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Audio: Antenne Brandenburg | 31.08.2022 | Martina Rolke | Quelle: rbb/Tony Schönberg

Demos jeden Dienstag geplant

200 Menschen bei Auftakt zu "heißem Herbst" in Frankfurt (Oder)

Die Linke hat zu einem "heißen Herbst" aufgerufen und will nun jede Woche gegen hohe Preise demonstrieren. Dienstags statt montags, um sich von rechts unterwanderten Demos abzugrenzen. Zum Auftakt war auch die Bundesvorsitzende vor Ort.

Unter dem Motto "Schluss mit teuer" haben am Dienstag rund 200 Teilnehmende in Frankfurt (Oder) demonstriert. Aufgerufen hatten das Aktionsbündnis Frankfurter Montagsdemo, Gewerkschaften und die Partei Die Linke. Der Protest gegen hohe Lebensmittel- und Energiepreise soll von nun an bundesweit auf die Straße gebracht werden - in Frankfurt jeden Dienstag.

"Es ist dringend notwendig, dass die Menschen jetzt für soziale Gerechtigkeit auf die Straße gehen", sagte die Bundesvorsitzende der Linken, Janine Wissler, die zur Auftaktveranstaltung am Dienstag auf den Frankfurter Marktplatz gekommen war. Sie kritisiert die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung als sozial unausgewogen. "Sie haben die Rentnerinnen und Rentner vergessen", so Wissler weiter. Jetzt müsse es Maßnahmen geben, die bei den Menschen ankommen.

Die Linke fordert einen Preisdeckel auf Lebensmittel und Energie sowie eine Übergewinnsteuer, um Krisengewinne für eine Entlastung der Bürger zu nutzen. Den Protest-Auftakt am Dienstag bezeichnet Frankfurts Kreisvorsitzender der Linken, Stefan Kunath, als "starkes Zeichen". Er sagte, in den nächsten Wochen hofft er, noch lauter zu sein. Die Partei hat bundesweit einen "heißen Herbst" angekündigt.

Organisatoren schicken Demonstrierende weg

Der Aufruf soll ein Angebot von linker Seite sein, um nicht der AfD beim Protest gegen soziale Ungerechtigkeit die Straße zu überlassen, betonen die Veranstalter. Das Aktionsbündnis Frankfurter Montagsdemos etwa, das bereits seit 18 Jahren besteht, hat sich von den heutigen Montagsdemonstrationen wieder zurückgezogen. "Wir sind von der rechten Szene unterlaufen worden. Das ist nicht unser Ding", sagte Johann Wawrzyniak vom Bündnis. Jetzt wolle man mit "Argusaugen" darauf achten, dass keine Trittbrettfahrer auf den Demonstrationen ihre rechte Propaganda verbreiten könnten, sagte Kunath.

Während sich die Reden auf die Folgen der Preissteigerungen in Deutschland konzentrierten, wurde der Krieg Russlands gegen die Ukraine nur am Rande thematisiert. Auf Plakaten der Demonstrierenden spielte er dennoch eine Rolle.

Ordner des Organisationsbündnisses schickten eine Gruppe weg, die ein Plakat mit der Aufschrift "Nicht Russland ist das Problem, sondern der Kriegstreiber USA" zeigten. Ein anderes Plakat, das vor den Kosten des Krieges der USA gegen Europa warnte, durfte während der Demonstration gezeigt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.08.2022, 7:30 Uhr

Mit Material von Martin Krauss

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