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Quelle: Christophe Gateau /dpa

"Verunsicherung war groß"

Müller räumt Fehler bei Plänen zur Schulöffnung ein

Berlins Regierender Bürgermeister hat eingeräumt, dass die Kommunikation in Sachen Schulöffnungen "nicht gut gelaufen" ist. Es sei der Eindruck entstanden, dass viele Klassen ab diesem Montag in die Schulen zurückkehren sollten. Das sei aber nie der Plan gewesen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) zufolge sind bei der Information über die Wiederöffnung der Schulen nach den Weihnachtsferien Fehler passiert. Die Kommunikation sei "nicht gut gelaufen", sagte Müller am Montag im rbb.

Es sei der Eindruck entstanden, als sollten ab diesem Montag alle Schulen zum Präsenzunterricht zurückkehren. "Das ist natürlich überhaupt nicht der Fall gewesen", so Müller.

Müller betonte, Ziel sei immer gewesen, analog zu gemeinsamen Bund-Länder-Beschlüssen und abhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen zunächst den Abschlussklassen zu ermöglichen, "im Präsenzunterricht in die Schulen zu kommen, weil es einfach für die wichtig ist, dass sie da einen entsprechenden Rahmen haben vor ihren Schulabschlüssen".

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Entscheidung wegen Verunsicherung korrigiert

Müller erklärte, man habe darüber hinaus lediglich darstellen wollen, wie nach den Abschlussjahrgängen auch die anderen Klassenstufen schrittweise in die Schulen zurückkehren können, falls es die Infektionslage zulässt. Weil das jedoch Verunsicherung ausgelöst habe, habe der Senat die Entscheidung korrigiert. "Viele Eltern und Lehrer hatten Sorge, dass auf einmal zu viele sich wieder in der Schule treffen", sagte Müller.

Am Freitag hatte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) nach einigem Hin und Her mitgeteilt, dass Grundschüler frühestens ab dem 25. Januar auch wieder in den Schulen unterrichtet werden - eine Woche später als zunächst angekündigt. Das schulisch angeleitete Lernen zu Hause für Schüler der Klassen 1 bis 9 sowie für einige höhere Klassenstufen sei bis mindestens 25. Januar verlängert worden, hieß es. Bis dahin gilt keine Präsenzpflicht. Für die Abschlussklassen 10, 12 und 13 an Gymnasien und Sekundarschulen sollten indes ab Montag Präsenzangebote in kleinen Gruppen möglich sein.

CDU beantragt Aktuelle Stunde

Die CDU sprach am Montag von einem "Schulöffnungschaos" und beantragte nach eigenen Angaben für Donnestag eine Aktuelle Stunde im Abgeordnetenhaus zum Thema. Schüler, Lehrer und Eltern seien massiv verunsichert, teilte Dirk Steltner, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion am Montag mit. "Diese Panne ist leider beispielgebend für das miserable Krisenmanagement der SPD-Bildungssenatorin und darf sich nicht wiederholen."

Vergangene Woche hieß es, die Schulen öffnen schrittweise

Am 6. Januar, bei der Verkündung der Lockdown-Verschärfungen, hatte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) gesagt, dass es auch nach dem 10. Januar vorerst weiter keinen Regelunterricht gebe - allerdings sollte es ab 11. Januar für einige Gruppe wieder Unterricht in den Schulen geben.

Zunächst sollte demnach für Abschlussklassen "in mindestens halber Klassenstärke" wieder Präsenzunterricht stattfinden. Ab dem 18. Januar sollten dann die Jahrgänge 1 bis 3 folgen, ebenfalls in halber Klassenstärke - mit mindestens drei Präsenzstunden. Ab 25. Januar sollte dies laut Lederer dann auch für die Klassen 4 bis 6 gelten.

Ab dem 8. Februar - also nach den Winterferien - war für alle Jahrgänge Unterricht nach dem sogenannten Berliner "Alternativszenario" geplant.

Sendung: Inforadio, 11.01.2020, 08:40 Uhr

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