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Quelle: IMAGO/Matthias Koch

Gegen Aufsichtsratsvorsitzenden Brüggemann

Abwahlantrag bei Hertha BSC sorgt für Unruhe

Hertha BSC kommt auch unter dem neuen Präsidenten Kay Bernstein nicht zur Ruhe. Vor der Mitgliederversammlung sorgt ein Abwahlantrag gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Brüggemann für Ärger.

Auch unter dem neuen Präsidenten Kay Bernstein kommt Hertha BSC nicht zur Ruhe. Rund eine Woche vor der Mitgliederversammlung am 13. November sorgt ein Abwahlantrag gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Brüggemann für Ärger.

In dem Antrag, der rbb|24 vorliegt, begründet ein Hertha-Mitglied die Forderung unter anderem damit, dass Brüggemann als langjähriges Vereinsmitglied eine Mitschuld an der "verfehlten Vereinspolitik" der vergangenen Jahre trage.

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Zwölf Mal lief Thomas Helmer 1999 für Hertha BSC auf, ganze sieben Jahre spielte er für Bayern München. Vor dem Duell beider Klubs am Samstag blickt er auf seine Zeit in Berlin zurück und verrät, warum er Hertha die Daumen drückt.

Dreiviertelmehrheit für Abwahl nötig

Weiter habe Brüggemann vor der letzten Mitgliederversammlung, bei der Kay Bernstein zum neuen Hertha-Präsidenten gewählt wurde, auch intern Einfluss auf die Wahl genommen. Brüggemann hatte Frank Steffel als Gegenkandidaten öffentlich vorgeschlagen und unterstützt, was zu Missstimmung geführt hatte.

Es sei außerdem zu befürchten - so schreibt das Mitglied -, "dass Herr Brüggemann [...] bei den nächsten anstehenden Wahlen oder bei vereinsinternen Entscheidungen Einfluss gegen das derzeitige Präsidium nehmen wird." Für eine Abwahl müssten mindestens drei Viertel der anwesenden Mitglieder dem Antrag zustimmen.

Rücktrittsgedanken bei Brüggemann

Brüggemann selbst reagierte im Gespräch mit rbb|24 niedergeschlagen auf die Vorwürfe und den Antrag. "Ich bin traurig und irgendwo auch müde und man ist es irgendwo auch leid, denn wer arbeitet, macht auch Fehler. Ich habe sicherlich auch Fehler gemacht, mich aber dabei immer loyal und intensiv für die Interessen des Vereins eingesetzt", sagte er am Freitag.

Er hätte sich den Vorwürfen lieber kritisch gestellt. "Ich finde, dieser Antrag ist ein falsches Instrument, weil man so wieder Unruhe in den Verein bringt." Der Aufsichtsratsvorsitzende von Hertha habe auch mit dem Gedanken gespielt, zurückzutreten, "aber ich bin keiner, der wegläuft, wenn man mir etwas vorwirft. Am Ende geht es um den Verein."

Die Zusammenarbeit mit dem Präsidium und dem Präsidenten funktioniere, beteuert Brüggemann. "Wir sind nicht immer einer Meinung, aber das kritische Hinterfragen gehört zu unseren Aufgaben."

Sendung: rbb UM6, 04.11.2022, 18 Uhr

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