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Audio: rbb 88.8 | 27.07.2022 | Quelle: Soeren Stache/dpa

Auch Erdbeerernte schwierig

Brandenburger Landwirte erleben schlechteste Spargelernte seit 2015

Kaum Nachfrage, sinkende Preise: Für Spargelbauern in Brandenburg lief die Saison schlecht. Nach neuen Zahlen des Statistikamtes war es zudem die schlechteste Ernte seit sieben Jahren. Auch die Erdbeerernte war schwierig.

Die Spargel- und Erdbeererzeuger in Brandenburg haben eine schwierige Saison hinter sich. Die diesjährige Spargelernte stellt mit 18.100 Tonnen den niedrigsten Stand seit 2015 dar, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zu 2021 sind das 3.400 Tonnen weniger.

Die Fläche für die Spargelernte lag mit rund 3.800 Hektar auf einem seit Jahren gleichbleibend hohen Niveau. Die Erntemenge sank jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 18.100 Tonnen. Der Hektarertrag ging um 12 Prozent auf 4,8 Tonnen zurück.

So billig wie seit fünf Jahren nicht

Die Spargelbauern beklagten ein schlechtes Geschäft und Kaufzurückhaltung. Ein Grund dafür war die grassierende Inflation. 2021 wurden noch rund 21.500 Tonnen des Gemüses in Brandenburg gestochen. Das Bundesland gilt als Ostdeutschlands größtes Spargelanbaugebiet.

Ende Mai hatte der Verband der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstbauern dem rbb bestätigt, dass die Preise für das sogenannte "Edelgemüse" so günstig wie seit fünf Jahren nicht mehr seien. Nicht nur in Brandenburg, sondern in ganz Deutschland. Einzelne Spargelbauern hatten deshalb bereits eine Reduzierung ihrer Anbaufläche für das nächste Jahr angekündigt.

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Auch Erdbeeranbau ließ zu wünschen übrig

Auch mit dem Erdbeeranbau waren die Landwirte weniger zufrieden. Die Anbaufläche für Freilanderdbeeren lag den Angaben des Statistikamtes 2022 bei rund 220 Hektar. Das waren im Vergleich zum Vorjahr fast 90 Hektar weniger. Zuletzt wurden 1998 so wenig Erdbeeren im Freiland angebaut.

Der Ertrag je Hektar lag jedoch um 17 Prozent über dem der Saison 2021. Auch die Fläche für den Anbau der Früchte unter Schutzabdeckungen wie unter Folientunneln und in Gewächshäusern verkleinerte sich um etwa 5 Hektar auf rund 50 Hektar.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.07.2022, 13 Uhr

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