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Quelle: DPA/Stefan Sauer

Nach Insolvenz

Lila Bäcker bewegt sich nach Neustart in der Gewinnzone

Ein Jahr nach ihrem Neustart aus der Insolvenz hat die Ladenkette Lila Bäcker nach eigenen Angaben die Gewinnzone erreicht. "Wir schreiben seit Juli schwarze Zahlen", sagte Geschäftsführerin Viola Kaluza am Mittwoch vor Journalisten in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern).

Man werde nun in ein moderneres Erscheinungsbild der Filialen investieren, von denen etliche aus früheren Zukäufen in Berlin und Brandenburg noch unter alten Namen laufen. In einer Pilotphase sollen 13 Filialen mit einem helleren und einheitlichen lila Aussehen umgestaltet werden. Dazu gehören unter anderem Berlin, aber auch Neubrandenburg, Rostock, Schwerin und Torgelow. Diese Umgestaltung könne eine fünfstellige Summe pro Laden kosten.

Berlin ist ein "sehr heiß umkämpfter Markt"

Sollte in den renovierten Filialen die Gästezahl und der Umsatz pro Gast steigen, würden 2021 alle 270 Läden umgestaltet. "Wir haben auch unter Corona gelitten, aber profitieren davon, dass die Leute jetzt mehr Urlaub in Deutschland machen", sagte Kaluza. So seien trotz Corona alle Filialen geöffnet geblieben und nur wenig Kurzarbeit angeordnet worden. Die gewachsene Tourismusnachfrage zahle sich vor allem im Norden aus, also ab einer Linie von Pasewalk und der Seenplatte nordwärts bis zur Ostsee. Berlin sei dagegen ein "sehr heiß umkämpfter Markt".

Für das Unternehmen sei es derzeit sehr wichtig, seine beiden Produktionsstandorte mit besonders strengen Hygienemaßnahmen gegen Corona-Fälle zu sichern. Kuchen wird in Neubrandenburg hergestellt, Brot und Brötchen in Pasewalk. In Großbeeren (Teltow-Fläming) betreibt das Unternehmen eines seiner drei Logistikzentren; in Dahlewitz hatte das Unternehmen Teile des Betriebs eingestellt und nach Mecklenburg-Vorpommern verlagert.

Zu der Backkette, die auch unter "Unser Heimatbäcker" firmiert, gehören rund 2.100 Mitarbeiter in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin.

Etwa 130 Filialen in Berlin und Brandenburg

Davon sind Neubrandenburg mit 250 und Pasewalk mit 100 Beschäftigten die größten Standorte. Durch die Corona-Krise war auch das Geschäft mit der Gastronomie stark zurückgegangen. "Das erholt sich gerade und wir suchen dringend Mitarbeiter", sagte Geschäftsführerin Kaluza. Diese Verluste vom Frühjahr werde man aber nicht mehr ganz aufholen können.

Lila Bäcker hatte von Pasewalk aus nach rasantem Wachstum und vielen Zukäufen Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet. Bei laufender Produktion wurden Standorte geschlossen und umstrukturiert. Auch dank einer Millionen-Landesbürgschaft aus Schwerin kam es im vor einem Jahr zum Neustart. Die 270 Filialen liegen je zur Hälfte in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Brandenburg und Berlin.

Sendung: Brandenburg aktuell, 30.09.2020, 19:30 Uhr

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