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Video: rbb24 | 02.11.2022 | Material: Brandenburg Aktuell | Quelle: dpa/Christophe Gateau

Ölraffinerie in Schwedt

PCK plant weitere Pipeline nach Rostock und Einstieg in Wasserstoffproduktion

Die Pipeline aus Rostock zur PCK-Raffinerie in Schwedt soll massiv erweitert werden: Der PCK-Geschäftsführer plant den Bau einer weiteren Leitung zum Rostocker Hafen. Zusätzlich soll eine Testanlage zur Herstellung von Wasserstoff entstehen.

Die PCK-Raffinerie in Schwedt plant den Bau einer weiteren Pipeline zum Hafen in Rostock. Das sagte Ralf Schairer, der 1. Geschäftsführer der PCK, am Mittwoch am Rande eines Besuchs vom Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, in Schwedt (Uckermark).

Die zusätzliche Röhre solle zunächst genutzt werden, um noch mehr Erdöl über Rostock für die Raffinerie beziehen zu können. Sie soll so gebaut werden, dass sie in einigen Jahren auch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden kann.

Die Bundesregierung hatte im September erklärt, dass die PCK mit bis zu 400 Millionen Euro für die Ertüchtigung der Pipeline nach Rostock unterstützt werden soll. Wie das Projekt konkret umgesetzt werden soll, werde morgen bei der Sitzung der PCK-Task-Force in Potsdam besprochen, so Schairer weiter.

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Raffinerie will Wasserstoff-Anlage selbst bauen

Die Erdölraffinerie will auch in die Produktion von Wasserstoff einsteigen: Auf dem Gelände der PCK in Schwedt soll eine erste Anlage zur Herstellung von Wasserstoff gebaut werden. Laut Geschäftsführer Schairer will die Raffinerie diesen Elektrolyseur selbst betreiben. Die Anlage soll lediglich eine Leistung von 32 Megawatt haben.

Laut Schairer ist sie als Testanlage zu verstehen, mit der sich das Unternehmen die Technologie aneignen will. Sie wäre der erste sichtbare Schritt der Erdöl-Raffinierie zur Transformation in Richtung CO2-freie Raffinierie. Zusammen mit dem Windenergie- und Wasserstoff-Unternehmen Enertrag aus der Uckermark arbeite PCK zudem an Studien, die das Potenzial der Wasserstoff-Herstellung in Schwedt ausloten sollen.

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PCK seit September unter Treuhandverwaltung

Im September stellte die Bundesregierung die PCK-Raffinerie unter Treuhandverwaltung. Die Raffinerie gehört mehrheitlich dem russischen Staatskonzern Rosneft. Das russische Unternehmen klagte Mitte Oktober gegen diese Entscheidung.

Hintergrund ist ein geplantes Ölembargo gegen Russland, das ab 1. Januar greifen soll. Nach dem Neujahr soll kein russisches Öl mehr nach Schwedt fließen. In den kommenden Jahren stehen der Stadt in der Uckermark 325 Millionen Euro Fördermittel des Bundes zur Verfügung, um eine nachhaltige Umstrukturierung der Raffinerie zu ermöglichen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.11.2022, 16 Uhr

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