Umzug in Obdachlosenunterkunft - Trailerpark in Berlin-Lichtenberg ist nun doch geräumt

Di 21.11.23 | 22:47 Uhr
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Trailerpark in Lichtenberg am Dienstag nach der Räumung (Bild: rbb/David Donschen)
Video: rbb24 Abendschau | 21.11.2023 | N. Siegmund | Bild: rbb/David Donschen

Der Trailerpark im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst ist am Dienstag geräumt worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben das Areal am Hönower Wieseweg verlassen, das Grundstück sei mit einem Zaun geschlossen worden, wie das Bezirksamt Lichtenberg am Abend mitteilte.

Etwa 50 Personen seien bereits am Montag ausgezogen. Fast allen Bewohnern habe man eine neue Unterkunft vermitteln können. Sie könnten in den nächsten Tagen zurückkehren, um persönliches Eigentum abzuholen.

Wie Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) der rbb24 Abendschau sagte, könne jedem Bewohner ein Angebot für eine Unterbringung gemacht werden - auch jenen mit Haustieren. Am Montag sei ein Träger gefunden worden, "der auch Quartiere stellt, wo man eine Katze oder einen Hund mitnehmen kann". Da es zuvor noch keine Perspektive für Menschen mit Haustieren gegeben habe, hatte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) die Räumung zunächst nicht unterstützt.

Räumung musste verschoben werden

Auch die Polizei war am Dienstag zunächst vor Ort. Nach Berichten eines rbb-Reporters konnten die Beamten eine mutmaßliche Bedrohungslage aufklären und haben das Gelände inzwischen verlassen.

Ursprünglich war die Räumung des Geländes für Montag geplant. Allerdings hatte sich nach Angaben des Bezirksbürgermeisters die Polizei geweigert, die Räumung zu unterstützen. "Ich bedauere es sehr [...] Ich kann aber nun meine Kolleginnen und Kollegen nicht ohne Polizeischutz diese Aktion vornehmen lassen", sagte Schäfer am Montag dem rbb. Sozialsenatorin Kiziltepe hatte zudem an den Bezirk Lichtenberg appelliert, den Leerzug des Trailerparks nur schrittweise vorzunehmen.

Seit Jahren Streit um Trailerpark

Der Bezirksbürgermeister hatte bereits am Freitag angekündigt, dass die Bewohner des Trailerparks in einer Obdachlosenunterkunft in der Paul-Gesche-Straße unterkommen können. Der Trailerpark steht seit Monaten in den Schlagzeilen, weil die Hygiene vor Ort und auch die Wasser- sowie Stromversorgung immer prekärer geworden waren.

Das Bezirksamt hatte vor einer Woche eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der das Wohnen auf dem Grundstück untersagt wurde. Schon am 12. Oktober war der Strom abgeschaltet worden. Um die Anlage, auf der sich Wohnwagen und Wohncontainer befinden, gibt es seit Jahren Streit zwischen Betreiber und Bezirk, der auch Gerichte beschäftigte.

Sendung: rbb24 Abendschau, 21.11.2023, 19:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    arme Menschen und das vor Weihnachten,sehr unchristlich unsozial

  2. 6.

    Das sind gute Nachrichten. Jetzt muss das Areal nur sehr schnell neu bebaut werden.

  3. 5.

    Naja, wohnheime/pensionenhostels geben 8m2 zimmer, 20 teilen sich ein bad, viele ohne küche also verbotenerweise miki herd im zimmer, und kosten 35-60€ PRO TAG. das ist viel schlimmer.

  4. 4.

    Wem gehören eigentlich die ganzen Wohnwagen und werden die verschrottet, den zuverkaufen geht wohl nicht!

  5. 3.

    Ich finde es unmöglich, dass der Betreiber so viel Miete für diese "Bruchbuden" verlangen konnte, und die Leute oder das Amt das auch noch bezahlt haben.

  6. 2.

    OMG ich hoffe nicht, dass da Kinder mit gehaust haben! Warum werden die nicht in geordnete Verhältnisse überführt?

  7. 1.
    Antwort auf [Karsten] vom 21.11.2023 um 22:01

    Das mit den Haustieren finde ich gut. Die Leute kommen unter. Verwahrlosung und extreme Zustände, mit Kindern dazwischen, sind nicht hinzunehmen. Es wurde gehandelt. Und das ist richtig so.

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