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Audio: Antenne Brandenburg | 29.09.2022 | Iris Wußmann | Quelle: imago/Rainer Weisflog

Energiekrise

Wiederinbetriebnahme von Jänschwalder Kraftwerksblöcken wird genehmigt

Brandenburg macht den Weg frei, dass zwei Kraftwerksblöcke in der Lausitz wieder hochgefahren werden dürfen. Am Freitag soll eine Sondererlaubnis erteilt werden. Diese braucht es, weil die Blöcke aktuelle Umweltstandards nicht mehr erfüllen.

Die Blöcke E und F des Kraftwerkes Jänschwalde können wieder in Betrieb genommen werden, obwohl sie Umweltstandards nicht erfüllen. Das Landesamt für Umwelt Brandenburg wird den immissionsschutzrechtlichen Ausnahmeantrag der LEAG am Freitag positiv bescheiden. Das hat die Behörde auf rbb-Nachfrage mitgeteilt. Die Prüfung sei abgeschlossen.

Die Blöcke sollen nach dem Willen der Bundesregierung aus der Sicherheitsreserve geholt werden, um die Energiekrise bis Juni 2023 mit abzufedern. Mit mehr Kohlekraftwerken soll die Stromerzeugung aus Gas verringert und so Gas eingespart werden.

Strukturwandel in der Lausitz

Leag will auf Tagebau-Flächen künftig Strom aus Wind und Sonne gewinnen

Der Braunkohle-Ausstieg ist für 2038 beschlossen worden. Laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung "idealerweise" sogar bis 2030. Der Energiekonzern Leag orientiert sich entsprechend um und stellt erste Ansätze für die Erzeugung grünen Stroms vor.

Woidke: Rückschlag, aber notwendig

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält das Wiederanfahren der beiden Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde für notwendig, räumte aber auf dem rbb gegenüber ein: "Das ist nicht schön, es wird für den Klimaschutz ein Rückschlag, auf alle Fälle, aber wir werden es für die nächsten Monate brauchen."

Die zwei 500-Megawatt-Blöcke E und F des Kraftwerks in Jänschwalde waren zuvor in Sicherheitsbereitschaft und sollten außer Betrieb genommen werden. Da sie aktuelle Umweltstandards nicht mehr erfüllen, beantragte der Kraftwerksbetreiber Leag für das Wiederhochfahren eine Sondererlaubnis. Die Kraftwerksblöcke können zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 an den Markt zurückkehren.

Drittgrößtes Braunkohlekraftwerk in Deutschland

Ein Sprecher des Betreibers Leag sagte, die Instandhaltungsarbeiten seien aufwendig, Bauteile seien ausgewechselt worden. Das Energieunternehmen habe zusätzliche Beschäftigte eingestellt. Das Braunkohlekraftwerk in der Lausitz ist das drittgrößte in Deutschland.

Wegen einer Blockade von Umweltaktivisten war es vor etwa eineinhalb Wochen zu einer Einschränkung im Kraftwerksbetrieb in Jänschwalde gekommen. Braunkohle ist wegen des hohen Kohlendioxid-Ausstoßes beim Stromerzeugen klimaschädlicher als andere Energieträger.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.09.2022, 14.32 Uhr

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