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Audio: Inforadio | 30.05.2021 | Oliver Meurers | Quelle: DPA/Soeren Stache

Berlin und Brandenburg

Kliniken müssen keine Betten mehr für Covid-Patienten vorhalten

Monatelang mussten Krankenhäuser in der Region Betten für Covid-Patienten vorhalten. Angesichts sinkender Infektionszahlen soll auf den Stationen wieder etwas mehr Normalität einkehren. Dienstag fallen die Sonderregelungen in Berlin und Brandenburg.

Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen müssen Krankenhäuser in Berlin und Brandenburg ab 1. Juni für die stationäre Versorgung von Covid-19-Patienten keine Betten mehr extra freihalten.

Das Brandenburger Gesundheitsministerium setzt die Regelung zu den Freihaltekapazitäten in Kliniken aus. "Die Lage auf den Intensivstationen hat sich mittlerweile wieder entspannt", begründete Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft die Entscheidung am Sonntag. "Die Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten, die wegen Covid-19 stationär versorgt werden müssen, ist erfreulicherweise rückläufig." Damit sei auch der Bedarf an Intensiv- und Beatmungskapazitäten für ihre Versorgung zurückgegangen und die Bettenreserve nicht mehr erforderlich.

Gleichzeitig sei der Bedarf an Kapazitäten für die Behandlung von Patienten ohne Corona hoch. "Es ist deshalb wichtig, dass die Krankenhäuser jetzt wieder zur Regelversorgung übergehen und mehr planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe durchführen können", so Ranft.

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Berlin hebt Regelung ebenfalls auf

In Berlin laufe eine entsprechende Verordnung zum Vorhalten der Betten zum 31. Mai aus und werde nicht verlängert, kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Sonntag an. Die SPD-Politikerin sagte der Nachrichtenagentur DPA, dass sich das Covid-Konzept der Krankenhäuser bewert habe. "Berlin ist nie in die absolute Überlastung der Intensivbetten geraten."

Bislang mussten die Kliniken 20 Prozent der Kapazitäten auf den Intensivstationen für die Versorgung von Covid-19-Fällen reservieren. Weitere fünf Prozent der Betten dort mussten sie freihalten: Dort konnten zwar auch andere Notfälle beispielsweise nach Unfällen behandelt werden. Im Falle einer Ausschöpfung der reservierten Betten für Covid-19-Fälle hätten freigehaltene Betten aber auch für diese Gruppe zur Verfügung stehen müssen.

Kalayci dankte den Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern für ihren "aufopferungsvollen Einsatz". "Ich weiß, dass auch die laufende Versorgung der Covid-19-Patienten sehr anstrengend ist", sagte sie.

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Deutlich weniger Covid-Patienten auf den Intensivstationen

Seit dem 29. März mussten Krankenhäuser in Brandenburg für die Versorgung von Covid 19-Fällen mindestens 20 Prozent der tatsächlich betreibbaren Krankenhausbetten auf den Normalstationen und 30 Prozent der intensivmedizinischen Betten mit Beatmungsmöglichkeit freihalten.

Aktuell werden 166 Personen wegen einer Covid 19-Erkrankung stationär in Brandenburger Krankenhäusern behandelt. Davon befinden sich 43 in intensivmedizinischer Behandlung, hiervon müssen 40 beatmet werden. Zum Vergleich: Ende März lagen rund 460 und Mitte April rund 550 Corona-Infizierte auf den Stationen.

In Brandenburg sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Teil deutlich gravierender ausgefallen als im benachbarten Berlin. Zwar wurden insgesamt deutlich weniger Infektionen registriert, allerdings sind in Brandenburg insgesamt etwa 250 Menschen mehr an oder mit Sars-CoV-2 gestorben als in Berlin - obwohl in dem Flächenland deutlich deutlich weniger Menschen leben als in der Großstadt.

Sendung: Inforadio, 30.05.2021, 10.40 Uhr

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