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Video: rbb|24 | 20.01.2021 | Material: rbb SPEZIAL | Quelle: rbb

Video | Dr. Julia Fischer erklärt

Langzeitfolgen von Corona-Impfungen: "So selten, dass sie in Studien nicht auffallen"

Klären wir zuerst ein häufiges Missverständnis: Langzeitfolgen heißen nicht Langzeitfolgen, weil sie erst lange Zeit nach der Impfung auftreten, sondern, weil sie noch lange nach der Impfung anhalten können. Anders als viele glauben, tritt der absolute Großteil aller Nebenwirkungen innerhalb weniger Tage, manchmal bis etwa sechs oder acht Wochen nach der Impfung auf.

Nebenwirkungen oft erst nach Millionen Impfungen bekannt

Wenn eine bestimmte Impf-Nebenwirkung in der Vergangenheit nicht entdeckt worden ist, lag das in der Regel nicht daran, dass die Dauer der Impfstoffstudie zu kurz war. Stattdessen sind Langzeitfolgen von Impfungen generell so selten, dass sie bei einer begrenzten Anzahl von Personen in Studien schlicht nicht auffallen, sondern erst, wenn viele 100.000 oder Millionen Menschen geimpft werden.

Studien von Moderna und Biontech liefern gute Datenbasis

Zu den Studien der aktuell zugelassenen Covid-19-Impfstoffe muss man aber sagen: Mit grob 43.000 Teilnehmer*innen bei Biontech und über 30.000 Teilnehmer*innen bei Moderna waren sie größer als viele andere Arzneimittelstudien. Dadurch liefern sie eine gute Datenbasis, anhand der man mit großer Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen entdeckt hätte, die in einem von 10.000 Fällen aufgetreten wären. Und wir wissen: Der Impfstoff wird nach etwa zwei Tagen komplett abgebaut - da bleibt nichts übrig, was Jahre später noch Schäden verursachen könnte.

Risiko für Langzeitfolge von Covid-19 deutlich größer

Klar, dass bei einer von 100.000 oder mehr geimpften Personen eine sehr seltene Nebenwirkung auftritt, kann aktuell nicht sicher ausgeschlossen werden. Expert*innen halten das aber für unwahrscheinlich und klar ist: Das Risiko für eine so seltene Nebenwirkung der Impfung ist deutlich geringer als das Risiko für eine Komplikation oder Langzeitfolge von Covid-19.

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