0:1 gegen Saint-Gilles - 1. FC Union verliert Europa-League-Premiere im Stadion an der Alten Försterei

Do 08.09.22 | 20:42 Uhr
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Unions Sven Michel im Zweikampf mit dem Belgier Ismael Kandouss (imago images/Contrast)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.09.2022 | Tabea Kunze | Bild: imago images/Contrast

Es war ein historischer und emotionaler Abend bei der europäischen Premiere im Stadion an der Alten Försterei. Auf dem Platz schaffte es der 1. FC Union allerdings nicht, die starke Defensive von Saint-Gilloise zu überwinden und unterlag mit 0:1.

Der 1. FC Union Berlin hat das Auftaktspiel in der Europa League verloren. Beim ersten europäischen Heimspiel im Stadion an der Alten Försterei unterlagen die Berliner dem belgischen Erstligisten Royale Union Saint-Gilloise mit 0:1 (0:1). Die Gäste nutzten ihre einzige Großchance der Partie und ließen der Mannschaft von Trainer Urs Fischer danach kein Durchkommen.

1. Hälfte: Gäste nutzen ihre erste Chance

Mit einer eindrucksvollen Choreografie und ganz in Rot gehüllt begrüßten die Fans des 1. FC Union den europäischen Fußball im Stadion an der Alten Försterei. Auf dem Rasen taten sich die Berliner in der ersten Viertelstunde etwas schwer. Die Gäste aus Belgien verteidigten aufmerksam und lauerten auf schnelle Umschaltmomente. Große Chancen fehlten allerdings auf beiden Seiten.

Die Choreografie der Union-Fans zum Europa-League-Auftakt im Stadion an der Alten Försterei (imago images/Matthias Koch)
Die Choreografie der Union-Fans | Bild: imago images/Matthias Koch

Der erste gefährliche Abschluss der Partie gehörte dann den Gastgebern: Janik Haberer hatte auf der rechten Seite viel Platz und passte auf Kevin Behrens, der am Elfmeterpunkt abzog. Der Stürmer traf den Ball allerdings nicht richtig und schoss den belgischen Verteidiger Ismael Kandouss an, der noch gefährlich abfälschte - am Ende kullerte der Ball knapp links am Tor vorbei (19.).

Bis auf einen Kopfball von Haberer (29.) kam Union danach aber nicht mehr zu aussichtsreichen Tormöglichkeiten. Das Spiel fand vor allem im Mittelfeld statt und Saint-Gilles machte es den Berlinern schwierig durchzukommen. Und sie nutzten dann gleich ihre erste richtige Chance der Partie. Nach einem Ballverlust der Köpenicker starteten die Belgier einen Konter über die linke Seite. Angreifer Victor Boniface ging mit viel Tempo Richtung Berliner Tor und ließ den heranrutschenden Haraguchi stehen, bevor er den mitgelaufenen Senne Lynen bediente. Der Mittelfeldspieler verwandelte gegen Keeper Rönnow eiskalt ins kurze Eck zur 1:0-Führung für die Gäste (39.).

2. Hälfte: Union kommt nicht durch

Trotz des Rückstands schickte Trainer Urs Fischer seine Elf nach der Pause ohne personelle Veränderungen zurück auf den Platz. Diese hatte aber weiterhin Schwierigkeiten die starke Verteidigung von Saint-Gilles zu knacken. Die Gäste fokussierten sich jetzt noch stärker auf die Defensive und ließen die Berliner das Spiel machen. In der 53. Minute hatte Union sogar Glück, nicht noch weiter in Rückstand zu geraten. Torwart Rönnow verschätzte sich bei einem hohen Ball und ließ Loic Lapoussin frei zum Kopfball auf das leere Tor kommen. Der belgische Angreifer setzte den Ball allerdings über die Latte.

Die Eisernen wirkten gehemmt und zeigten eine andere Körpersprache als noch zuletzt in der Bundesliga. Trainer Fischer reagierte in der 60. Minute mit einem Doppelwechsel und brachte Stürmer Sven Michel für Kevin Behrens und im zentralen Mittelfeld Andras Schäfer für den Japaner Genki Haraguchi. Die beiden Neuen taten dem Spiel gut und sorgten für mehr Druck im Angriff. Daraufhin rotierte der Schweizer Trainer zehn Minuten später erneut doppelt und brachte Julian Ryerson für Christopher Trimmel und Tim Skarke für Janik Haberer.

Unions Sven Michel sieht in der Nachspielzeit die rote Karte nach Videobeweis (imago images/Matthias Koch)

In der Schlussphase kam der 1. FC Union dann immer wieder zu Abschlüssen, echte Großchancen blieben aber aus. Am Ende holte sich der eingewechselte Sven Michel sogar noch eine glatt rote Karte nach Videobeweis ab, nachdem er den Saint-Gilloise-Kapitän Teddy Teuma an der Mittellinie mit offener Sohle am Knöchel traf (90.+6). Danach war Schluss und die Berliner mussten sich im ersten Europa-League-Spiel der Vereinsgeschichte mit 0:1 geschlagen geben.

Die Kurzanalyse

Es war ein emotionaler erster Europa-League-Abend, bei dem die Fans des 1. FC Union 90 Minuten lang lautstark die europäische Heimspiel-Premiere im Stadion an der Alten Försterei feierten. Sportlich unterlagen die Berliner Royale Union Saint-Gilloise am Ende aber durchaus verdient.

Der belgische Vize-Meister nutzte seine erste große Chance und verteidigte dann standhaft und clever. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte fand die Mannschaft von Trainer Urs Fischer auch nach der Pause im Angriff keine Mittel gegen die gutstehenden Gäste und kamen zu keiner zwingenden Torchance mehr. Zwar hatten sie deutlich mehr Spielanteile, wussten mit dem Ballbesitz allerdings nichts anzufangen. Von den starken Auftritten zuletzt in der Bundesliga war an diesem Abend nicht viel zu sehen.

Vielleicht klappt es dann auswärts mit dem ersten Europa-League-Sieg. Am 15. September (Do., 21 Uhr) reist der 1. FC Union nach Portugal zum SC Braga. Vorher müssen die Köpenicker aber noch in der Bundesliga ran. Am Sonntag sind sie dort zu Gast beim 1. FC Köln (15:30 Uhr).

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.09.2022, 18.45 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Okay,

    so hat eben jeder seine Meinung, dabei will ich es hier lassen.

    Als "Unioner" lass ich mich aber nicht beschimpfen. Ich wollte lediglich ein Spannung versprechendes Fußballspiel zwischen zwei guten Mannschaften im Radio verfolgen.

    Liebe Grüße

  2. 23.

    Zitat: "Der Fall kommt immer nach dem Hochmut"

    Ach Jupp, Ihre Beiträge überschreiten häufig deutlich die Grenze zur Lächerlichkeit. So auch dieser hier. Denn wo bitte hat sich jemand vom FCU im Vorfeld des EL Spiels hochmütig gezeigt?

    Ich darf aber Sie gerne nochmal an Ihre Aussage von vor ein paar Tagen erinnern. Sie schrieben: "Diese Saison Meister und dann in der CL durchstarten. Union löst Bayern ab."
    Das ist nicht mal mehr hochmütig, sondern totaler Quatsch, Jupp.

    https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2022/08/fussball-bundesliga-hoehenflug-union-berlin-schalke-04-analyse-leicester-city.html

  3. 22.

    Selbst, wenn das Spiel verloren gegangen ist, ist das keine Schande. Letztlich sah es so aus, als wären die Unioner mit ihren eigenen Waffen geschlagen worden.
    Andere Vereine träumen schon jahrelang davon, we igstens einmal in Europa spielen zu dürfen, statt Immer nur Relegation oder Abstieg.

  4. 21.

    Das jeder Mensch der Tot ereilt ist mir klar, daß ist Im Leben so, daß ereilt jedem und zum Glück weiß man nicht wann das ist
    Ich kann mich aber nicht auf eine Höhe mit der Queen oder Prinz Charles oder unsere Angela Merkel, Steinmeier stellen
    Wir werden niemals eine Sondersendung oder Staatsbegräbnis bekommen
    Man sollte aber etwas mehr Respekt solchen Leuten wie die Queen zollen, wenn man über sie schreibt
    Diese Frau hat 70 Jahre ihrem Land gedient, obwohl ihr Leben in ganz jungen Jahren ganz anders geplant war
    Sie hat irgendwie auch deutschland und Europa geprägt ,
    Sorry Unioner, ist eigentlich nicht das Thema hier

  5. 20.

    Einen Moment, bitte.

    Zunächst gebe ich Ihnen Recht - ja, ich bin ein Mensch mit einem Herz aus Stein, touché.
    Aber - Es gibt nunmal kein Leben ohne Tod - erst Recht nicht im Alter von 96 Jahren.

    Wo das geklärt ist, würde mich nun aber brennend interessieren - Sie und ich, wir bekommen dann auch Sondersendungen und Titelblätter wenn wir das Zeitliche segnen?

    Liebe Grüße und nichts für Ungut.

    Grabowski

  6. 19.

    Ernsthaft? Der rbb hat die Berichterstattung über das Spiel abgebrochen,weil die Queen gestorben ist?
    Man kann nur noch den Kopf schütteln..

    Habe das Spiel zum Glück mit Bewegtbild ohne Abbruch sehen können. Union wurde mit den eigenen Waffen geschlagen und war auch nicht am Leistungslimit.

  7. 18.

    Danke für die Antwort die mir aus dem Herzen spricht .Fussball und Union sind in diesen Zeiten sowas von unwichtig auch wenn Union sich für den Nabel der Welt hält . Obwohl sogar in Berlin nur ein kleines Steinchen ist , wenn man so die Leistungen der wirklich erfolgreichen Clubs sieht , die ohne Schmierereien und Aufklebern auf Ampeln ect.zurecht kommen . Ein alter Union Fan seit 1965

  8. 17.

    Wie taktlos und Niveaulos muss man eigentlich sein, daß man so wie sie und A.R über die Queen Elizabeth schreibt
    Es gibt halt wichtigere Dinge als Fussball an einem solch traurigen Abend

  9. 16.

    Ach ja, schade, es wäre so schön gewesen, aber „der Weg ist das Ziel“ und Union fängt doch gerade erst an ….
    Danke jedenfalls für diese erste Möglichkeit.

  10. 15.

    Ich glaube Dortmund gibt es auch noch.Union ist jetzt mal auf den Boden der Tatsachen gelandet. Aber nicht schlimm, Bundesliga ist wichtiger.

  11. 14.

    Und warum weigert sich der rbb, wenigstens die Sportschau-App mit 'ner Vollreportage zu versorgen obwohl grosskotzig versprochen, häää??? Offenbar hat man den Sendebetrieb schon eingestellt, oder was? Hoffentlich merkt das Keiner... Herrje!!! Ihr macht wirklich gerade ALLES falsch!

  12. 13.

    Man war das ein Grottenkick ,wie sind die Unioner bloß nach Europa gekommen ?

  13. 12.

    Dumm nur, dass der Online-Stream von sportschau.de , wo der WDR federführend ist, den rbb-stream, also die Eilberichterstattung über den Tod der Queen, übernommen hat. Meine Gedanken dazu:

    1. Kernkompetenz sportschau.de -> Sport, nicht Trauerfälle von royaler Prominenz.
    2. Sendegebiet und Sendeauftrag RBB -> Berlin/Brandenburg, nicht das Vereinigte Königreich.
    3. Die Queen, möge ihre Seele in Frieden ruhen, hat 96 Jahre gelebt. Hätte die - in meinen Augen auch etwas sensationserheischende Eilberichterstattung (Ohh, das ist ein "Royal" verstorben - wir müssen da unbedingt jetzt sofort draufhalten) - nicht noch einfach diese kleinen 20 Minuten warten können?

    Da das Internet bei uns in Deutschland ja immer noch Neuland zu sein scheint, ist es natürlich auch nicht möglich, irgendwie noch einen parallelen Stream aufzusetzen. Da müsste man wohl noch einen Informatiker einstellen, aber das Geld wird halt für andere Dinge genutzt. Schwache Leistung.

  14. 11.

    Hallo schrottis ,die Feiertage sind vorbei in Europa wohl die Nr. 10000

  15. 10.

    Tja, auch für Union gelten die Naturgesetze. Einem sehr guten Spiel mit Punktgewinn gegen die Bayern folgt die Ernüchterung und Punktverluste indem nächsten Spiel (und manchmal darüber hinaus).

  16. 8.

    Prioritäten setzen nennt sich das. Ihre scheint eine andere zu sein….

  17. 7.

    Die Bundesliga ist im Moment nicht mehr konkurrenzfähig, bis auf die Bayern.
    Braucht man sich in Köpenick nicht wundern oder traurig sein.

  18. 6.

    Enttäuschend .Mit unseren Mitteln geschlagen.Ja, das Spiel machen gelingt uns nicht .Die Aufstellung , für mich nicht nachvollziehbar.
    Also , weiter geht's
    Eisern

  19. 5.

    Ja wie kann die Dame es auch wagen, an einem Tag mit Unionspiel zu versterben. Völlig taktlos die Lizzie...merken Sie was?

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