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Audio: Inforadio | 09.11.2021 | Freya Reiß | Quelle: dpa/Fabrizio Bensch

Steigende Zahl der Neuinfektionen

Müller kündigt 2G für Berlin ab kommender Woche an

Weil die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft steigt, will der Berliner Senat die Corona-Maßnahmen verschärfen - allerdings vor allem für Ungeimpfte. Ab kommender Woche soll 2G der neue Standard werden. Auch Brandenburg plant weitere Maßnahmen.

+++ Update: Inzwischen hat der Senat am Mittwoch (10.11.) beschlossen, dass ab Montag (15.11.) die 2G-Regel gelten soll. Alle aktuellen Informationen finden sich hier. +++

In Berlin dürfen spätestens ab kommender Woche nur noch gegen Corona Geimpfte und von Covid Genesene Menschen an weiten Teilen des öffentlichen Lebens teilhaben. Der Senat werde noch in dieser Woche beschließen, die 2G-Regel entsprechend auszuweiten, kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) im Inforadio vom rbb an. "Das ist schneller, als viele andere Bundesländer, die immer noch zugucken, ob irgendwas von der Bundesebene kommt", sagte Müller.

Betroffen wären laut Müller unter anderem die Bereiche Gastronomie, Veranstaltungen, Kultur und Sport. Allerdings werde unterschieden nach Innen- und Außenbereichen. "Wir wissen, dass wir uns außen mehr zutrauen können als innen", sagte der SPD-Politiker. Ordnungsamt und Polizei sollen die Einhaltung der 2G-Regel verstärkt kontrollieren, ansonsten setzt Müller auf die Eigenverantwortung von Gastronomen und Gästen: "Wer versucht, die Regeln zu umgehen, den holt das alles ein." Er gehe davon aus, so Müller, dass kostenlose Bürgertests "zumindest für einen gewissen Zeitraum" wieder eingeführt werden.

Steigende Inzidenzen, zunehmende Impfdurchbrüche

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Länderchefs wollen zeitnah über nächste Schritte beraten

Die sogenannte 2G-plus-Regelung, bei der auch Geimpfte und Genesene einen aktuellen Coronatest brauchen würden, will der Senat hingegen zunächst nicht einführen, so Müller. Allerdings würde das bei vielen Veranstaltungen bereits jetzt freiwillig umgesetzt.

Im ARD-Morgenmagazin hatte Müller am Dienstag gesagt, dass sich die Länderchefs nächste Woche treffen, um erneut über die Corona-Maßnahmen zu diskutieren. Gerade mit Blick auf grenzüberschreitende Fragen für Arbeitnehmer sei es gut, sich abzustimmen. Allerdings werde es weiterhin regionale Anpassungen in den einzelnen Ländern geben, "weil wir auch bei den steigenden Zahlen ja sehen, dass manche Bundesländer noch besser dastehen als andere", betonte Müller.

Er äußerte Unverständnis über den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der zuvor die bundesweite Einführung der sogenannten 2G-Pflicht gefordert hatte. "Wenn Herr Söder es wichtig findet, warum tut er es dann nicht? Die Instrumente sind da."

Klassen 1 bis 6

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Inzidenz in Berlin und Brandenburg deutlich über 200

Die Corona-Inzidenz in Berlin ist am Dienstag sprunghaft angestiegen. Nachdem der Wert in den Vortagen bei unter 200 verharrt war, lag er nun bei 220,8, wie aus den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Damit liegt der Wert in der Hauptstadt nun auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 213,7.

Der Berliner Senat will deswegen eine Ausweitung der 2G-Regel beschließen. Zudem wird an den Grundschulen wieder die Maskenpflicht eingeführt.

Elbe-Elster ist Corona-Hotspot

In Brandenburg liegt die 7-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 245. Besonders hoch sind die Werte aktuell in Südbrandenburg: Der Landkreis Elbe-Elster meldete zuletzt 619 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Auch die Brandenburger Landesregierung diskutiert nun über eine Verschärfung der Eindämmungsmaßnahmen, darunter eine Ausweitung der 2G-Regel und die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Grundschulen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat darauf verwiesen, dass vor allem Regionen im Süden von Brandenburg besonders hohe Werte bei Krankenhauseinweisungen und bei der Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten haben.

Sendung: Inforadio, 09.11.2021, 8:00 Uhr

 

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