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Quelle: dpa/Carsten Koall

rbb-Bürgertalk "Wir müssen reden"

Spaltet der Impfstreit die Gesellschaft?

Seit Wochen demonstrieren Tausende gegen die Corona-Maßnahmen und -Impfungen. Welchen Effekt hätte eine Impfpflicht auf die aufgeheizte Atmosphäre? Darüber diskutieren Andreas Rausch und Britta Nothnagel im rbb-Bürgertalk "Wir müssen reden" ab 20:15 Uhr.

Die Corona-Politik bleibt auch nach zwei Jahren Pandemie ein Aufreger. Mittlerweile finden in Berlin und Brandenburg zahlreiche Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern gegen die Corona-Maßnahmen statt. Die Stimmung dort ist zunehmend aufgeheizt. Der Schwerpunkt liegt im Süden Brandenburgs in den Kreisen Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und der Stadt Cottbus.

Derweil hat die Polizei nicht angemeldete Demonstrationen in Cottbus für 14 Tage generell untersagt. Das Verbot - insbesondere im Zusammenhang mit Aufrufen zum "Cottbuser Spaziergang" - gelte von Montag an bis zum 13. Februar. Es betreffe laut der Polizeidirektion Süd auch Ersatzveranstaltungen.

Unter den Teilnehmern der Anti-Corona-Demonstrationen finden sich nach wie vor Menschen mit teilweise sehr unterschiedlichen Weltanschauungen. Unter die Protestierenden mischen sich auch immer wieder Rechtsradikale. Nach Einschätzung der Sozialpsychologin Pia Lamberty seien diese Gruppierungen der organisatorische Unterbau: "Es ist wahnsinnig aufwändig eine neue Protestkultur aus dem Boden zu stampfen. Es ist einfacher, auf Strukturen zurückzugreifen, die schon da sind. So läuft Mobilisierung."

Es gibt aber auch Gegenstimmen: So hat das Bündnis "Cottbuser Aufbruch" einen offenen Brief im Dezember letzten Jahres veröffentlicht, den mehr als 700 Menschen unterschrieben hatten. Er richtete sich an die Menschen, die sich an die Corona-Regeln halten, sich impfen lassen und Masken tragen. Der Brief ist eine Gegenposition zu den Demos: "Und auch wenn wir das nicht auf öffentlichen Plätzen zeigen: Wir sind die Mehrheit", heißt es darin.

Wie tief ist der Graben zwischen Impfgegnern und Impfbefürwortern? Würde eine Impfpflicht die Risse in der Gesellschaft noch weiter vertiefen? Und wie können nach der Corona-Krise Impfbefürworter und Impfgegner wieder zueinander finden?

Andreas Rausch und Britta Nothnagel diskutieren ab 20:15 Uhr im rbb-Bürgertalk "Wir müssen reden" unter anderem mit:

Frank Richter (SPD), Theologe und Bürgerrechtler, Mitglied des Sächsischen Landtags

Tino Chrupalla (AfD), Bundessprecher und Fraktionsvorsitzender Bundestag

Harald Martenstein, Kolumnist "Der Tagesspiegel" und "Die Zeit"

Gudrun Widders, Amtsärztin in Spandau und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko)

Christian Gräff (CDU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus

Markus Hoffmann, Kritiker Coronapolitik "Oberhavel steht auf"

Christoph Polster, Pro Impfen "Cottbuser Aufbruch"

Silvio Duwe, Kontraste-Reporter "Im Sog der Lügen" (im rbb Fernsehen um 21:15 Uhr)

Von zu Hause können Zuschauer über das interaktive Publikums-Tool meinrbb.de abstimmen, sowie auf den Social-Media-Kanälen von rbb Fernsehen und Inforadio (#wirmuessenreden) mitdiskutieren.

Sendung: Wir müssen reden, 01.02.2022, 20:15 Uhr

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