Erweitertes Betreuungsangebot - Berliner Kitas gehen in Regelbetrieb - Testpflicht bleibt vorerst

Mo 21.03.22 | 06:45 Uhr
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Kinderrucksäcke hängen im Eingangsbereich eines Kindergartens. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

In den Berliner Kitas wird vieles wieder einfacher. Das Betreuungsangebot soll ab Montag deutlich ausgeweitet werden. Etliche Einschränkungen fallen weg - manche bleiben hingegen bestehen.

Die Kindertagesstätten in Berlin starten am Montag den Regelbetrieb. Eine Reihe von coronabedingten Einschränkungen gelten dann nicht mehr. Die Betreuung wird allerdings noch nicht so sein wie vor der Pandemie - einige Maßnahmen bleiben bestehen. Die entsprechende Neuregelung ist am Samstag in Kraft getreten und wird in Abstimmung mit den Kitaträgern von Montag an umgesetzt.

Bevor der "reguläre Regelbetrieb" in Berliner Kitas ab dem 1. April zurückkehren soll, gilt ab Montag ein "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen". So bleiben in Kitas drei Corona-Tests pro Woche vorerst Pflicht. Auch das "Test to Stay"-Verfahren bleibt bis zum 1. April in Kraft, ebenso alle weiteren Hygiene- und Abstandsregeln wie eine Maskenpflicht für Erziehungsberechtigte, sobald sie die Kita betreten.

Früh- und Spätbetreuung wieder möglich

Neu ist ab Montag, dass die Kitas wieder zu den gewohnten Zeiten öffnen können - ohne die zuletzt geltenden Einschränkungen. Alle Kinder haben wieder Anspruch auf Betreuung im zugesagten Umfang. Außerdem müssen nicht länger feste Betreuungsgruppen gebildet werden, die Kita-Mitarbeiter dürfen auch wieder zwischen den Gruppen wechseln. Auch Früh- und Spätbetreuung sollen wieder zum Standardangebot gehören.

Außerdem sind ab Montag Zusatzangebote in der Kita durch Dritte wieder erlaubt. Das kann zum Beispiel Sprachunterricht sein, musikalische Früherziehung oder Sport. Elternabende dürfen wieder in Präsenz stattfinden, zum Beispiel in der Kita. Die Kitas betreten, um ihre Kinder abzugeben oder abzuholen, dürfen Eltern bereits wieder.

GEW weist auf zu wenig Personal hin

Unzufrieden mit der Rücknahme zahlreicher Einschränkungen bei der Kita-Betreuung in Berlin ist derweil die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Personalsituation sei weiterhin "superschwierig", sagte der Geschäftsführer der GEW Berlin, Markus Hanisch, der Nachrichtenagentur DPA. Bei vielen Personalräten gebe es die Sorge, die geplante Rückkehr zum sogenannten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen werde nicht gut funktionieren.

Es gebe zum einen ohnehin zu wenig Personal und zum anderen nicht zuletzt einen hohen Krankenstand bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wegen der Corona-Pandemie. Der Wechsel von den festen zu offenen Gruppen sei außerdem eine erhebliche Umstellung, sagte Hanisch. In vielen Kitas fehle es aber nicht nur an Personal, sondern auch an Räumen. Und noch sei nicht absehbar, wie viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine zusätzlich betreut werden müssten und wie lange sie in Berlin blieben.

Sendung: Inforadio, 21. März 2022, 6 Uhr

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14 Kommentare

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  1. 14.

    Es geht hier ja weniger ums Wollen als um die Einsicht in das Notwendige. Wenn wir aktuell in Berlin 70% mehr Patienten in Krankenhäusern mit Corona haben als vor einem Jahr, dann halte ich das nicht für eine erstrebenswerte "Normalität".

  2. 13.

    Liebe Monika,
    "wegreden" wollen die allermeisten die Pandemie nicht.
    (Wir reden nicht von den Dummköpfen, die meinen, dass es sie gar nicht gegeben hat.)

    Aber für immer behalten möchten sie die meisten auch nicht.
    Das bedeutet konkret nicht, etwas zu ignorieren, sondern sich auf die Existenz eines bestimmten Virus vernünftig einzustellen.
    Neben allgemein anerkannten vernünftigen Regularien bleibt aber der/dem Einzelnen nichts anderes übrig, als für sich selbst zu entscheiden, was für sie/ihn vernünftig ist.
    Wem es zu riskant oder unangenehm ist ins Kino oder Restaurant zu gehen, der soll es für den Moment bleiben lassen.

    Und so schmerzhaft das auch sein könnte, man muss ebenso abwägen, sein Kind in die Kita zu bringen oder eben nicht. Glauben Sie mir, ich bin froh, nicht (mehr) in dieser Situation zu sein, habe aber viel Verständnis für diese Sorgen.

    Aber Sie wollen doch sicher auch nicht den Regelbetrieb für immer bzw. eine sehr lange Zeit einstellen.

  3. 12.

    Wie das weitergehen soll… ich würde einfach mal vermuten das auch die Mitarbeiter der Kitas, wie auch alle anderen Mitarbeiter in allen anderen Branchen, wohl nach ein paar Tagen oder auch ein paar wenigen Wochen wieder gesund sein werden, wie es auch sonst bei Erkrankungen der Fall war.

  4. 11.

    Ja irgendwann, irgendwie muss Schluss sein
    Bei Inzidenzen die noch nie so hoch waren

  5. 10.

    Minimal ja. Wobei selbst da die Zahlen sinken. Also ist das nicht von Dauer.

  6. 9.

    Österreich verschärft seine Maßnahmen wieder
    Ganze 2 Wochen nach ihrem Freedom Day

  7. 7.

    Haha. Regelbetrieb, dass ich nicht lache. Bei uns ist über die Hälfte der Belegschaft krank. Also krank krank. Nicht nur ein bisschen infiziert. Monatelang täglich dem Virus und den hustenden Kindern (Bitten an die Eltern m kranke Kinder NICHT abzugeben, verhallten wie so oft) ausgesetzt zu sein ohne wirklichen Schutz (Ffp2 Masken übelster Qualität, ffp3 nur auf eigene Kosten) haben wir nun das Ergebnis. Unsere Kita kann noch etwa 20 Kinder betreuen. Wie soll das weitergehen?

  8. 6.

    Na klar, wir können die Pandemie auch einfach wegreden. Klappt bestimmt. Es kann ja nicht sein, was nicht sein darf.

  9. 5.

    Sehr geehrte Frau Anna,
    ich habe zwar keine Kinder, aber muß sagen daß die von Ihnen gestellte Frage berechtigt ist. Das Problem ist, das von Senatsseite die Eltern im unklaren gelassen werden wie es nun für denen weitergeht. Es wäre auch erwünschenswert, wenn der RBB bei der Senatskanzlei nachfragt und diese Informationen der Öffentlichkeit weitergeben könnte.
    Mit freundl. Grüßen und einen schönen Resttag

  10. 4.

    Es muss ja auch irgendwann Mal Schluss sein. Jetzt noch Tests und Quarantäne beenden und normal leben wie der Rest in Europa. Man muss sich das immer auf der Zunge zergehen lassen: wir sind mittlerweile das einzige Land in der ganzen EU, dass immer noch so strenge Regeln hat.

  11. 3.

    Und niemand hat einen Info dazu, ob man weiterhin Kinderkrankentage in Anspruch nehmen kann, wenn die Gruppe geschlossen ist, weil die Erzieherinnen Covid habe. Kita-Leitung, Träger, Kita-Aufsicht und Senatsverwaltung: niemand weiß es! Laut Krankenkasse endete diese Regelung am 19.3. Und nun?

  12. 2.

    Das Problem ist schlicht die Quarantäne, die es in anderen Ländern gar nicht mehr gibt. Wenn bald die Tests nicht mehr allgemein kostenlos sind, werden die Inzidenzen in den Keller rauschen.

  13. 1.

    Knall auf Fall über das Wochenende.
    Ausfälle bei den Erzieherinnen nach Positivfällen, auch das wir ja wohl bleiben.
    Nicht zu unterschätzen, es wird von rd. 23 % Durchimpfung bei Ukrainern gesprochen. Auch wenn ein Prof. Stöhr sich beeilt in den Medien zu verkünden, jeder wird angesteckt werden (Lauf der Dinge), ja manch einer versterben wird (wie zynisch), besteht doch die Gefahr, zwei Jahre strenges Durchhalten wegzuwerfen.
    Erzieherinnen haltet durch!

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