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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 05.11.2022 | Bericht: D. Gäsche | Quelle: rbb/Daniel Gäsche

Ostprignitz-Ruppin

2.200 Kyritzern droht ab Montag eine kalte Wohnung

Per Aushang sind die Bewohner eines Kyritzer Wohngebietes darüber informiert worden, dass ab Montag die Fernwärme abgedreht werden soll. Der Grund: Der Vermieter steht offenbar mit Zahlungen in Rückstand. Dieser wirft dem Versorger Wucherpreise vor.

Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuellen Entwicklungen zum Thema finden Sie hier.

Mehr als 2.200 Bewohner des Kyritzer Neubaugebietes West (Ostprignitz-Ruppin) sitzen am kommenden Montag möglicherweise in einer kalten Wohnung.

In einem Aushang, der dem rbb vorliegt, wurden die Mieter am Freitag vom Fernwärmeversorger Energicos aus Kleinmachnow darüber informiert, dass der Vermieter – die Kyritzer Wohnungsbaugesellschaft – den Zahlungsverpflichtungen nicht nachkomme und deshalb am Montag die Fernwärme im Stadtteil Kyritz West abgedreht werde.

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Bürgermeisterin spricht von Erpressungsversuch

Sie empfinde das als einen dreisten Erpressungsversuch des Fernwärmeversorgers, sagte die Bürgermeisterin der Stadt Kyritz, Nora Görke (parteilos) dem rbb. Das sei aus ihrer Sicht eine Kriegserklärung. "Ich erwarte von dem Fernwärmeversorger einfach, dass er sich auf unseren Verträgen bewegt."

"Sollte Energicos tatsächlich die Wärmeversorgung in unseren Liegenschaften einstellen, werden wir eine einstweilige Verfügung bei Gericht beantragen", sagte die Chefin der Wohnungsbaugesellschaft, Gabriele Schuster, dem rbb. Der Rechtsbeistand bereite dies Verfügung bereits vor. Selbst habe Schuster "von diesem bedrohlichen Schritt" erst seit Freitagnachmittag Kenntnis. Seitdem versuche die Wohnungsbaugesellschaft, die betroffenen Mieter telefonisch zu beruhigen.

Seit einiger Zeit Diskussionen mit Energieversorger

Schuster bestätigte, dass es seit einiger Zeit mit dem Energieversorger Diskussionen gebe. "Die Energicos fordert in unseren Augen überdimensional hohe Abschlagszahlungen auf die Fernwärme. Wir sagen im Interesse unserer Mieter: Solche Preise zahlen wir nicht", sagte Schuster. Nach Angaben der Geschäftsführerin soll die Wohnungsbaugesellschaft einen Preis von 400 Euro pro Megawattstunde zahlen, im vergangenen Jahr waren es noch 165 Euro.

Energicos selbst war am Freitagabend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.11.2022, 18 Uhr

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