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Audio: rbb 88.8 | 21.02.2024 | Michael Ernst | Quelle: dpa/Sebastian Gollnow

Wedding

Berliner Hochschule für Technik meldet Cyberattacke

Die Berliner Hochschule für Technik (BHT) ist von einer Cyberattacke betroffen. Die Webseite ist aktuell nicht erreichbar und der E-Mailverkehr ist von Störungen betroffen. Die BHT sprach am Dienstagabend von einem "Sicherheitsvorfall". Es werde eine Ransomware (wörtlich: Lösegeld-Software)-Attacke vermutet, hieß es.

"Wir haben eine Spezialfirma beauftragt, sich um den Sicherheitsvorfall zu kümmern", sagte BHT-Präsidentin Julia Neuhaus am Mittwoch rbb|24. Nach einer Krisensitzung habe man sich entschieden, Stück für Stück die IT-Systeme neuaufzusetzen. Bei einem Aufspielen eines Backups könne man nicht sicher sein, ob dieses nicht auch schon kompromittiert ist.

Konferenz in Potsdam

Mehr Cyber-Angriffe auf deutsche Behörden und Unternehmen gezählt

Cyber-Straftäter professionalisieren sich und agieren verstärkt aus dem Ausland. Das sind zwei Ergebnisse einer Konferenz für Cyber-Sicherheit in Potsdam. Die Lage für deutsche Behörden und Unternehmen ist angespannt - nicht zuletzt in Folge des Kriegs gegen die Ukraine.

Stück für Stück wolle man die neuaufgesetzte IT wiederfreigeben, erklärte Neuhaus. Der Lehrbetrieb sei durch die Cyberattacke nicht gefährdet, weil gerade Semesterferien sein. Neuhaus hofft, dass bis zum Start des Sommersemesters am 1. April Grundzüge der kompromittierten IT-Anlage wieder stehen.

Wie hoch der angerichtete Schaden ist, könne laut Neuhaus noch nicht abgesehen werden, weil man noch gar nicht wisse, welche Systeme alle betroffen sind und ob Daten bereits abgeflossen sind.

Überdies hat die Hochschule nach eigenen Angaben Anzeige bei den zuständigen Behörden gestellt.

Was ist Ransomware?

Ransomware zielt laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) [bsi.de] in der Regel auf die Verschlüsselung von Nutzerdaten ab. Nach der Datenverschlüsselung wird oft ein Lösegeld erpresst. Erst nach Zahlung eines meist digitalen Lösegelds werden Daten wieder freigegeben. Das BSI warnt jedoch, dass es trotz Zahlung keine Garantie gibt, einen passenden Schlüssel zu erhalten. Mit Ransomware wurden bereits die unterschiedlichsten Organisationen Opfer eines Erpressungsversuchs: Großkonzerne, mittelständische Unternehmen bis hin zu Krankenhäusern.

Zahlreiche Attacken in Berlin und Brandenburg bekannt

So war 2021 unter anderem die Technische Universität Berlin (TU) von einer Ransomware-Attacke betroffen. Einige digitale Services wie die E-Mail der TU waren nicht abrufbar. Gestohlene Daten der TU tauchten im Nachgang im Darknet auf. Es gab im vergangenen Jahr auch einen Cyberangriff auf Webseiten von Berliner Behörden.

Zuletzt waren in Berlin die Deutsche Energie-Agentur (Dena) und das Berliner Naturkunde-Museum betroffen. Auch das Potsdamer Rathaus und die Stadt Angermünde (Uckermark) haben ähnliche Attacken gemeldet.

Sendung: rbb 88.8, 21.02.2024, 11:30 Uhr

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