Brauße und Teutenberg als Favoriten
Nach zwei Jahren Corona-Pause wird mit dem "Frankfurter Kreisel" jetzt unter anderem wieder die Deutsche Meisterschaft im Bahnrad-Mehrkampf ausgetragen. Dazu haben sich einige prominente Fahrer in der Oderstadt angekündigt.
Die Eliten und der Nachwuchs des deutschen Radsports versammeln sich am Freitag und Samstag wieder zum "Frankfurter Kreisel" am Olympiazentrum in Frankfurt (Oder). Als Kreisel wird die Bahnrad-Strecke in der dortigen Oderlandhalle bezeichnet, auf der jetzt unter anderem die Deutsche Meisterschaft im Omnium ausgetragen wird - dem Mehrkampf auf der Bahn.
In den vergangenen zwei Jahren war die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden. Auch jetzt noch seien Folgen der diversen Krisen zu spüren, sagte Organisator Dan Radke, Geschäftsführer vom Frankfurter Radsportclub 90, dem rbb. "Es ist schon nicht ganz einfach, weil nach zwei Jahren Pause schon ein bisschen was vom Netzwerk verloren geht. Dann merken wir auch die Energiekrise, denn alle wollen sparen." Um eine derartige Veranstaltung durchführen zu können, sei aber ein gewisses Budget nötig - aber es sei gelungen.
Mit dabei sind auch einige prominente Fahrerinnen und Fahrer: Olympiasiegerin und Weltmeisterin Franziska Brauße aus Eningen (Baden-Württemberg) steht an der Spitze der Starterfeldes der deutschen Meisterschaften im Omnium. Brauße gewann zuletzt 2019 vor der Corona-Pause den Titel. Doch auch aus dem Sprintbereich sind Dan Radtke zufolge einige klangvolle Starterinnen vertreten. "Die ganz großen Namen sind Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich - die Doppelweltmeisterin dieses Jahres - oder auch die Weltmeisterin im Teamsprint, Pauline Grabosch."
Bei den Männern gehen insgesamt 24 Radler an den Start um die deutsche Meisterschaft, laut Organisator Radtke ist praktisch die gesamte deutsche Spitze zugegen. Die Favoritenbürde trägt Tim-Torn Teutenberg aus Köln. Der 20-Jährige konnte in diesem Jahr bereits drei Meistertitel auf der Bahn gewinnen und belegte bei der WM Platz fünf im olympischen Mehrkampf.
Aber auch die lokalen Profis wollen beim Kampf um die Spitzenplätze mitmischen. "Als eigener Fahrer vom Frankfurter Radsportclub ist Malte Maschke dabei, der dieses Jahr beim Madison Dritter bei den Europameisterschaften geworden ist", sagte Radtke. "Und Moritz Malcharek ist in München Vize-Europameister im Scratch geworden." Dort könne der Heimvorteil durch die Unterstützung des Frankfurter Publikums einen Unterschied ausmachen.
In diesem Jahr nicht dabei sind Roger Kluge und Theo Reinhardt. Die Berliner verzichten auf eine Teilnahme und starten stattdessen bei der "Track Cycling Challenge" in Grenchen in der Schweiz. Dort werden Mitte Februar auch die Europameisterschaften ausgefahren. Tickets für die Schweiz werden allerdings auch beim Omnium-Mehrkampf am Samstag in Frankfurt (Oder) verteilt. "Diese Europameisterschaft ist dann schon Teil der Olympiaqualifikation", sagt Dan Radtke. "Der Frankfurter Kreisel hat damit auch einen sehr hohen Stellenwert."
Zum Auftakt am Freitagabend müssen aber zunächst die Junioren zu ihrer Omnium-Meisterschaft ran. Für das Publikum soll es zudem ein Rahmenprogramm unter anderem mit Live-Musik und Kunst-Radfahrern geben. Den Ablauf mit allen Wettbewerben und Veranstaltungen stellt der Frankfurter Radsportclub im Internet bereit [www.frankfurter-kreisel.de].
Der Bahnrad-Wettbewerb Omnium besteht aus vier Teildisziplinen, die alle innerhalb eines Tages ausgetragen werden. Nach dem sogenannten Scratch folgen das Temporennen, das Ausscheidungsfahren und das Punktefahren. Die Addition der Ergebnisse aus den vier Teildisziplinen ergibt das Gesamtresultat. [Mehr dazu auf sportschau.de].
Sendung: Antenne Brandenburg, 15.12.2022
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