Energiekrise - Wiederinbetriebnahme von Jänschwalder Kraftwerksblöcken wird genehmigt

Do 29.09.22 | 17:43 Uhr
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Braunkohle-Tagebau vor dem Kraftwerk Jänschwalde in Südbrandenburg. (Quelle: imago/Rainer Weisflog)
Audio: Antenne Brandenburg | 29.09.2022 | Iris Wußmann | Bild: imago/Rainer Weisflog

Brandenburg macht den Weg frei, dass zwei Kraftwerksblöcke in der Lausitz wieder hochgefahren werden dürfen. Am Freitag soll eine Sondererlaubnis erteilt werden. Diese braucht es, weil die Blöcke aktuelle Umweltstandards nicht mehr erfüllen.

Die Blöcke E und F des Kraftwerkes Jänschwalde können wieder in Betrieb genommen werden, obwohl sie Umweltstandards nicht erfüllen. Das Landesamt für Umwelt Brandenburg wird den immissionsschutzrechtlichen Ausnahmeantrag der LEAG am Freitag positiv bescheiden. Das hat die Behörde auf rbb-Nachfrage mitgeteilt. Die Prüfung sei abgeschlossen.

Die Blöcke sollen nach dem Willen der Bundesregierung aus der Sicherheitsreserve geholt werden, um die Energiekrise bis Juni 2023 mit abzufedern. Mit mehr Kohlekraftwerken soll die Stromerzeugung aus Gas verringert und so Gas eingespart werden.

Woidke: Rückschlag, aber notwendig

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält das Wiederanfahren der beiden Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde für notwendig, räumte aber auf dem rbb gegenüber ein: "Das ist nicht schön, es wird für den Klimaschutz ein Rückschlag, auf alle Fälle, aber wir werden es für die nächsten Monate brauchen."

Die zwei 500-Megawatt-Blöcke E und F des Kraftwerks in Jänschwalde waren zuvor in Sicherheitsbereitschaft und sollten außer Betrieb genommen werden. Da sie aktuelle Umweltstandards nicht mehr erfüllen, beantragte der Kraftwerksbetreiber Leag für das Wiederhochfahren eine Sondererlaubnis. Die Kraftwerksblöcke können zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 an den Markt zurückkehren.

Drittgrößtes Braunkohlekraftwerk in Deutschland

Ein Sprecher des Betreibers Leag sagte, die Instandhaltungsarbeiten seien aufwendig, Bauteile seien ausgewechselt worden. Das Energieunternehmen habe zusätzliche Beschäftigte eingestellt. Das Braunkohlekraftwerk in der Lausitz ist das drittgrößte in Deutschland.

Wegen einer Blockade von Umweltaktivisten war es vor etwa eineinhalb Wochen zu einer Einschränkung im Kraftwerksbetrieb in Jänschwalde gekommen. Braunkohle ist wegen des hohen Kohlendioxid-Ausstoßes beim Stromerzeugen klimaschädlicher als andere Energieträger.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.09.2022, 14.32 Uhr

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23 Kommentare

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  1. 23.

    Geändert hat sich viel in Deutschland; Das Foto wie aus alter Vergangenheit. Dazu die Braunkohleberge. Brückentechnologie Gas war schon richtiger aber WKA und Solardächer sind zeitgemäßer. Große Speicher und Wärmepumpen / Erdwärme / Wasser sind erst mal erstrebenswert. Aber nicht zögern.

  2. 22.

    Ich erinnere an Ihre hier publizierte Prognose:
    ""die LEAG ist 2025 pleite und produziert keinen Kohlestrom mehr""
    Bisschen lächerlich, wa?

  3. 21.

    So nicht. ! Ich hatte es bei t-online gelesen und im richtigen Zusammenhang. Der passiert so etwas nun mal. Heute ist man in den USA vollen Lobes für A. Baerbock. So wie die Segensfrau für Deutschland. So darf man mir nicht kommen. Ob diese Außenministerin mal Kanzlerin wird ? Da muss noch viel nachwachsen. Helmut Schmidt und R.v. Weizsäcker geben Dinge vor. Seriosität.

  4. 20.

    Das Problem an der Ich-Form in Foren statt zu Hause: Es interessiert nicht, was „ich“ denke....und langweilt schnell. Man sollte sich nicht so wichtig nehmen und nicht alles so Ernst nehmen. Gelingt aber nicht immer...

  5. 19.

    Na dann sollten die Freitags-Demonstranten schnellstens in die Berufsschule und einen pragmatischen Handwerksberuf erlernen. Damit wäre dem Klimaschutz am besten geholfen! Nur wollen die auch schrauben und bohren??

  6. 18.

    Das mit den Biogasanlagen ist dem zu viel zugesetzten Mais geschuldet. Mit all den Problemen, die Mais macht. Was für eine Aufgabe statt „festkleben“: Biogas mit Abfall als Maisersatz... Da möchte man am liebsten gleich mitmachen.

  7. 17.

    Oder Bestandsanlagen die künstlich begrenzt betrieben werden, weil es gesetzlich so geschrieben steht und nicht weil es technisch nicht geht.
    Oder Biogasanlagen die ebenfalls aus rechtlichen Gründen gedrosselt betrieben werden.
    Das geht in Summe in die GW Bereiche installierter Kraftwerksleistung, die aus Papiergründen nicht ausgereizt werden.

  8. 16.

    In erster Linie wollte ich kritisieren, dass Sie sich hier immer aufblasen, als würden Sie für gaaanz Viele sprechen. Ist das ein Versuch, Meinungsmache zu betreiben, oder was soll das? Wie wär’s, wenn Sie einfach mal nur für sich sprechen würden, so wie das unabhängige Einzelpersonen normalerweise tun?

  9. 15.

    Das Ist genau das Problem, das eben NICHT alles getan wird.
    Sonst würden nicht tausende fertiggestellte PV Anlagen auf ihren Anschluss warten.

  10. 14.

    Einzig richtige Entscheidung sind ja schon existent und da muss man jetzt alles tun, damit es läuft in Deutschland!

  11. 13.

    Das ist aber richtig nett, dass die Regierung uns eine warme Wohnung erlaubt. Danke, Danke,Danke!

  12. 12.

    Der Kohlenmunk hat eine kurzfristigen Höhenflug, sei ihm gegönnt.....zusätzlich ausgestoßenes CO2 wird kompensiert indem mit der Braunkohle weit vor 2030 Schluss sein wird.
    Langsam wird die Leag doch noch mein Freund, glaubt man den angekündigten Milliarden Investitionen in EE.

  13. 11.

    Wissen Sie, es ist ein Unterschied ob man bissig und zur Unterhaltung eine Diskussion lebendig hält oder aber, ob man Kommentatoren verletzen will. Wozu Sie gehören ist zu erkennen und ein Charakterzug der Einsam macht. Merken Sie den Unterschied?

  14. 10.

    Eine Aussage von Frau Baerbock.....als Video verfälschend geschnitten um zu diffamieren.
    Verbreitet in rechten Chats und von der AfD.
    Was wollen Sie eigentlich beim RBB??? Fakes gibt's bei Telegram.

  15. 9.

    Sagen Sie mal, Wossi, wie viele sind Sie eigentlich, dass Sie immer von "wir" und "uns" sprechen? Ich hoffe für Sie, dass es sich dabei nicht um irgendwelche imaginären Freunde handelt.

  16. 8.

    Anscheinend ist einigen Leuten egal ob wir im Dunkeln und in der kalten Wohnung sitzen und die Bausubstanz darunter und die Menschen leiden. Pflanzt Bäume und schaltet eure Laptops und handys aus!

  17. 7.

    Ja dann fragen Sie doch Frau Baerbock, der ist nämlich besonders wichtig was Ihre Wähler von der derzeitigen Politik halten.

  18. 6.

    Wie erklären das eigentlich die Grünen ihren Wählern? Kohle- und Atomkraftwerke gehen oder bleiben in Betrieb und die EU subventioniert mit Milliarden die französische Atomindustrie, die ja jetzt "nachhaltig" geworden ist.

  19. 5.

    Wow,Nordstream 1 und 2 wurden sabotiert und die Menschen regen sich hier über Kohlekraftwerke auf.
    Aufwachen, das was das ausströmende Gas jetzt anrichtet wird wohl komplett ausgeblendet.

  20. 4.

    Vielleicht sollte die Landespolitik dann auch verraten wo Sie die CO Emissionen einspart? Die Menge ist begrenzt und die Zertifikate müssen dazu auf dem Markt erworben werden. Diese Mengen fehlen der Industrie und wird hier Jänschwalde gegen Eisenhüttenstadt ausgespielt? Bisher hat die Politik genau das nicht beantworten können? Also Herr Woidke wo sparen Sie die Menge ein? Woher besorgen Sie der Zertifikate und was muss der Steuerzahler dafür aufbringen?

    Energie zu sparen scheint wohl keine Lösung zu sein, mit dem "weiter so wie bisher" geht es leichter.

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