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Quelle: imago images/M. Fischinger

Modellprojekt

Ab März soll auch in Brandenburger Arztpraxen geimpft werden

Um die Impfkapazitäten auszubauen, sollen künftig auch Hausärzte impfen. Dafür soll im März in Brandenburg ein Modellprojekt starten. Zunächst nur mit 50 Praxen, doch das Interesse ist zehnmal so groß. Derweil sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht.

Brandenburger Ärzten soll es ab März in einem Modellprojekt ermöglicht werden, in ihren Praxen oder bei Hausbesuchen Corona-Impfungen vornehmen zu können. Das Interesse der Praxen an dem Modellprojekt sei "sehr groß", sagte Christian Wehry, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) am Samstag in einer ersten Einschätzung. Rund 500 Praxen hätten sich bereits gemeldet, die bei dem Vorhaben der Landesregierung mitmachen wollten.

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Start mit 50 Praxen

Ziel ist es laut KVBB, landesweit insgesamt rund 50 Praxen zu identifizieren, die sich kurzfristig an dem Projekt beteiligen können und wollen. Die Einbindung der Hausärzte bei den Corona-Schutzimpfungen war ein Ergebnis des Brandenburger "Impfgipfels" vom Mittwoch. Bislang dürfen die Arztpraxen keine Corona-Impfungen anbieten.

Das Modellvorhaben kann nach Worten von KVBB-Vorstandschef Peter Noack aber nur die erste Etappe sein. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg unterstütze deshalb Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in seiner Forderung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Impfverordnung endlich anzupassen, damit alle Arztpraxen, die sich bereit erklären, flächendeckend eingebunden werden können. Laut Noack sei eine Umfrage unter knapp 1.900 Arztpraxen gestartet worden, um Impfkapazitäten in den Praxen zu erfragen.

Für den Impfstoff von Astrazeneca hatte Brandenburg zuletzt die Impfpriorisierung gelockert: Bis kommenden Freitag sollen sich unter anderem Polizisten, Feuerwehrleute und Mitarbeiter von Ordnungsämtern impfen lassen könnnen.

Bislang rund 150.000 Impfungen

"Impfen in Arztpraxen bedeutet: Kurze Wege, direkter Zugang zur Impfung ohne Vermittlung über Call-Center Aufklärung und Impfung aus einer Hand!", hatte Noack betont.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag sind bislang 154.624 Corona-Schutzimpfungen im Land durchgeführt worden. Davon erhielten 85.192 Menschen eine erste Impfung, 69.432 bekamen bereits ihre Zweitimpfung.

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Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg sinkt

Derweil bleibt die Zahl neuer Corona-Ansteckungen in Brandenburg nur noch leicht sinkend. Das Gesundheitsministerium berichtete am Samstag von 241 neuen Fällen innerhalb eines Tages. Am Freitag hatten die Gesundheitsämter 289 neue Fälle gemeldet, am Donnerstag 390. Vor einer Woche waren 288 neue Ansteckungen gemeldet worden. 14 Todesfälle kamen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hinzu. Damit starben im Land bislang 2.905 Menschen.

Der Wert neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche sank für ganz Brandenburg auf 64,4. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit bei rund 73 gelegen. Außer in den Landkreisen Prignitz (140,5), Elbe-Elster (116,9), Oberspreewald-Lausitz (108,8) und der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel (102,5) lagen alle Kreise und kreisfreien Städte am Samstag unter der Marke von 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Bund und Länder haben vereinbart, dass weitere Lockerungen erst bei einem stabilen Wert von höchstens 35 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche über mehrere Tage möglich sein sollen.

Sendung: Fritz, 20.02.2021, 13:15 Uhr

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