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Audio: rbb24 Inforadio | 08.09.2022 | Tabea Kunze | Quelle: imago images/Contrast

0:1 gegen Saint-Gilles

1. FC Union verliert Europa-League-Premiere im Stadion an der Alten Försterei

Es war ein historischer und emotionaler Abend bei der europäischen Premiere im Stadion an der Alten Försterei. Auf dem Platz schaffte es der 1. FC Union allerdings nicht, die starke Defensive von Saint-Gilloise zu überwinden und unterlag mit 0:1.

Der 1. FC Union Berlin hat das Auftaktspiel in der Europa League verloren. Beim ersten europäischen Heimspiel im Stadion an der Alten Försterei unterlagen die Berliner dem belgischen Erstligisten Royale Union Saint-Gilloise mit 0:1 (0:1). Die Gäste nutzten ihre einzige Großchance der Partie und ließen der Mannschaft von Trainer Urs Fischer danach kein Durchkommen.

1. Hälfte: Gäste nutzen ihre erste Chance

Mit einer eindrucksvollen Choreografie und ganz in Rot gehüllt begrüßten die Fans des 1. FC Union den europäischen Fußball im Stadion an der Alten Försterei. Auf dem Rasen taten sich die Berliner in der ersten Viertelstunde etwas schwer. Die Gäste aus Belgien verteidigten aufmerksam und lauerten auf schnelle Umschaltmomente. Große Chancen fehlten allerdings auf beiden Seiten.

Die Choreografie der Union-Fans | Quelle: imago images/Matthias Koch

Der erste gefährliche Abschluss der Partie gehörte dann den Gastgebern: Janik Haberer hatte auf der rechten Seite viel Platz und passte auf Kevin Behrens, der am Elfmeterpunkt abzog. Der Stürmer traf den Ball allerdings nicht richtig und schoss den belgischen Verteidiger Ismael Kandouss an, der noch gefährlich abfälschte - am Ende kullerte der Ball knapp links am Tor vorbei (19.).

Bis auf einen Kopfball von Haberer (29.) kam Union danach aber nicht mehr zu aussichtsreichen Tormöglichkeiten. Das Spiel fand vor allem im Mittelfeld statt und Saint-Gilles machte es den Berlinern schwierig durchzukommen. Und sie nutzten dann gleich ihre erste richtige Chance der Partie. Nach einem Ballverlust der Köpenicker starteten die Belgier einen Konter über die linke Seite. Angreifer Victor Boniface ging mit viel Tempo Richtung Berliner Tor und ließ den heranrutschenden Haraguchi stehen, bevor er den mitgelaufenen Senne Lynen bediente. Der Mittelfeldspieler verwandelte gegen Keeper Rönnow eiskalt ins kurze Eck zur 1:0-Führung für die Gäste (39.).

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2. Hälfte: Union kommt nicht durch

Trotz des Rückstands schickte Trainer Urs Fischer seine Elf nach der Pause ohne personelle Veränderungen zurück auf den Platz. Diese hatte aber weiterhin Schwierigkeiten die starke Verteidigung von Saint-Gilles zu knacken. Die Gäste fokussierten sich jetzt noch stärker auf die Defensive und ließen die Berliner das Spiel machen. In der 53. Minute hatte Union sogar Glück, nicht noch weiter in Rückstand zu geraten. Torwart Rönnow verschätzte sich bei einem hohen Ball und ließ Loic Lapoussin frei zum Kopfball auf das leere Tor kommen. Der belgische Angreifer setzte den Ball allerdings über die Latte.

Die Eisernen wirkten gehemmt und zeigten eine andere Körpersprache als noch zuletzt in der Bundesliga. Trainer Fischer reagierte in der 60. Minute mit einem Doppelwechsel und brachte Stürmer Sven Michel für Kevin Behrens und im zentralen Mittelfeld Andras Schäfer für den Japaner Genki Haraguchi. Die beiden Neuen taten dem Spiel gut und sorgten für mehr Druck im Angriff. Daraufhin rotierte der Schweizer Trainer zehn Minuten später erneut doppelt und brachte Julian Ryerson für Christopher Trimmel und Tim Skarke für Janik Haberer.

Quelle: imago images/Matthias Koch

In der Schlussphase kam der 1. FC Union dann immer wieder zu Abschlüssen, echte Großchancen blieben aber aus. Am Ende holte sich der eingewechselte Sven Michel sogar noch eine glatt rote Karte nach Videobeweis ab, nachdem er den Saint-Gilloise-Kapitän Teddy Teuma an der Mittellinie mit offener Sohle am Knöchel traf (90.+6). Danach war Schluss und die Berliner mussten sich im ersten Europa-League-Spiel der Vereinsgeschichte mit 0:1 geschlagen geben.

Die Kurzanalyse

Es war ein emotionaler erster Europa-League-Abend, bei dem die Fans des 1. FC Union 90 Minuten lang lautstark die europäische Heimspiel-Premiere im Stadion an der Alten Försterei feierten. Sportlich unterlagen die Berliner Royale Union Saint-Gilloise am Ende aber durchaus verdient.

Der belgische Vize-Meister nutzte seine erste große Chance und verteidigte dann standhaft und clever. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte fand die Mannschaft von Trainer Urs Fischer auch nach der Pause im Angriff keine Mittel gegen die gutstehenden Gäste und kamen zu keiner zwingenden Torchance mehr. Zwar hatten sie deutlich mehr Spielanteile, wussten mit dem Ballbesitz allerdings nichts anzufangen. Von den starken Auftritten zuletzt in der Bundesliga war an diesem Abend nicht viel zu sehen.

Vielleicht klappt es dann auswärts mit dem ersten Europa-League-Sieg. Am 15. September (Do., 21 Uhr) reist der 1. FC Union nach Portugal zum SC Braga. Vorher müssen die Köpenicker aber noch in der Bundesliga ran. Am Sonntag sind sie dort zu Gast beim 1. FC Köln (15:30 Uhr).

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.09.2022, 18.45 Uhr

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