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Video: rbb|24 | 23.04.2023 | Material: rbb Sport | Quelle: IMAGO / Matthias Koch

Hertha nach der Niederlage gegen Bremen

Dardai zu Sunjic: "Verpiss dich"

Die Lage wird immer bedrohlicher bei Hertha BSC. Trotz des Comebacks von Trainer Pal Dardai gab es eine herbe 2:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen. Die Berliner bleiben Letzter. Und Dardai? Der kritisiert sein Team mit deutlichen Worten und setzt ein Zeichen.

Die Heimpleite gegen Bremen hat Spuren hinterlassen bei Pal Dardai. Ein sichtlich angefressener Trainer leitete am Morgen die sonntägliche Trainingseinheit. Die deutliche Nachricht an seine Spieler: Wer nicht mitzieht, der fliegt. Ein Spieler fiel dem harten Durchgreifen Dardais gleich zum Opfer: Ivan Sunjic wurde bereits nach dem Aufwärmen mit den Worten "Was denkst du hier? Geh weg! Tschüss. Verpiss dich!" in die Kabine geschickt. Laut Verein passierte das aufgrund von Disziplinlosigkeiten des Spielers. Zuvor hatte sich Pal Dardai den Fragen der wartenden Journalisten gestellt.

Pal Dardai über ...

... die 2:4-Niederlage gegen Werder.

Grundsätzlich hat unsere Ordnung gepasst. Doch so wie die Tore gefallen sind, da hat das Abwehrverhalten überhaupt nicht gestimmt – bei Ballverlusten, langen Bällen oder zweiten Bällen. Auch wenn die Jungs wollten. Da sind falsche Automatismen drin ohne Ende. Für mich heißt das, wir müssen in der nächsten Woche erstmal an den Basics arbeiten, vor allem an der taktischen Disziplin. Bei den Standardsituationen hat die Mannschaft nicht das gemacht, was wir besprochen hatten. Da hat die Konzentration gefehlt. Da müssen wir uns verbessern, denn hier geht es nicht um irgendwas. Hier geht es ums Überleben.

Analyse | Herthas Niederlage bei Dardai-Rückkehr

Noch schwach?

Auch beim Comeback von Trainer Pal Dardai zeigt Hertha BSC einmal mehr ein über weite Strecken erschreckendes Gesicht. Hoffnung auf Besserung besteht kaum. Es sei denn, Dardai schafft es in die Köpfe der Spieler. Von Ilja Behnisch

... über die enttäuschende Leistung der Spieler.

Ich bin nicht enttäuscht. Wie wir es gemacht haben, das Anlaufverhalten und die Laufbereitschaft, das war okay, das war da. Nur hat auch viel gefehlt. Wir müssen noch kompakter sein. Da muss ich jetzt eingreifen. Und wenn einer nicht mitzieht, dann muss ich Entscheidungen treffen, denn wir haben keine Zeit. Nur wenn wir konzentriert, fokussiert und diszipliniert sind, können wir das schaffen. In der zweiten Halbzeit war zwar der Wille da, aber es braucht nun Ergebnisse. Und die sind seit langem nicht gut. Wir müssen fleißig sein. Wir brauchen Disziplin, Ordnung und Wille. Das hat meine Mannschaften immer ausgemacht und da müssen wir wieder hinkommen. Und dann werden wir das auch schaffen.

... über den mangelnden Teamgeist der Mannschaft.

Im Eins-gegen-Eins haben die Spieler es ordentlich gemacht, aber gemeinsam funktioniert es nicht. Einer muss für den anderen die Wege machen. Aber das sieht man nicht. Es wird immer gesagt, das sind nette Jungs, alles schön und gut, aber wir müssen jetzt eingreifen. Unter Druck hat zum Beispiel Prince ein gutes Spiel gemacht. Er ist ein guter Typ, aber das müssen wir auch bei den anderen Spielern rauskitzeln. Ich habe viel Nervösität gesehen und diese Blockaden müssen wir lösen. Die Spieler brauchen Hilfe. Im nächsten Heimspiel wird man hoffentlich meine Handschrift sehen.

... über die Besetzung der Zehner-Position.

Marco Richter sieht sich dort. Er ist ein guter Spieler. Jovetic muss sich auskurieren, ihn brauche ich in der Endphase, darüber habe ich schon mit ihm schon gesprochen. Ansonsten habe ich noch Jugendspieler, zahlreiche hängende Spitzen und Prince, aber eben nur für eine Halbzeit. Dadurch ist es nicht so einfach.

Hertha verliert mit 2:4 gegen Werder

Keine Punkte bei Dardais drittem Debüt

Hertha BSC hat am Samstag mit 2:4 gegen Werder Bremen verloren. Auch unter dem neuen, alten Coach Dardai fand Hertha nicht zurück in die Erfolgsspur - und bleibt Tabellenletzter der Bundesliga.

... über das Nervenflattern von Torhüter Oliver Christensen.

Jeder weiß, dass er ein guter Torwart ist, ein Top-Talent. Diese jungen Spieler können Fehler machen und müssen daraus lernen. In dieser Umgebung bei Hertha ist es aber schwierig geworden, ein gefährliches Gelände für junge Spieler, weil wir permanent gegen den Abstieg spielen. Die Mannschaft ist verunsichert und das ist nicht einfach für ihn. Aber er wird daraus lernen.

... über das nächste Spiel bei Bayern München.

Jeder weiß, dass wir da eine Riesenklatsche bekommen können. Man braucht auch ein bisschen Glück. Mit einer Überraschung rechne ich nicht. Letztlich ist es ein normales Bundesliga-Spiel. Wir müssen kompakt auftreten und wenig Fehler machen. Das will ich dort sehen. Wir fahren hin und werden alles geben.

Sendung: rbbUM6, 23.04.2023, 18 Uhr

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