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Audio: JOURNAL | 19.05.2021 | K. Buchmann | Quelle: dpa/S. Gollnow

Tests, Masken, Impfen

Berliner Senat bereitet Präsenzunterricht nach den Ferien vor

Die Corona-Zahlen in Berlin sinken. In den Schulen soll es laut Bildungsverwaltung trotzdem vorerst beim Wechselunterricht bleiben. Präsenzunterricht für alle ist nach den Sommerferien geplant. Der Plan stößt nicht überall auf Zustimmung. Von Kirsten Buchmann

Vier Monate Home-Schooling, danach Wechselunterricht jeweils in halber Klassenstärke - seit inzwischen rund eineinhalb Monaten: Für Schülerinnen und Schüler bedeuten die Corona-Bestimmungen in Berlin deutliche Einschränkungen.

Änderungen sind, so zumindest die bisherige Ansage des Senats, erst nach den Sommerferien zu erwarten. Die Bildungsverwaltung plane nun das neue Schuljahr im Präsenzunterricht, sagt Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), "natürlich vorbehaltlich des Infektionsgeschehens und der weiteren Entwicklung".

Es wäre nach rbb-Informationen ein Präsenzunterricht jedoch weiterhin mit Hygieneregeln, wie beispielsweise Masken und Test. "Tests werden noch eine ganze Weile zu unserem Alltag gehören", bekräftigt die SPD-Bildungspolitikerin Maja Lasic. "Und natürlich Masken, gucken wir mal in welcher Form."

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Stufenplan soll wiederbelebt werden

Lasic erwartet zudem, dass der Stufenplan wiederkommen wird. Derzeit wird laut Senatorin Scheeres zufolge gemeinsam mit Expertinnen und Expertinnen daran gearbeitet, ihn anzupassen. Ein Corona-Stufenplan galt für die Schulen bereits im vergangenen Jahr nach den Herbstferien. Er enthielt verschiedene Regelungen für die Schulen, je nach Corona-Situation.

Den Stufenplan sieht Maja Lasic nach eigener Aussage als wichtiges Instrument auch für die Zukunft: "Das heißt für die Schulen, dass sie erst mal ganz normal Präsenzunterricht haben, dann aber - individuell abhängig vom Infektionsgeschehen an dem einzelnen Standort - gegebenenfalls für einzelne Standorte doch wieder zum Wechselunterricht zurückgekehrt wird." Das solle aber die Ausnahme sein, der Regelfall der Präsenzunterricht.

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Schüler auch über mobile Impf-Teams erreichen

Der 16-jährige Rufus Franzen sagt, er sehne sich danach, nicht mehr im Wechsel und in kleineren Gruppen, sondern wieder komplett in die Schule gehen zu können. Denn er vermisse vor allem den Kontakt zu seinen Mitschülern im elften Jahrgang des Beethoven-Gymnasiums in Lankwitz: "Ich glaube, wir wären alle super euphorisiert, und Lernen würde wieder leichter fallen", sagt er.

Am besten sollten daher alle Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich geimpft werden, mahnt Rufus Franzen, der auch stellvertretender Sprecher des Landesschülerausschusses ist. "Ich denke, die Senatsverwaltung sollte jetzt so schnell wie möglich alle, die geimpft werden können, impfen", sagt er. Das wären momentan also die über 16-Jährigen. "Und wenn es dann zu einer Zulassung für über Zwölfjährige kommt, sollte man auch die so schnell wie möglich impfen", fordert der Gymnasiast.

In Zahlen: An den Berliner Schulen lernen rund 160.000 Schülerinnen und Schüler über zwölf Jahren. Erreicht werden könnten sie unter anderem durch mobile Impf-Teams, zeigt Rufus Franzen sich überzeugt.

Der 16-jährige Rufus Franzen sehnt sich danach, nicht mehr im Wechsel und in kleineren Gruppen, sondern wieder komplett in die Schule gehen zu können. Denn er vermisst vor allem den Kontakt zu seinen Mitschülern im elften Jahrgang des Beethoven-Gymnasiums in Lankwitz: "Ich glaube, wir wären alle super euphorisiert, und Lernen würde wieder leichter fallen."
Der 16-jährige Rufus Franzen sehnt sich danach, nicht mehr im Wechsel und in kleineren Gruppen, sondern wieder komplett in die Schule gehen zu können. Denn er vermisst vor allem den Kontakt zu seinen Mitschülern im elften Jahrgang des Beethoven-Gymnasiums in Lankwitz: "Ich glaube, wir wären alle super euphorisiert, und Lernen würde wieder leichter fallen."

Forderungen nach früherem Präsenzunterricht für alle

Die SPD-Abgeordnete Maja Lasic will nach eigenen Angaben den Präsenzunterricht nach den Sommerferien allerdings nicht an den Impf-Fortschritt knüpfen. "Wir wünschen uns, dass die Impfungen für Jugendlichen und Kinder Verfügung stehen und für die Familien Sicherheit gegeben ist", sagt sie. "Jedoch wird die Rückkehr zum Präsenzunterricht nicht davon abhängen." Lasic sagt, sie glaube, dass die Inzidenz-Zahlen im Sommer so niedrig sein würden, dass Präsenzunterricht für alle machbar sein werde, auch in Grundschulen.

Darauf pocht auch der Bildungsexperte der oppositionellen CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Dirk Stettner. Er drängt auf Präsenzunterricht ohnehin so schnell wie möglich - schon vor den Sommerferien und erst recht nach den Sommerferien: Seine Forderung: "Alle testen, und nur getestete Schülerinnen und Schüler in die Schule lassen. Dann kann Präsenzunterricht mit Maske auch wieder stattfinden."

Beitrag von Kirsten Buchmann

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