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Audio: rbb24 Inforadio | 05.10.2022 | Guido Ringel | Quelle: imago images/Juergen Engler

1. FC Union vor der Partie in Malmö

Kein Endspiel - aber richtungsweisend

Nach den beiden Niederlagen in der Europa-League Gruppenphase steht der 1. FC Union unter Zugzwang. Doch auch Gegner Malmö ist noch ohne Punkte. Brisant wird die Partie dadurch, dass die Ultraszenen von Malmö und Hertha BSC befreundet sind. Von Jakob Rüger

Die Stimmung vor dem Auswärtsspiel in Malmö...

... ist ein wenig angespannt auf allen Ebenen. Der 1. FC Union hat sich die sportliche Ausbeute in der Gruppe D nach zwei Spieltagen sicherlich etwas anders vorgestellt. In Braga und gegen Saint-Gilloise gingen die Köpenicker als Verlierer vom Platz. Unions Co-Trainer Markus Hoffmann bezeichnete die Partie auf der Pressekonferenz in Malmö als "richtungsweisend: Wer hier punktet, ist mit dabei."

Interview | Union Berlins András Schäfer

"In Malmö müssen wir es schaffen, drei Punkte mit nach Hause zu nehmen"

Der 23-jährige András Schäfer spielt beim 1. FC Union eine immer wichtigere Rolle. Im Interview spricht der ungarische Nationalspieler über das anstehende Europa-League-Spiel in Malmö und seine Ziele mit den Berlinern.

Von einem Endspiel wollte er aber nichts wissen. Hoffmann hat in der Vorbereitung den positiv auf Corona getesteten Cheftrainer Urs Fischer vertreten. Nach Vereinsgaben ist Fischer mittlerweile wieder "mehrmals negativ getestet", er soll am Spieltag zur Mannschaft stoßen, wenn alles klappt.

Eine gewisse Anspannung ist auch in der 300.000-Einwohner-Stadt Malmö zu spüren. Der schwedische Meister hat Union lediglich 1.025 Eintrittskarten zur Verfügung gestellt. Die Fanszene der Köpenicker hat zur Reise auch ohne Ticket nach Malmö aufgerufen.

Das brisante an dem Duell sind freundschaftliche Beziehungen zwischen den Ultraszenen von Hertha BSC und Malmö FF. Blau-Weiße Anhänger haben sich ebenfalls auf den Weg über die beeindruckende Öresund-Brücke gemacht und werden im Stadion erwartet. Schon am Vorabend zogen vereinzelte kleine, schwarz gekleidete Gruppen durch die Innenstadt.

Der Gegner...

... ist der amtierende schwedische Meister und Rekordchampion. Malmö FF ist Dauergast im europäischen Wettbewerb. In den vergangenen zehn Spielzeiten gelang den Schweden je dreimal die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League und der Europa League. Sie sind aktuell so etwas wie das Spiegelbild des 1. FC Union. In Europa läuft es diese Saison noch nicht, anders als in der Liga, wo man als Titelverteidiger Kontakt zur Tabellenspitze hält.

"Malmö hat zwei Gesichter: eines in der Europa League und eines in der Meisterschaft", analysiert Co-Trainer Markus Hoffmann. "Deswegen ist es schwierig einzuschätzen, ob sie uns eher passiver oder aktiver begegnen werden." Ein aktiverer Gegner würde Union definitiv eher liegen. Doch die erfahrene Mannschaft von Trainer Aage Hareide hat zuletzt gerne tiefstehend aus einer kompakten Defensive agiert. Angeführt wird die vom ehemaligen Bremer Niklas Moisander. Der 37-jährige Finne ist eine ganz wichtige Stütze im Team des Rekordmeisters.

Personal

Bei Union fehlen:

So könnte Union spielen...

... nach der ersten Bundesliganiederlage gegen Eintracht Frankfurt: Die Eiserenen dürften die Rotationsmaschine anwerfen, dabei wird Trainer Urs Fischer aber auch die Wichtigkeit des Spiels im Blick haben. Sheraldo Becker und Jordan dürften deshalb gemeinsam stürmen. Im Mittelfeld wird Andras Schäfer zurückerwartet, der mit sein Laufstärke vor allem gegen den Ball wichtig wird. Auf den Flügeln wird Union rotieren: Julian Ryerson ersetzt auf Rechts Christopher Trimmel. Auf Links dürfte der Pole Tymoteusz Puchacz den Vorzug vor Niko Gießelmann erhalten. Wichtig wird die Rückkehr von Abwehrchef Robin Knoche. Das Fehlen des zentralen Abwehrmannes in Frankfurt hat Union sichtbar geschadet.

So könnte Union beginnen: Rönnow - Leite, Knoche, Jaekel - Puchacz, R. Khedira, Ryerson - Haberer, Schäfer - Becker, Jordan

Die Prognose...

... ist kompliziert. Der 1. FC Union geht als Favorit in die Partie, schließlich sind die Köpenicker immer noch Tabellenführer der Bundesliga. Doch genau mit dieser Rolle und der Aufgabe das Spiel zu machen, haben sich die Eisernen in Europa bislang schwergetan. Den Nachweis ihrer Qualität sind die Köpenicker bislang schuldig geblieben.

Beim Abschlusstraining im "Eleda Stadion" war die Stimmung entspannt und gelöst. "Druck ist natürlich immer da", sagte Torhüter Frederik Rönnow. "Wir nehmen aber jedes Spiel nacheinander und der Fokus liegt auf Malmö. Wir müssen einfach weiter machen." Verliert Union allerdings auch das dritte Europa-League Spiel in Folge, dann wird es fast aussichtslos, in diesem Wettbewerb noch zu überwintern.

Sendung: rbb24, 05.10.2022, 21.45 Uhr

Beitrag von Jakob Rüger

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