Umzug in Obdachlosenunterkunft -

Der Trailerpark im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst ist am Dienstag geräumt worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben das Areal am Hönower Wieseweg verlassen, das Grundstück sei mit einem Zaun geschlossen worden, wie das Bezirksamt Lichtenberg am Abend mitteilte.
Etwa 50 Personen seien bereits am Montag ausgezogen. Fast allen Bewohnern habe man eine neue Unterkunft vermitteln können. Sie könnten in den nächsten Tagen zurückkehren, um persönliches Eigentum abzuholen.
Wie Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) der rbb24 Abendschau sagte, könne jedem Bewohner ein Angebot für eine Unterbringung gemacht werden - auch jenen mit Haustieren. Am Montag sei ein Träger gefunden worden, "der auch Quartiere stellt, wo man eine Katze oder einen Hund mitnehmen kann". Da es zuvor noch keine Perspektive für Menschen mit Haustieren gegeben habe, hatte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) die Räumung zunächst nicht unterstützt.
Räumung musste verschoben werden
Auch die Polizei war am Dienstag zunächst vor Ort. Nach Berichten eines rbb-Reporters konnten die Beamten eine mutmaßliche Bedrohungslage aufklären und haben das Gelände inzwischen verlassen.
Ursprünglich war die Räumung des Geländes für Montag geplant. Allerdings hatte sich nach Angaben des Bezirksbürgermeisters die Polizei geweigert, die Räumung zu unterstützen. "Ich bedauere es sehr [...] Ich kann aber nun meine Kolleginnen und Kollegen nicht ohne Polizeischutz diese Aktion vornehmen lassen", sagte Schäfer am Montag dem rbb. Sozialsenatorin Kiziltepe hatte zudem an den Bezirk Lichtenberg appelliert, den Leerzug des Trailerparks nur schrittweise vorzunehmen.
Seit Jahren Streit um Trailerpark
Der Bezirksbürgermeister hatte bereits am Freitag angekündigt, dass die Bewohner des Trailerparks in einer Obdachlosenunterkunft in der Paul-Gesche-Straße unterkommen können. Der Trailerpark steht seit Monaten in den Schlagzeilen, weil die Hygiene vor Ort und auch die Wasser- sowie Stromversorgung immer prekärer geworden waren.
Das Bezirksamt hatte vor einer Woche eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der das Wohnen auf dem Grundstück untersagt wurde. Schon am 12. Oktober war der Strom abgeschaltet worden. Um die Anlage, auf der sich Wohnwagen und Wohncontainer befinden, gibt es seit Jahren Streit zwischen Betreiber und Bezirk, der auch Gerichte beschäftigte.
Sendung: rbb24 Abendschau, 21.11.2023, 19:30 Uhr