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Video: rbb24 Abendschau | 12.02.23 | Quelle: dpa/Christophe Gateau

Berlin-Wahl

Berliner SPD fährt schlechtestes Wahlergebnis seit Wiedervereinigung ein

Die SPD hat nach mehr als 20 Jahren ihre Spitzenposition in Berlin an die CDU verloren. So schwach wie jetzt waren die Sozialdemokraten im wiedervereinigten Berlin noch nie. Verheerend fällt auch die Bilanz bei den Direktmandaten aus.

Die SPD hat bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin eine historische Schlappe erlitten und das schlechteste Wahlergebnis seit der Wiedervereinigung 1990 eingefahren. Das zeigen alle bisherigen Hochrechnungen. Nach der jüngsten Hochrechnung von Infratest dimap von 19:58 Uhr kommen die Sozialdemokraten lediglich auf 18,4 Prozent. Das sind zum Negativrekord bei der Wahl 2021 etwa drei Prozentpunkte weniger. Die CDU rangiert mit fast zehn Prozentpunkten vor den Sozialdemokraten.

Quelle: rbb

20 Direktmandate verloren

Auch die Bilanz bei den Direktmandaten fällt deutlich schlechter aus als bislang. Die SPD konnte nur fünf Wahlkreise für sich entscheiden. 2021 waren es noch 25 gewesen. Auch die Grünen verlieren Direktmandate. Hier ist der Rückgang von 24 auf 17 aber nicht so deutlich wie beim Koalitionspartner. Die Linken schicken vier Bewerber direkt ins Abgeordnetenhaus. Bei der letzten Wahl hatte die Partei sechs Direktmandate errungen.

Die CDU ist die einzige Partei, die bei den Direktmandaten hinzugewinnt - und zwar deutlich. Sie ist vor allem in den Außenbezirken erfolgreich und kann 50 Abgeordnete direkt ins Parlament schicken. Das sind 29 mehr als bisher. Die AfD holt wie beim letzten Mal zwei Wahlkreise.

Abgeordnetenhaus | Vorläufiges Ergebnis

CDU gewinnt die Berlin-Wahl deutlich - SPD nur 105 Stimmen vor den Grünen

Die CDU schneidet bei der Wiederholungswahl in Berlin so gut ab wie seit 1999 nicht mehr - und lässt die SPD klar hinter sich. Die Sozialdemokraten liegen denkbar knapp vor den Grünen. Die FDP schafft es nicht ins Parlament.

Seit 2001 war Berlin SPD-regiert

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie weit sich die SPD von ihrer einstigen Spitzenposition in der Hauptstadt entfernt hat: Im Vergleich zum Jahr der Wiedervereinigung 1990 haben die Sozialdemokraten ihr Wahlergebnis nahezu halbiert. Damals kam die SPD noch auf 30,4 Prozent. Damals wie heute landete die Partei fast zehn Prozentpunkte hinter den Christdemokraten.

Erst in der Ägide von Klaus Wowereit gelang der Berliner SPD der Switch auf Platz eins. 2001 scherten die Sozialdemokraten aus und überholten Eberhard Diepgens CDU mit knapp sechs Prozentpunkten. 29,7 Prozent wurden eingefahren.

Abgeordnetenhaus | Vorläufiges Ergebnis

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Seit 2016 regierten Dreier-Bündnisse

Ihren prozentmäßigen Höhepunkt erlebte die SPD im Wahljahr 2006, als Wowereit und seine Genossen das Topergebnis von 30,8 Prozent einfuhren und die CDU wiederum um zehn Prozentpunkte deklassierten.

Danach fielen die Zustimmungswerte für Wowereits SPD. Obwohl im Wahljahr 2011 wiederum der Wahlsieg eingefahren wurde, fielen die SPD-Werte um 2,5 Prozentpunkte.

2016 büßten die Sozialdemokraten mehr als sechs Punkte ein. Es kam in Berlin auf Senatsebene zum ersten Dreier-Bündnis: Michael Müller führte ein rot-rot-grünes Bündnis an. 2021 landete die SPD nur knapp vor den Grünen, Rot-Grün-Rot regierte weiter, nun mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey.

 

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.02.2023, 19:30 Uhr

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