rbb24
  1. rbb|24

Frankfurt (Oder)

Pilot-Projekt soll arbeitswillige Rentner in den Job bringen

Obwohl es viele versuchen, ist die Chance auf einen Job im Rentenalter gering. Ein Pilot-Projekt in Frankfurt (Oder) will das nun ändern und bietet Unterstützung bei der Jobsuche und sozialen Integration, um der steigenden Altersarmut entgegenzuwirken.

Das am Donnerstag in Frankfurt (Oder) gestartete Projekt "Senioren sind aktiv – Generation Erfahrung" soll Rentner, die sich etwas hinzuverdienen wollen, künftig einfacher in Jobs vermitteln.

Um die Rente aufzubessern, wollen und müssen viele Menschen in Deutschland auch nach dem Eintritt in die Rente weiterarbeiten. Das Pilotprojekt der Deutschen Angestellten Akademie (DAA) Frankfurt (Oder) und der Lebenshilfe soll diese Menschen vor allem bei der Jobsuche unterstützen, weil arbeitssuchende Senioren nicht von der Arbeitsagentur vermittelt würden, erklärte Bern Ketelhöhn von der DAA.

Mögliche Auto-Sperrung

Wie die Umgestaltung einer DDR-Einkaufsstraße zum Problem wurde

Die Berliner Friedrichstraße ist kein Einzelfall: Auch in Brandenburg gibt es Debatten über Einkaufsstraßen. In Frankfurt (Oder) wird nun heftig über eine Sperrung für Autos auf der Magistrale diskutiert – doch es gibt weitere Zukunftsideen.

Das Projekt richte sich an erster Linie an die Generation von Senioren, die älter als 60 Jahre sind. Es gehe um diejenigen, "die noch im Arbeitsleben stehen oder auch nicht mehr, die den Übergang in die Rente gerade planen, die aber weiter Lust haben, aktiv zu sein", so Ketelhöhn weiter.

Jeder fünfte Rentner von Altersarmut betroffen

Nicht selten leiden Menschen in Deutschland nach dem aktiven Arbeitsleben unter Altersarmut. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat mehr als ein Viertel der Rentner in Deutschland ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro. Somit ist knapp jeder fünfte Rentner oder jede fünfte Renternin in Deutschland von Altersarmut betroffen – das ist schon dann der Fall, wenn die monatliche Rente weniger als 1.135 Euro beträgt.

Interview | Hilfe für Ukrainer auf Arbeitssuche

"Die Herausforderungen sind die Sprache, die Sprache und die Sprache"

Das Jobcenter in Frankfurt (Oder) betreut Hunderte Menschen aus der Ukraine bei der Arbeitssuche. Der Geschäftsführer erklärt im Interview, was die größten Hürden dabei sind – und warum es beim medizinischen Personal länger dauert.

Soziale Unterstützung und Integration zentrales Anliegen

Neben finanziellen Aspekten sei auch die soziale Unterstützung und Integration ein zentrales Anliegen des Projekts, denn immer mehr ältere Menschen seien in der Region von Einsamkeit betroffen, sagte Peggy Zipfel von der Lebenshilfe.

"Die Kinder sind ausgezogen, der Partner ist vielleicht erkrankt oder gestorben, sodass die Menschen in ihren Wohnungen isoliert sind und dann den Zugang zu sozialen Einrichtungen suchen, wo sie unter Gleichgesinnten sind. Das ist ein zunehmendes Thema. Das haben wir so wahrgenommen."

40 Teilnehmer pro Jahr

Bis 2027 sollen jährlich 40 Teilnehmer an dem Projekt teilnehmen können. Das Bundesfamilienministerium und die Europäische Union stellen dafür pro Jahr 150.000 Euro zur Verfügung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.04.23, 16:42

Mit Material von Max Beuthner

Artikel im mobilen Angebot lesen