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Audio: rbb24 Inforadio | 28.10.2022 | Johannes Frewel | Quelle: dpa/Matthias Bein

Berlin und Brandenburg

Warnstreiks in Metall- und Elektrobetrieben ab Montag angekündigt

In mehreren Metall- und Elektrobetrieben in Berlin und Brandenburg soll es ab Montag zu ersten Warnstreiks in der laufenden Tarifrunde der Branche kommen.

Wie schon andere Bezirke am Vortag habe die IG Metall Berlin-Brandenburg in der dritten Verhandlungsrunde am Freitag das Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt, teilte die Gewerkschaft am Nachmittag mit. "Für ernsthafte Verhandlungen ist dieses Angebot viel zu dünn und zu vage", sagte IG-Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. "Auch einen Tag vor Ende der Friedenspflicht nennen die Arbeitgeber nicht einmal eine Zahl für eine dauerhafte Lohnerhöhung", so Schulz weiter.

Die Gewerkschaft werde nun mit Warnstreiks "den Druck verstärken". Ab Montag, 0 Uhr, seien die Beschäftigten in mehreren Industrieunternehmen in den beiden Bundesländern aufgerufen, die Arbeit vorübergehend niederzulegen.

Berlin und Brandenburg

Verbraucherpreise liegen im Oktober zehn Prozent über Vorjahresniveau

Mehr Lohn zum Inflationsausgleich

Die Arbeitgeberverbände der einzelnen Bezirke hatten sich bundesweit für das Angebot abgestimmt. Bestandteile sind eine steuer- und abgabenfreie "Inflationsausgleichsprämie" von 3.000 Euro sowie eine spätere noch unbezifferte Erhöhung in den Gehaltstabellen. Die Gewerkschaft wiederum verlangt auch mit Blick auf die stark gestiegenen Verbraucherpreise acht Prozent mehr Geld für die bundesweit fast vier Millionen Beschäftigten.

Verband der Metall- und Elektroindustrie sieht kein Wachstum

Der Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie, Stefan Moschko, sagte zur Streikankündigung, kurz- und mittelfristig werde es kein Wachstum in der Branche geben. "Erst bei einer dauerhaften wirtschaftlichen Erholung können wir wieder etwas verteilen", betonte er. Von dem vorgelegten Angebot profitierten vor allem untere Entgeltgruppen. "Wir bieten der IG Metall eine faire und ausgewogene Lösung dieses Konflikts an", teilte Moschko weiter mit.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.10.2022, 15:00 Uhr

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