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Audio: Radioeins | 05.02.2021 | Gesundheitsministerin Nonnemacher | Quelle: dpa/A. Matthews

Corona-Pandemie

Berlin erwartet bis März 267.000 Impfdosen, Brandenburg 180.450

Während im Land Berlin bis März 267.000 weitere Impfdosen eintreffen sollen, will der Bundesgesundheitsminister das Impftempo erhöhen: Astrazeneca-Impfdosen sollen komplett verabreicht werden, ohne Rücklagen für die Zweitimpfung. Brandenburg sieht das skeptisch.

Berlin erwartet in den kommenden vier Wochen bis Anfang März rund 267.000 Dosen Corona-Impfstoff. Bisher wurden seit Ende Dezember 187.350 Dosen geliefert, wie aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums [bundesgesundheitsministerium.de] hervorgeht.

Wie es bei den Impfungen vor diesem Hintergrund konkret weitergeht und welche Gruppen nach den über 80-Jährigen sowie medizinischem Personal als nächste drankommen, konnte die Gesundheitsverwaltung indes am Freitag noch nicht sagen. "Nach Inkrafttreten der überarbeiteten Impfverordnung und Konkretisierung weiterer Impfstofflieferungen, die die Freischaltung von Terminen ermöglichen, werden weitere Gruppen zum Impfen eingeladen", wurde schriftlich mitgeteilt. Nähere Angaben gab es nicht.

Brandenburg erwartet den Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums zufolge bis zum 2. März 180.450 Impfdosen. Den größten Anteil daran hat der Wirkstoff von Astrazeneca (98.400), Moderna liefert bis März 6.000 Impfdosen. Die übrigen Impfstoffe stammen von Biontech/Pfizer.

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Impfquote liegt bei 3 und 3,1 Prozent

In Berlin sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bis Donnerstag (4. Februar) rund 150.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, davon haben mehr als 41.000 bereits eine Zweitimpfung erhalten. Die Impfquote in Berlin liegt derzeit bei drei Prozent.

In Brandenburg haben sich bislang mehr als 101.000 Menschen impfen lassen (Stand 4. Februar), 24.000 haben bereits eine zweite Impfung absolviert. Hier liegt die Quote bei 3,1 Prozent. Bundesweiter Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern (Impfquote 3,7 Prozent), Schlusslichter sind Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg (jeweils 2,3 Prozent).

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Unterdessen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Bundesländer dazu aufgerufen, die für die ersten drei Februarwochen angekündigten Dosen des Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca komplett zu verabreichen, ohne davon etwas für Zweitimpfungen zurückzuhalten. Berichte, wonach der Astrazeneca-Impfstoff bei Senioren eine schwächere Wirksamkeit haben könnte, wies das Bundesgesundheitsministerium in der vergangenen Woche zurück.

Die im Februar erwarteten Astrazeneca-Dosen sollen nach dem Willen des Gesundheitsministers komplett verabreicht, also nicht für die Zweitimpfung zurückgehalten und in den Kühlschrank gestellt werden. Entsprechende Empfehlung findet sich in einem Schreiben des Ministers an die Länder, wie ein Regierungssprecher dem ARD-Hauptstadtstudio bestätigte. Bewirken soll dies, dass in den ersten drei Februarwochen 1,7 Millionen Anspruchsberechtigte eine Erstimpfung erhalten.

Brandenburg winkt ab

Brandenburg hat bereits signalisiert, dieser Empfehlung nicht zu folgen. "In Anbetracht der schlechten Erfahrung mit angekündigten und dann abgesagten Impfstofflieferungen bauen wir eine geringe Schwankungsreserve des Astrazeneca-Vakzins im Land auf", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Wegen des langen Intervalls zwischen der ersten und zweiten Impfung sei es aber das Ziel, mit dem größten Teil des Impfstoffs so schnell wie möglich Beschäftigte in Pflegeheimen, der ambulanten Pflege oder in Krankenhäusern zu impfen, betonte Nonnemacher. Dazu werde derzeit noch der Impfplan entwickelt.

Sendung: Brandenburg aktuell, 05.02.2021, 19:30 Uhr

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