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Video: Brandenburg aktuell | 06.04.21 | Quelle: imago-images/Oliver Müller

Corona-Maßnahmen in Brandenburg

Distanzunterricht für weiterführende Schulen - Testpflicht ab 19. April

Brandenburg setzt das Wechselmodell an den Schulen teilweise aus: Schüler an den weiterführenden Schulen werden nach den Osterferien wieder zu Hause unterrichtet. Das hat das Kabinett am Dienstag entschieden. Auf alle anderen Schüler kommt eine Testpflicht zu.

Brandenburg schickt die Schüler an den weiterführenden Schulen nach den Osterferien wieder in den Distanzunterricht. Das teilte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung zum aktuellen Corona-Infektionsgeschehen mit. "Wir beenden damit das vor den Ferien begonnene Wechselmodell", sagte Woidke.

Ausnahmen gibt es für Abschlussklassen und Auszubildende. Das Abitur soll durchgeführt werden, die Rahmenbedingungen dafür seien angepasst worden, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung. Die Abiturprüfungen beginnen am 20. April, sie sollen an den Schulen stattfinden, "in großen Räumen, wo Abstand gewahrt werden kann", so Ernst.

Aus der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) war an den Osterfeiertagen die Forderung laut geworden, bei weiter steigenden Infektionszahlungen die Abiturprüfungen auszusetzen. Stattdessen sollten die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage für Noten gemacht werden. Bildungsministerin Ernst hatte das aber abgelehnt.

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Testpflicht ab 19. April bei Schulbesuch

In den Grundschulen bleibt es laut Woidke beim Wechselunterricht. Der Unterricht in den Schulen wird demnach von Tests begleitet. Es seien genügend Testkapazitäten vorhanden. "Ab nächster Woche soll getestet werden. Ab dem 19. April muss getestet werden", sagte Woidke. Für Schüler sowie Lehrkräfte und sonstiges Personal gelte dann ein Betretungsverbot, wenn nicht zwei negative Testergebnisse vorliegen, sagte Ernst: "Wir sind zuversichtlich, dass wir mit einem guten Testkonzept die Schulen sicherer machen können."

Nach Auskunft der Landesregierung sind zwei Millionen Corona-Tests an die Schulen ausgeliefert worden. Bis zu den Sommerferien sollen insgesamt 5,5 Millionenen Tests für die Schulen zur Verfügung stehen, erklärte Ernst. Die Tests der Kinder sollen im Elternhaus durchgeführt werden. Das habe den Vorteil, dass ein Kind, das positiv getestet wird, gleich isoliert werden kann und nicht erst nach Hause gebracht werden muss, sagte Ernst. Für die Meldung von positiven Tests seien die Eltern zuständig.

Die Notbremse, die jetzt für weiterführende Schulen gezogen werden musste, mache sie betroffen. "Das sind für Kinder und Jugendliche sehr, sehr harte Entscheidungen", sagte Ernst. Es gehe nicht nur um verpasstes Lernen in Mathe und Deutsch, sondern auch um soziales Verhalten.

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Kitas bleiben offen

Das Bildungsministerium hatte zunächst die Pflicht zum Präsenzunterricht in Brandenburg bis zu den Osterferien ausgesetzt. Dies galt für alle Jahrgangsstufen mit Ausnahme der Abschlussklassen. Damit konnten bis zu den Osterferien die Eltern und Erziehungsberechtigten entscheiden, ob die Kinder vor Ort am Unterricht teilnehmen. Für die Grundschüler bleibt es dabei, dass es keine Pflicht zur Teilnahme am Präsenzunterricht gibt. Erster Schultag nach den Osterferien ist der kommende Montag.

Die Kitas in Brandenburg bleiben geöffnet, Eltern werden aber weiterhin gebeten, ihre Kinder möglichst zuhause zu betreuen. Auch in den Kitas sollen Corona-Tests durchgeführt werden. Das Land wolle die Betreiber dabei unterstützen, sagte Woidke. Das Land will Selbsttests bestellen und den Kitas zur Verfügung stellen. Für die kleinern Kinder sollen Spucktests organisiert werden.

Nonnemacher: Kein Grund zur Entwarnung

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zeigte sich angesichts der weiten Verbreitung der sogenannten britischen Virusmutation B.1.1.7 besorgt. "Der leichte Rückgang der Neuinfektionen nach Ostern bildet wegen geringerer Testungen während der Feiertage sicher kein vollständiges Bild ab. Grund zur Entwarnung gibt es daher nicht", sagte sie laut einer Mitteilung der Staatskanzlei vom Dienstag.

Sie verwies zudem darauf, dass die Corona-Patienten, die auf Intensivstationen behandelt würden, jetzt deutlich jünger seien. Auch wenn Brandenburg Fortschritte beim Impfen mache, müsse das Virus weiterhin wirksam eingedämmt und Kontakte reduziert werden, so Nonnemacher.

Sendung: Brandenburg aktuell, 06.04.2021, 19:30 Uhr

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