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Quelle: dpa/C.Gateau

Klima

Viel Sonne, wenig Regen: Berlin war in diesem Sommer das wärmste Bundesland

Berlin und das Saarland waren in den Sommermonaten diesen Jahres die wärmsten Bundesländer. Im Juni, Juli und August lag die Durchschnittstemperatur über 20 Grad. Auch Brandenburg lag über dem Bundesdurchschnitt.

Die Durchschnittstemperatur in Berlin lag in den drei Sommermonaten bei 20,6 Grad. Vor allem im Juni und Juli war es sehr sonnig und trocken in der Hauptstadt, das geht aus den Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Brandenburg hatte mit durchschnittlich 19,8 Grad einen kaum weniger heißen Sommer, der Bundesschnitt lag bei 19,2 Grad.

Damit gehörte dieser Sommer zu den vier wärmsten in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen. Die regionalen Hitzerekorde des Sommers wurde an den Messstationen in Berlin-Buch (38,3 Grad) und in Cottbus (39,2 Grad) gemessen.

So viel Sonnenstunden in Deutschland wie noch nie

Besorgniserregend ist vor allem der Blick auf die Trockenheit in der Region: Nur knapp 120 Liter Regen pro Quadratmeter kamen in Berlin in diesem Sommer zusammen, das ist deutlich weniger als in früheren Vergleichsperioden und auch weniger als der aktuelle Bundesdurchschnitt, der liegt bei 145 Litern pro Quadratmeter. Brandenburg kam auf 130 Liter pro Quadratmeter.

Mit 795 (Berlin) und 790 (Brandenburg) Sonnenstunden lag die Region zwar leicht unter dem Bundesdurchschnitt, dieser stellte allerdings auch einen Rekord dar. Noch nie seit 1881 gab es in Deutschland mehr Sonnenstunden. Das ist rund ein Viertel mehr, als im Vergleichszeitraum von 1991 bis 2020.

"In Zeiten des Klimawandels ein bald typischer Sommer"

So viel Sonne wie nie, der viertheißeste Sommer - eigentlich logisch, dass auf der Gegenseite eine historische Trockenheit stand, es war der sechsttrockenste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn in Deutschland. Das hatte bundesweit negative Auswirkungen: Ausgetrocknete Flussläufe und Trinkwassernotstände zum Beispiel oder Waldbrände, wie in Berlin und Brandenburg. Im Juli gab es einen Großbrand auf einer Fläche von über 800 Hektar im Landkreis Elbe-Elster. Auch der Berliner Grunewald brannte.

Wenn es in Deutschland regnete, dann gab es teils Starkregenereignisse und Überflutungen. "Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik", sagt DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche und warnt: "Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben."

Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode (1961-1990) war dieser Sommer bundesweit um fast 3 Grad wärmer, selbst im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode (1991-2020) waren es noch 1,6 Grad mehr. Den deutschlandweit wärmsten Sommer gab es bisher im Jahr 2003, da war es im Schnitt noch mal 0,5 Grad wärmer als in diesem Jahr: 19,7 Grad.

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