Demos jeden Dienstag geplant - 200 Menschen bei Auftakt zu "heißem Herbst" in Frankfurt (Oder)

Mi 31.08.22 | 15:20 Uhr
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Auftakt "Heißer Herbst" Demonstration Linke in Frankfurt, 30.08.2022
Audio: Antenne Brandenburg | 31.08.2022 | Martina Rolke | Bild: rbb/Tony Schönberg

Die Linke hat zu einem "heißen Herbst" aufgerufen und will nun jede Woche gegen hohe Preise demonstrieren. Dienstags statt montags, um sich von rechts unterwanderten Demos abzugrenzen. Zum Auftakt war auch die Bundesvorsitzende vor Ort.

Unter dem Motto "Schluss mit teuer" haben am Dienstag rund 200 Teilnehmende in Frankfurt (Oder) demonstriert. Aufgerufen hatten das Aktionsbündnis Frankfurter Montagsdemo, Gewerkschaften und die Partei Die Linke. Der Protest gegen hohe Lebensmittel- und Energiepreise soll von nun an bundesweit auf die Straße gebracht werden - in Frankfurt jeden Dienstag.

"Es ist dringend notwendig, dass die Menschen jetzt für soziale Gerechtigkeit auf die Straße gehen", sagte die Bundesvorsitzende der Linken, Janine Wissler, die zur Auftaktveranstaltung am Dienstag auf den Frankfurter Marktplatz gekommen war. Sie kritisiert die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung als sozial unausgewogen. "Sie haben die Rentnerinnen und Rentner vergessen", so Wissler weiter. Jetzt müsse es Maßnahmen geben, die bei den Menschen ankommen.

Die Linke fordert einen Preisdeckel auf Lebensmittel und Energie sowie eine Übergewinnsteuer, um Krisengewinne für eine Entlastung der Bürger zu nutzen. Den Protest-Auftakt am Dienstag bezeichnet Frankfurts Kreisvorsitzender der Linken, Stefan Kunath, als "starkes Zeichen". Er sagte, in den nächsten Wochen hofft er, noch lauter zu sein. Die Partei hat bundesweit einen "heißen Herbst" angekündigt.

Organisatoren schicken Demonstrierende weg

Der Aufruf soll ein Angebot von linker Seite sein, um nicht der AfD beim Protest gegen soziale Ungerechtigkeit die Straße zu überlassen, betonen die Veranstalter. Das Aktionsbündnis Frankfurter Montagsdemos etwa, das bereits seit 18 Jahren besteht, hat sich von den heutigen Montagsdemonstrationen wieder zurückgezogen. "Wir sind von der rechten Szene unterlaufen worden. Das ist nicht unser Ding", sagte Johann Wawrzyniak vom Bündnis. Jetzt wolle man mit "Argusaugen" darauf achten, dass keine Trittbrettfahrer auf den Demonstrationen ihre rechte Propaganda verbreiten könnten, sagte Kunath.

Während sich die Reden auf die Folgen der Preissteigerungen in Deutschland konzentrierten, wurde der Krieg Russlands gegen die Ukraine nur am Rande thematisiert. Auf Plakaten der Demonstrierenden spielte er dennoch eine Rolle.

Ordner des Organisationsbündnisses schickten eine Gruppe weg, die ein Plakat mit der Aufschrift "Nicht Russland ist das Problem, sondern der Kriegstreiber USA" zeigten. Ein anderes Plakat, das vor den Kosten des Krieges der USA gegen Europa warnte, durfte während der Demonstration gezeigt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.08.2022, 7:30 Uhr

Mit Material von Martin Krauss

18 Kommentare

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  1. 17.

    Dachte ich auch gerade. 200 Leute? That don‘t impress me much. (Shania Twain)

  2. 16.

    Zunächst sind das alles Meinungsäußerungen. Insofern sind sie aus meiner Sicht von der Meinungsfreiheit gedeckt und somit auszuhalten. Da Demonstrationen in der Regel im öffentlichen Raum stattfinden, halte ich es für nicht legitim, Teilnehmer mit abweichenden Meinungen abzuweisen.

  3. 15.

    Ja, Trine, noch mal und beim zweiten Versuch bitte richtig lesen. Da steht "den Frankfurtern" und nicht den Frankfurter Linken! Die haben ja ihre Demo extra auf den Dienstag verlegt, um sich von Afden, Reichsbürgern etc. zu distanzieren.
    Wieviel da am Montag auf der Straße waren, entzieht sich zwar meiner Kenntnis, aber bei nur 200 Demo-Teilnehmer eines Bündnisses mit Gewerkschaften, scheinen die Teuerungsraten in FFO kein Problem zu sein.

  4. 14.

    Den Dienstag zu wählen, finde ich einfach genial. Da werden die Unterwanderer keine Chance haben, teilzunehmen. Wie erkennt man denn diese Unterwanderertypen, wenn sie nicht gerade ein Transparent tragen? Haben sie ein besonderes und sichere Merkmal zur Unterscheidung? Es ist ja wichtig, daß man nicht an einer Demo teilnimmt, wo sich so ein Mensch dran beteiligt.

  5. 13.

    Die Linken spielen, insbesondere nach ihrem Wahldebakel, mit dem Feuer. Sie können sich ja gerne die Finger verbrennen , hoffe aber, dass sie keinen Flächenbrand legen.

  6. 12.

    Bitte richtig lesen! Nicht vorschnell Sensationen herbeiführen! Die Demo ist Dienstag und nicht Montag. Ich hoffe, es werden bald sehr viel mehr!

  7. 11.

    Nun - es ist eine "linke" Demo. Zumindest werden die Plakate nur im Sinne des Veranstalters gesichtet.
    Bei einer "rechten" Demo möchte ich nicht wissen, was ggf. mit dem Plakatträger passiert. Ebenso kann ich mir auf einer Demo der Grünen schlecht Pro-Atom-Plakate, bei der bürgerlichen Mitte solche für die Freigabe von harten Drogen oder der "Upper-Class-Partei" die Fordung für ein bedingungloses Grundeinkommen vorstellen. Da dürfte es auch zu "Vorfeldkonflikten" kommen. Wenn mich ein Thema oder eine Gruppierung nicht anspricht, ist mir das allerdings völlig "wurscht".

  8. 10.

    Der war gut. ;)
    Tatsächlich wird es aber kein heißer Herbst.
    Der Herbst wird Brand-Heiß.
    Hausgemacht von der "Ampel".

  9. 9.

    Nee, den Frankfurtern geht's entweder finanziell blendend und/oder sie haben kein Problem, montags mit dem rechtspopulistischem Mob zu grölen.

  10. 8.

    Was soll ich auf einer Demo, wo meine Plakate kontrolliert werden?

  11. 7.

    Heisser Herbst fällt aus. Hört auf zu jammern, Gas und Strompreise sind in freiem Fall.

  12. 6.

    Wenn 200 Hansel demonstrieren gehen,ist es also dem RBB eine Meldung wert........?!
    Ist doch kein Sommerloch mehr....

  13. 4.

    Die Linke zerlegt sich gerade selber. Nach der Ausladung von Frau Wagenknecht, die zu Recht ein Ende der unsinnigen Sanktionen fordert, ist diese Partei für mich vollkommen unglaubwürdig geworden.
    Sie wollen nicht mehr das System verändern, sondern sich selbst, damit sie weiter vom System profitieren können.
    Solche Parteien gibt's hier schon genug .

  14. 3.

    Ich sehe, die Linke ist lernfähig und verlegt ihre Demos zumindest für Frankfurt Oder auf einen Dienstag, um die Kritik, den Rechten und Queren in die Hände zu spielen, zu entkräften.

  15. 2.

    Die Linken machen was alle Achtung wenigstens eine Partei und hoffe es schließen sich andere an

  16. 1.

    200 ist ja noch nicht sooo heiss...

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