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Quelle: dpa/Martin Schutt

Zu wenig Impfstoff

Brandenburg vergibt keine Impftermine an den Osterfeiertagen

Corona-Impfstoff ist weiter knapp in Brandenburg. Über die Osterfeiertage soll in den Impfzentren deshalb die Arbeit ruhen. Nach Ostern aber soll es bergauf gehen - dann soll unter anderem ein Impf-Modellprojekt im Land starten.

In den zwölf Impfzentren des Landes Brandenburg wird an den Osterfeiertagen nicht gegen das Coronavirus geimpft. Das sagte der stellvertretende Pressesprecher des Ministeriums für Inneres und Kommunales, Andreas Carl, am Montag auf Anfrage von rbb|24 und bestätigte damit entsprechende Pressemeldungen.

"Es wurden Impftermine gemäß der vorhandenen Impfstoffmengen vergeben", erklärte Carl. Die zugeteilten Dosen könnten verimpft werden, ohne dass die Impfzentren an Ostern öffnen. Auf Termine an den Feiertagen sei entsprechend verzichtet worden. Für Gründonnerstag und auch Karsamstag sind aber Termine vergeben worden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat derweil Länder und Kommunen dazu aufgefordert, über die Osterfeiertage durchgehend weiter zu impfen. Allein in den nächsten sieben bis acht Tagen kämen mehr als drei Millionen Dosen bei den Ländern an. Die sollten alle direkt verimpft werden. Die über 70-Jährigen könnten jetzt alle an die Reihe kommen, das rette Leben.

Brandenburg will Impfangebot ausweiten

"Uns allen wäre natürlich lieber, auch an den Feiertagen die Impfzentren jeden Tag in Betrieb zu halten. Noch wichtiger ist es aber, dass wir nach Ostern weiter Fahrt aufnehmen können", sagte Markus Grünewald, Leiter des Impflogistik-Stabes im Brandenburger Innenministerium, am Montag. Nach dem Osterwochenende soll die Anzahl der Impfungen in Hausarztpraxen deutlich gesteigert werden. Das bedürfe logistischer Umsteuerung von Impfstoffkontingenten. Dafür wolle man die Zeit nutzen, die sich durch die zwei zusätzlichen Schließtage in den Impfzentren zu Ostern ergebe.

Das Land Brandenburg will nach Ostern sein Angebot an Corona-Impfungen ausweiten. Insgesamt 30.000 Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer sollen in der nächsten und übernächsten Woche an die Hausarztpraxen verteilt werden. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB)mit. Das wären 20 Impfdosen pro Praxis bei rund 1.500 Praxen.

Weitere 28.000 Dosen von Astrazeneca sollen im selben Zeitraum an die 139 Arztpraxen im Land gehen, die beim entsprechenden Impf-Modellprojekt mitmachen. Damit würden dann in den Vertragspraxen mehr Menschen gegen Corona geimpft als in den Impfzentren, sagte der Chef der Brandenburger Kassenärzte, Peter Noack: "Und das flächendeckend, wohnortnah und gemäß der geltenden Priorisierung."

70.000 Impfstoffdosen in dieser Woche verplant

Nach einer schlechten Platzierung bis Mitte März liegt Brandenburg beim Anteil der Corona-Erstimpfungen an der Bevölkerung inzwischen mit 11,7 Prozent bundesweit im oberen Mittelfeld. Höhere Quoten gab es im Saarland, in Bremen, Thüringen und Schleswig-Holstein, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Bei den Zweitimpfungen liegt Brandenburg mit einem Anteil von 3,7 Prozent dagegen weiter hinten.

"Wir konnten unser System der Impfzentren mittlerweile auf eine hohe tägliche Auslastung bringen", erklärte Grünwald. In der vergangenen Woche sei so viel geimpft worden wie nie zuvor in Brandenburg. Auch für diese Woche seien bereits über 37.000 Termine alleine in den Impfzentren vereinbart. Gemeinsam mit den zusätzlichen Impfsträngen in den Arztpraxen, mobilen Teams, Krankenhäusern und Landkreisen seien über 70.000 Impfstoffdosen in dieser Woche gebunden. "Wir haben unsere Impfstoffbestände zu knapp 83 Prozent aufgebraucht. Mit der verbliebenen Menge können wir die vereinbarten Termine gewährleisten", so Grünwald weiter. Weitere Lieferungen seien bereits angekündigt.

Sendung: rbb24, 29.03.2021, 16.00 Uhr

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