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Audio: Antenne Brandenburg | 08.10.20 | Sascha Erler | Quelle: rbb/Erler

Afrikanische Schweinepest

Wie eine ganze Kompanie nach toten Schweinen sucht

120 Soldaten der Bundeswehr, eine ganze Kompanie, suchen aktuell im Spree-Neiße-Kreis nach toten Wildschweinen. Ebenso wie Drohnen, Wärmebildkameras und Spürhunde sollen sie dazu beitragen, Fallwild schnell aufzuspüren und so die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern.

Die Soldaten kommen vom Jägerbataillon 413 aus Torgelow in Mecklenburg Vorpommern. 6.000 Hektar müssen sie durchforsten. In Reih und Glied stehen sie am Waldrand bereit, jeder mit einem Stock in der Hand. Mit dem Startsignal bewegen sich die soldaten zügig durch das Unterholz. Dabei haben sie nicht nur den Waldboden im Blick, sondern auch sich gegenseitig, sagt Hauptmann Marco Seelmann. "Die wissen immer auf welcher Höhe sind die, wo bewegen wir uns gerade, gibt es einen kleinen Koordinierungshalt", erklärt er. Der Oberfeldwebel achtet gleichzeitig darauf, dass sich alle in einer Linie bewegen.

Abwechslung für die Soldaten

40 Tiere wurden bisher gefunden, neun davon waren mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert. Gemeinsam mit Drohnen und Spürhunden haben die Soldaten rund 60 Prozent der Fläche durchsucht, rund 30 Prozent zu Fuß.

Koordiniert wird der Einsatz im Lagezentrum im Feuerwehrhaus Groß Gastrose. Mögliche Funde werden von dort an den Krisenstab des Kreises weitergeleitet. Auch, wenn Schweinesuchen nicht zu den Hauptaufgaben der Soldaten als Panzergrenadiere gehört, ist die Abwechslung ganz schön, findet Kommandeur Oberstleutnant Rene Ochs. "Wir sind super untergebracht, die Verpflegung ist top, das Wetter ist top, die Motivation der Männer ist top. Und sie machen eigentlich genau das, was sie im Standort im rahmen der Ausbildung auch machen. Sie befinden sich im Wald und machen, auf etwas andere Art, ihren Job", sagt Ochs.

In etwa einer Woche soll der Sucheinsatz abgeschlossen sein. Dann geht es für die Soldaten zurück in die Kaserne.

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