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Video: Abendschau | 17.08.2021 | Iris Sayram | Quelle: dpa/J. Carstensen

3G-Regeln werden umgesetzt

Senat verschärft Testpflicht und verlängert Maskenpflicht in Schulen

Ab Freitag müssen Ungeimpfte wieder häufiger Testzentren aufsuchen, um am öffentlichen Leben teilhaben zu können. In Schulen gilt länger als bisher geplant die Maskenpflicht. Und: Der Senat will bald auch in S-Bahnen impfen lassen.

Berlin wird die Beschlüsse der Ministerpräsidenten-Konferenz (MPK) vom 10. August übernehmen. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach der wöchentlichen Senatssitzung am Dienstag an. Mit der aktuellen Lage sei kein Platz für Lockerungen, es werde aber auch keine Verschärfungen geben, sagte Müller.

Von der MPK übernommen wird unter anderem das 3G-Prinzip: Ab Freitag (20. August) werden bei Veranstaltungen in Innenräumen nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete zugelassen. Auch bei Versammlungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 50 zeitgleich anwesenden Personen, für den Friseurbesuch und andere körpernahe Dienstleistungen kommen die drei Gs zum Tragen. Ebenso gilt das bei Besuchen in Krankenhäusern, Reha- oder Behinderteneinrichtungen.

Ab 11. Oktober

Bund und Länder beschließen Ende von kostenlosen Schnelltests

Ab dem 11. Oktober wird es nicht mehr kostenlose Corona-Schnelltests für alle geben. Darauf einigten sich Bund und Länder auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag. Es soll aber einige Ausnahmen geben.

Testpflicht in Hotels und Ferienwohnungen

Ungeimpfte müssen sich zudem testen lassen, falls sie Feste, Kultur- und Sportveranstaltungen in Innenräumen sowie die Innengastronomie aufsuchen wollen. Für Veranstaltungen im Außenbereich gilt das ab einer Teilnehmerzahl von 100. Schülerinnen und Schüler sind von der 3G-Regel ausgenommen.

Bei Übernachtungen in Hotels und Ferienwohnungen müssen Ungeimpfte ebenfalls einen negativen Test vorlegen und dies zusätzlich an jedem dritten Tag ihres Aufenthalts wiederholen. Anerkannt werden bei all den beschriebenen Aktivitäten bis zu 24 Stunden alte Schnelltests, die ab 11. Oktober bundesweit nicht mehr kostenlos sein sollen, oder PCR-Tests. Deren Geltungsdauer wurde von 24 auf 48 Stunden verlängert.

Maskenpflicht in Schulen verlängert

Berliner Schülerinnen und Schüler sind nun bis mindestens zum 5. September verpflichtet, eine medizinische Gesichtsmaske in der Schule zu tragen. Die zunächst für die ersten zwei Wochen nach den Ferien angeordnete Maskenpflicht sei um weitere 14 Tage verlängert worden, teilte Müller ebenfalls nach der Senatssitzung mit. Dies sei zum Corona-Infektionsschutz nötig und damit wichtig, um einen sicheren Schulbetrieb in Präsenz abzusichern. "Wir bleiben vorsichtig." Die Regelung werde weiter gemeinsam mit Fachleuten fortlaufend überprüft, ergänzte die Bildungsverwaltung.

Bus von der Schule zum Impfzentrum

Müller versicherte, dass Schulen und Universitäten unter Berücksichtigung der Hygieneregeln jetzt wieder in den Präsenzbetrieb übergehen. Gerade für Studierende sei das nach drei Semestern überfällig, betonte er.

"Wir wollen noch Jüngere ansprechen", sagte Müller in Bezug auf die Impfkampagne. Von Schulen aus sollen Bus-Shuttles zu den Impfzentren organisiert werden. Kritik an einem Brief, in dem Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci junge Menschen zur Impfung aufforderte, wies Müller zurück: Der Brief habe lediglich Möglichkeiten aufgezeigt, eine Impfflicht gebe es nicht.

Impfen in der S-Bahn - und Auffrischungen ab September

Die Sonder-Impfaktionen des Senats beispielweise auf Parkplätzen würden gut angenommen, sagte Müller weiter. Bislang seien mehr als 50.000 zusätzliche Impfungen auf diese Weise durchgeführt worden. Es werde hier immer wieder neue Angebote geben. So habe S-Bahn-Chef Peter Buchner angekündigt, "im Rahmen eines S-Bahn-Zuges etwas anzubieten", sagte Müller. Er sprach von einer kreativen und spektakulären Lösung. "Darauf setzen wir, dass wir mit vielen Partnern in der Stadt niedrigschwellige Angebote machen können."

Der Senat plane auch noch einmal eine Informationskampagne mit Postkarten an alle Haushalte. Denn: "Es war noch nie so einfach, sich impfen zu lassen, wie jetzt."
Müller unterstrich, dass das Impfen der wichtigste Punkt sei, um wiedergewonnene Freiheiten dauerhaft abzusichern. Hier sei Berlin gut vorangekommen, es bleibe aber noch einiges zu tun.

Derweil bereitet sich der Senat auf die ersten Auffrischungsimpfungen vor. Die ersten Termine sollen im September bereitgestellt werden, kündigte Müller weiter an. Demnach ist das gleiche Vorgehen wie bei den ersten Impfungen ab Ende Dezember 2020 geplant: Mobile Teams suchen demnach Pflegeheime auf, um die Menschen dort zu impfen. Außerdem werden ältere Menschen - zunächst die Gruppe der Ältesten - in Impfzentren eingeladen. Die Kampagne werde derzeit sorgfältig vorbereitet.

Sendung: Abendschau, 17.08.2021, 19:30 Uhr

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