rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Quelle: dpa/Julian Stratenschulte

Finanziert durch Bundesmittel

Berlin und Brandenburg wollen Schulplätze für ukrainische Kinder schaffen

Berlin und Brandenburg bereiten sich darauf vor, bald auch ukrainische Kinder in den Schulen aufzunehmen. Dazu würden Räume und Personal gebraucht. Schulen seien aufgerufen worden, Kinder erstmal "ohne großen Verwaltungsaufwand" aufzunehmen.

Berlin ist laut Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse dabei, für geflüchtete Kinder aus der Ukraine Kita- und Schulplätze zu schaffen. Sie hofft dafür auch auf Bundesmittel. Die vorhandenen 540 Willkommensklassen an den Berliner Schulen mit derzeit 6.900 Schülerinnen und Schülern reichten für die neuen Kinder und Jugendlichen bei weitem nicht aus, sagte Busse im Bildungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

In Willkommensklassen sollen die Kinder Deutsch lernen

Es würden Räume gebraucht, sowie Personal. Die Bildungsverwaltung werbe auch in der ukrainischen und russischen Gemeinde, "damit auch erst mal Muttersprachler Ansprechpartner für die Kinder sind." Das sei nicht in 24 Stunden zu regeln. Aber die Schulen seien solidarisch und aufgerufen worden, "ganz pragmatisch und ohne großen Verwaltungsaufwand" bei einem freien Platz in der Klasse ein Kind erst mal aufzunehmen, damit es abgelenkt sei, ein warmes Mittagessen und einen geregelten Schultag erhalte.

Wann die ersten Kinder aufgenommen werden, dazu nannte die Bildungssenatorin keinen Termin. In den Willkommensklassen sollen die Kinder ihr zufolge so weit Deutsch lernen, dass sie möglichst schnell in die Regelklasse kommen können. Sie will auch Oberstufenzentren und Schulen freier Träger einbeziehen, um Willkommensklassen schaffen.

Ernst: Schulpflicht gelte für die Kinder aus der Ukraine noch nicht

Auch Brandenburg bereitet sich darauf vor, bald auch ukrainische Kinder und Jugendliche in den Schulen aufzunehmen. Das sagte Bildungsministerin Britta Ernst dem rbb. Schulpflicht gelte für die Kinder aus der Ukraine allerdings noch nicht – sobald sie als Flüchtlinge anerkannt sind, gebe es eine Übergangsfrist von sechs Wochen.

In der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt sei man sofort auf freiwillige Sprachlernangebote eingestellt, so die Ministerin. Für Schülerinnen und Schüler, die kein deutsch sprechen, würden später über die Schulämter Vorbereitungsklassen organisiert.

Wie viele Kinder und Jugendliche am Ende kommen werden, ist unklar. Neben Kindern und Jugendlichen, die mit einem Familienteil eingereist sind, habe Brandenburg auch erste alleinreisende Minderjährige aus der Ukraine aufgenommen.

Sendung: Inforadio, 03.03.2022, 18:25 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen