrund des Osterrückreiseverkehrs mit erhöhter Stau-Gefahr auf der Strecke, sagte ADAC-Sprecherin Sandra Hass am Donnerstag.
Pendler müssen auf der Strecke seit Wochen ohnehin schon viel Geduld mitbringen: Bauarbeiten, eine Vollsperrung des Zugverkehrs und nun auch die Osterferien, sorgen für Stau auf der Autobahn und den umliegenden Bundesstraßen. Seit Februar wird auf der A10 am Dreieck Spreeau gebaut und der sich dort bildende Stau zieht sich phasenweise auch über die A12 bis nach Fürstenwalde (Oder-Spree).
Auch Transportunternehmen stehen aufgrund der Verkehrslage unter Druck. So hätten einzelne Unternehmen derzeit große Schwierigkeiten, die geplanten Zeitfenster einzuhalten, sagte Transportunternehmer Michael Lange dem rbb.
Das Ziel seiner Transporter und Laster sei meist Berlin. Eine Fahrt nach Berlin dauere normalerweise fünf bis sechs Stunden, derzeit müsse Lange jedoch eine Zwei-Tages-Tour einplanen. "Wenn ich dann unplanbar auf der Autobahn drei bis vier Stunden stehe, dann fehlt erst mal die Zeit, aber dann passt auch das Ladefenster nicht mehr", sagte Lange dem rbb.
Aufgrund dessen steige auch der Preis für den Transport der Waren. Dieser Falle entweder auf die Logistik-Branche zurück oder werde auf den Käufer umgelegt, sagte Lange.
Um den Stau auf der Autobahn zu umgehen, würden viele Fahrer auf umliegenden Landstraßen ausweichen. Doch inzwischen seien auch diese verstopft und Anwohner genervt, sagte der Transportunternehmer. "Die kleineren Umleitungsstrecken sind für größere Fahrzeuge ungeeignet, wenn sich da Fahrzeuge begegnen. Bis hin durch die Ortschaften. Das ist unzumutbar auch für die Anwohner dort", so Lange. Die großen Bundesstraßen seien in diesem Fall genauso überlastet wie die Autobahn.
Routenplanung zum Ferienende
Wichtig sei in Hinblick auf das kommende Wochenende, "erst kurz vor Abfahrt die Route zu checken oder auch in Echtzeitnavigation einzugeben. Es kann sein, dass viele diese Routen wählen", sagte ADAC-Sprecherin Hass. Das würde in diesem Fall keinen Zeitgewinn bringen, sondern einen Zeitverlust.
Eine Entlastung der Strecke wird es voraussichtlich erst im Juni geben. Dann sollen die Bauarbeiten auf dem südlichen Berliner Ring bei Spreeau beendet sein und der Zugverkehr der RE1-Linie wieder normal laufen.