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Audio: Antenne Brandenburg | 04.02.20 | Iris Wussmann | Quelle: imago images / Rupert Oberhäuser

Zuzug aus der Hauptstadt

Wie der Spreewald zum Berliner Speckgürtel wird

Seit mehreren Jahren ist im Amt Lieberose/Oberspreewald ein Zuzug neuer Einwohner spürbar. Viele von ihnen kommen aus dem Raum Berlin - und fliehen aus der Großstadt in den Spreewald.

In Straupitz locken beispielsweise die prächtige Schinkelkirche, ein restaurierter Kornspeicher oder die historische Ölmühle. Der Ort hat was, das hat auch Doreen Schubert sofort gemerkt, als sie auf der Suche nach einer neuen Bleibe war. Sie hat sich mehrere Spreewalddörfer angesehen. "Der Anlass war, dass ich als gebürtige Berlinerin Berlin nicht mehr so gut vertragen habe", erzählt sie. Im Speckgürtel habe sie nichts gefunden, daher sei sie seit zwei Jahren Straupitzerin.

Die historische Ölmühle in Straupitz | Quelle: rbb/Iris Wussmann

Ruhe im Spreewald

Für ihren Job pendelt die Stewardess nach Berlin Schönefeld. Auch deshalb genießt sie die Ruhe im Spreewald. Die 43-Jährige engagiert sich mittlerweile sogar im örtlichen Kornspeicherverein. "Ich habe dadurch wunderbare, interessante Menschen kennengelernt, Freunde gefunden, ich liebe das", sagt Doreen Schubert.

Die Schinkelkirche in Straupitz | Quelle: rbb/Iris Wussmann

Der Leipziger Uwe Müller, der über Cottbus nach Straupitz gekommen ist, schränkt aber ein: "Wer nicht in Straupitz geboren ist, wird kein Straupitzer", meint er. "Aber wir haben hier alles, was wir im hohen Alter zum Leben brauchen". fügt er an. Damit meint er die Versorgung durch Hausärzte, Apotheken und die Natur.

In allen Gemeinden des Amtes sei der Zuzug zu spüren, heißt es vom Amt Lieberose/Oberspreewald. Eine Massenbewegung und damit "Berliner Kolonien" gebe es aber nicht.

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