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Audio: Inforadio | 11.08.2021 | Olaf Sundermeyer | Quelle: dpa/Paul Zinken

Hausverbot in Berliner Oberstufenzentrum

Berufsschullehrer nach Holocaustvergleich vom Dienst freigestellt

Er verglich die Impfkampagne des Senats mit dem Holocaust - nun ist der Lehrer einer Berliner Berufsschule vorerst suspendiert. Nachdem bereits im Vorjahr gegen ihn ermittelt wurde, drohen ihm nun strafrechtliche Konsequenzen.

Der Berliner Berufsschullehrer, der auf seinem Youtube-Kanal mit einem Holocaustvergleich gegen die Impfkampagne des Senats an Berufsschulen polemisiert, wurde am Dienstag vom Dienst freigestellt. Nach Informationen von rbb24 Recherche wurde ihm ferner ein Hausverbot für das Oberstufenzentrum erteilt, in dem er nach den Sommerferien kurzzeitig unterrichtet hatte.

Der Berufsschullehrer mit Namen Rüdiger Borrmann muss nach rbb-Informationen jetzt erneut mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen seitens der Senatsbildungsverwaltung rechnen, nachdem er schon Anfang des Jahres abgemahnt wurde. Damals hatte er das Tragen von Schutzmasken im Unterricht als "dumm" und Schutzmasken als "moderne Hakenkreuze" bezeichnet.

Berliner Berufsschule

Corona-leugnender Lehrer vergleicht Impfung mit Holocaust

Ein Berliner Berufsschullehrer wettert auf seinem Youtube-Kanal gegen Covid-19-Impfungen und scheut auch vor NS-Symbolik nicht zurück. Sein Fall erinnert an den sogenannten Volkslehrer Nikolai Nerling. Von René Althammer, Tina Friedrich und Olaf Sundermeyer

"Wer die Shoa verharmlost, darf nicht mit Schülern arbeiten"

Jetzt hatte der Mann auf einem Youtube-Kanal, den er als "Lehrer aus Berlin" betreibt, gegen das Impfangebot an Berufsschulen durch die Bildungssenatorin gewettert. In diesem Zusammenhang verglich er in einer von ihm veröffentlichten Fotomontage das Impfen mit dem Holocaust, dem nationalsozialistischen Völkermord an Millionen europäischen Juden.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Tom Erdmann, sagte dem rbb, er gehe davon aus, dass die Bildungsverwaltung Strafanzeige gegen den Lehrer stelle. "Wer derartig den Nationalsozialismus und die Shoah verharmlost, darf nicht mit Schülern arbeiten", sagte Erdmann.

Bis zum Mittwochnachmittag war keine Strafanzeige gegen den Lehrer bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingegangen. Der Staatsschutz der Berliner Polizei hatte bereits im vergangenen Jahr wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den Mann ermittelt.

Borrmann ist Berufsschullehrer am Berliner Oberstufenzentrum OSZ KIM (Kommunikations-, Informations- und Medientechnik) und positioniert sich seit Beginn der Corona-Pandemie regelmäßig öffentlich als Gegner des Infektionsschutzes.

Die Kommentarfunktion wurde am 11.08.2021 um 21:04 Uhr geschlossen

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Sendung: Abendschau, 11.08.2021, 19:30 Uhr

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