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Audio: Antenne Brandenburg | 03.03.2021 | Torsten Sydow | Quelle: dpa/Peter Schneider

Vor Bund-Länder-Gipfel

Brandenburg drängt auf Perspektiven für Öffnungen

Die Brandenburger Landesregierung erwartet, dass die Bundeskanzlerin und Länderspitzen am Mittwoch alle Möglichkeiten für Lockerungen ausloten. Der Druck, vor allem aus der Wirtschaft, ist groß. Von Torsten Sydow

Den Laden und die Gaststätte öffnen, den Beruf ausüben, Umsatz machen - diesen Wunsch haben wohl viele Brandenburger Unternehmer nach wochenlangen Schließungen aufgrund der Corona-Virusgefahr. Einer von ihnen ist Kai Frodl, Chef des Hotels Uckermark in Prenzlau. Er fordert Öffnungsentscheidungen von der Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Mittwoch: "Jeden Tag Ruhetag - das muss enden." Er und seine Kollegen wollten arbeiten und Gäste empfangen. "Die Leute wollen auch wieder in die Restaurants gehen und aus ihren Wänden herauskommen", betont er.

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Brandenburgs rot-schwarz-grüne Landesregierung hatte in der vergangenen Woche klargemacht, dass sie einen Stufenplan mit Öffnungsperspektiven von der heutigen Schaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Länderchefinnen und Chefs erwartet und hat einen 4-Stufen-Plan zugearbeitet. Neben der Neuinfektionszahl je 100.000 Einwohner in sieben Tagen sollen die Belastung des Gesundheitswesens, die Reproduktionszahl des Virus, der Impffortschritt und die Testmöglichkeiten bei Entscheidungen über Öffnungen herangezogen worden.

Hygienekonzepte, hohe Erwartungen und Mahnungen zur Vorsicht

Für den Landtagsfraktionsvorsitzenden der mitregierenden CDU, Jan Redmann, sind unter Berücksichtigung der aktuellen Ansteckungszahlen Öffnungen im Außenbereich der nächste Schritt: "Alles, was unter freiem Himmel stattfindet - Außengastronomie, Sportanlagen unter freiem Himmel, Verkaufsflächen - sollten wir jetzt in den Blick nehmen." Schließlich gebe es dort kein erhöhtes Infektionsrisiko. Und Redmann rät, die Testmöglichkeiten zuhause und in der Firma miteinzubeziehen.

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Einzelhandel hofft auf schnelle Signale

Für den Einzelhandel in Brandenburg müssen von der Schalte schnelle Signale kommen, weil vielen Innenstadt-Händlern das Geld ausgeht, sagt Günther Päts vom Handelsverband Berlin-Brandenburg: "Wir erwarten natürlich ein Konzept mit klaren Ansagen: Wann kann der Handel wieder öffnen?" Diese Entscheidung dürfe nicht nur an den Inzidenzahlen festgemacht werden. Den Ausschlag müssten hier die Hygienekonzepte geben.

Aus der Staatkanzlei in Potsdam heißt es, die Erwartungen seien groß - doch zwinge die Pandemie zur Vorsicht, obwohl die Impfung eines Großteils der älteren verletzlichen Brandenburger schon zu einer Verbesserung der Situation geführt habe.

In der Brandenburger Landesregierung wird von einer sehr langen Videoschaltkonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel ausgegangen, auch weil die Bundesländer unterschiedlich stark von Covid19-Erkrankungen betroffen sind.

Sendung: Antenne Brandenburg, 3. 3. 2021, 7.08 Uhr

Beitrag von Torsten Sydow

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