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Quelle: dpa/Monika Skolimowska

Erweitertes Betreuungsangebot

Berliner Kitas gehen in Regelbetrieb - Testpflicht bleibt vorerst

In den Berliner Kitas wird vieles wieder einfacher. Das Betreuungsangebot soll ab Montag deutlich ausgeweitet werden. Etliche Einschränkungen fallen weg - manche bleiben hingegen bestehen.

Die Kindertagesstätten in Berlin starten am Montag den Regelbetrieb. Eine Reihe von coronabedingten Einschränkungen gelten dann nicht mehr. Die Betreuung wird allerdings noch nicht so sein wie vor der Pandemie - einige Maßnahmen bleiben bestehen. Die entsprechende Neuregelung ist am Samstag in Kraft getreten und wird in Abstimmung mit den Kitaträgern von Montag an umgesetzt.

Bevor der "reguläre Regelbetrieb" in Berliner Kitas ab dem 1. April zurückkehren soll, gilt ab Montag ein "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen". So bleiben in Kitas drei Corona-Tests pro Woche vorerst Pflicht. Auch das "Test to Stay"-Verfahren bleibt bis zum 1. April in Kraft, ebenso alle weiteren Hygiene- und Abstandsregeln wie eine Maskenpflicht für Erziehungsberechtigte, sobald sie die Kita betreten.

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Früh- und Spätbetreuung wieder möglich

Neu ist ab Montag, dass die Kitas wieder zu den gewohnten Zeiten öffnen können - ohne die zuletzt geltenden Einschränkungen. Alle Kinder haben wieder Anspruch auf Betreuung im zugesagten Umfang. Außerdem müssen nicht länger feste Betreuungsgruppen gebildet werden, die Kita-Mitarbeiter dürfen auch wieder zwischen den Gruppen wechseln. Auch Früh- und Spätbetreuung sollen wieder zum Standardangebot gehören.

Außerdem sind ab Montag Zusatzangebote in der Kita durch Dritte wieder erlaubt. Das kann zum Beispiel Sprachunterricht sein, musikalische Früherziehung oder Sport. Elternabende dürfen wieder in Präsenz stattfinden, zum Beispiel in der Kita. Die Kitas betreten, um ihre Kinder abzugeben oder abzuholen, dürfen Eltern bereits wieder.

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GEW weist auf zu wenig Personal hin

Unzufrieden mit der Rücknahme zahlreicher Einschränkungen bei der Kita-Betreuung in Berlin ist derweil die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Personalsituation sei weiterhin "superschwierig", sagte der Geschäftsführer der GEW Berlin, Markus Hanisch, der Nachrichtenagentur DPA. Bei vielen Personalräten gebe es die Sorge, die geplante Rückkehr zum sogenannten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen werde nicht gut funktionieren.

Es gebe zum einen ohnehin zu wenig Personal und zum anderen nicht zuletzt einen hohen Krankenstand bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wegen der Corona-Pandemie. Der Wechsel von den festen zu offenen Gruppen sei außerdem eine erhebliche Umstellung, sagte Hanisch. In vielen Kitas fehle es aber nicht nur an Personal, sondern auch an Räumen. Und noch sei nicht absehbar, wie viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine zusätzlich betreut werden müssten und wie lange sie in Berlin blieben.

Sendung: Inforadio, 21. März 2022, 6 Uhr

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