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Audio: Antenne Brandenburg | 07.03.2023 | Eva Kirchner-Rätsch | Quelle: rbb

Wegen fehlender Busfahrer

Rufbusse sollen bis April Linienverkehr in Fürstenwalde (Oder-Spree) entlasten

Ein Rufbus-System soll den Busverkehr in Fürstenwalde ergänzen. Seit Wochen fallen ganze Fahrten der Stadtlinien aus. Grund dafür sind fehlendes und krankes Personal. Die Kosten für Fahrgästen sollen nicht steigen.

Unter den Pendlern, die in Fürstenwalder (Oder-Spree) auf den innerstädtischen Busverkehr angewiesen sind, herrscht seit Wochen Unmut. Seit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn im vergangenen Dezember gibt es regelmäßig Probleme mit dem Busverkehr. Fahrten fallen aus, ganze Linien wurden gestrichen und einige Haltestelle werden nicht mehr angefahren. Seit dieser Woche soll nun ein Rufbus-System für Abhilfe sorgen.

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Rufbusse sollen Entlastung bringen

So herrschte Am Fürstenwalder Bahnhof am Montagnachmittag beispielsweise ein reges Kommen und Gehen. Die Bahnsteige und die benachbarten Bushaltestellen füllten und leerten sich regelmäßig. Was auf den ersten Blick normal wirkte, sehen die Fürstenwalder, die täglich auf den Bus angewiesen sind, anders. Ina Röder sagte beispielsweise: "Es ist eine Katastrophe, vor allem, wenn man früh zur Arbeit will."

Doch Besserung ist in Sicht, so die Hoffnung. Da die Busverkehr Oder-Spree GmbH (BOS) aktuell nicht in der Lage ist, die vom Kreis bestellten Fahrleistungen in Fürstenwalde zu erbringen, sei die Stadt selbst aktiv geworden, erklärte Tim Jurrmann, Verkehrsplaner der Kreisverwaltung. Ein sogenannter On-Demand-Verkehr - also Fahrten auf Anforderung - soll jetzt Abhilfe schaffen, erklärte der Experte. "Das On-Demand-Angebot ist ein voll flexibles System, ähnlich wie ein Taxi zu verstehen. Nur bedienen wir nun Haltestellen und versuchen, möglichst viele Fahrgäste in einem Fahrzeug zu sammeln."

Aktuell werden dafür in Fürstenwalde zwei Kleinbusse eingesetzt. Diese können per Telefon oder App zur Wunsch- Bushaltestelle bestellt werden, so Jurrmann weiter. "Darüber kann eine Ad-Hoc-Anmeldung erfolgen oder schon bis zu sieben Tagen im Voraus eine Fahrt reserviert werden." Die Fahrten mit den Kleinbussen seien zum VBB-Tarif möglich - zuzüglich eines Euros Komfort-Zuschlag.

Busfahrer-Mangel belastet Stadtverkehr

Das Angebot ergänze den aktuellen Notfahrplan in der Stadt. Es ist bereits der Dritte. Dieser sei nötig, weil es aktuell einen Mangel an Busfahrern gibt, sagte Jörg Sipli von der BOS. "Wir hatten versucht, genügend neue Busfahrer hinzuzugewinnen. Das hat leider nicht geklappt. Deshalb mussten Fahrten ausfallen." Auch jetzt suche das Unternehmen händeringend Personal.

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Rufbusse bereits erfolgreich getestet

Das On-Demand-Angebot in Fürstenwalde ist zunächst bis Ende April geplant. Zusätzliche Kosten entstehen für den Kreis nicht. Diese werden mit den ausgefallenen Leistungen der BOS verrechnet, bestätigte Landrat Rolf Lindemann (SPD) auf rbb-Anfrage. Wie die Pendler das Angebot annehmen, müsse abgewartet werden, so Jannis Mossmann, Chef der MWM Solution GmbH. Erfolgreich eingeführt wurden die sogenannten Dalli-Rufbusse schon im Bereich Storkow und entlang des Scharmützelsees. Das zeigte eine erste Bilanz am des Ende des vergangenen Jahres. Jetzt realisiert das Unternehmen die Umsetzung des Rufbus-Angebotes in Fürstenwalde. Der Anfang sei am Montag aber gemacht worden. "Um 5:28 Uhr war die erste Tour", so Mossmann. "Es gab gleich einen Facebook-Post hinterher, dass sie gesagt hat, sie bucht jetzt jeden Tag zwei Mal."

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.03.2023, 14:10 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch

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