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Video: rbb24 | 18.01.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Quelle: dpa/Christophe Gateau

ADAC-Auswertung

Spritpreise steigen in Berlin und Brandenburg besonders deutlich

Das Tanken wird wieder teurer - besonders in Berlin und Brandenburg. Nirgendwo sonst in Deutschland waren die Preissprünge in den vergangenen Wochen so hoch wie in der Region. Besonders Diesel-Fahrer müssen tief in die Tasche greifen.

In den ostdeutschen Ländern sind die Spritpreise zuletzt besonders stark gestiegen. Das zeigen am Dienstag veröffentlichte Daten des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). Besonders hart traf es dabei Berlin und Brandenburg, aber auch Sachsen und Sachsen-Anhalt sind betroffen.

In der monatlichen Länderauswertung des Verkehrsclubs verteuerte sich E10 in Berlin gegenüber der letzten Erhebung im Dezember um 15,6 Cent pro Liter, Diesel um 12 Cent. Beides sind die stärksten Erhöhungen aller Länder.

Auf dem zweiten Platz folgt Brandenburg mit Anstiegen um 12,8 Cent bei E10 und 9,2 Cent bei Diesel. Die niedrigsten Zuwächse gab es demnach in Bayern mit 2,2 Cent bei E10 und 2,5 Cent bei Diesel.

Grenzverkehr

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Polen erhebt seit 1. Januar seine Mehrwertsteuer wieder im vollen Umfang. So könnte auch der Bezinpreis bald auf umgerechnet 1,60 Euro steigen. Autofahrer aus Deutschland wollen trotzdem weiterhin zum Tanken kommen.

Diesel nirgendwo so teuer wie in Berlin und Brandenburg

Infolge der Anstiege sind Brandenburg mit 1,861 Euro pro Liter und Berlin mit 1,850 Euro jetzt die beiden teuersten Länder bei Diesel.

Bei E10 teilt sich Brandenburg mit 1,784 Euro den Titel des teuersten Landes mit Schleswig-Holstein. Berlin liegt mit 1,769 Euro auf Rang sechs. Im Bundesdurchschnitt kostet ein Liter E10 derzeit 1,737 Euro. Die Preise geben die jeweiligen Landesdurchschnitte am Dienstag um 11.05 Uhr wieder.

ADAC: Anstieg noch im Bereich der üblichen Schwankungen

Hauptursache für die Verteuerung ist nach Ansicht des ADAC der gestiegene Rohölpreis. Vor einer Woche kostete ein Barrel der Referenz-Sorte Brent rund 80 US-Dollar, inzwischen ist der Preis auf etwa 86 Dollar gestiegen.

Kein russisches Öl mehr ab Januar

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Seit fast 60 Jahren transportiert die Pipeline "Druschba" russisches Erdöl bis nach Schwedt und Leuna. Ab Januar ist das vorbei. Grund sind Sanktionen gegen Russland. Ganz abgestellt wird die Leitung, die für Schwedt auch Wohlstand bedeutete, aber nicht.

"Es ist zwar ein deutlicher Anstieg, aber bisher haben die Länder noch nicht den Bereich der üblichen regionalen Schwankungen verlassen - anders als es beispielsweise im Sommer mit Bayern der Fall war", sagt der Kraftstoffmarkt-Experte des ADAC Jürgen Albrecht über die Preisentwicklung im Osten.

"Wie weit die geringere Produktion der Raffinerie in Schwedt dabei eine Rolle spielt, ist schwer zu sagen. Hier könnten auch mögliche Mitnahmeeffekte zum Tragen kommen." Die PCK-Raffinerie in Schwedt bekommt seit Jahresbeginn kein Öl aus Russland mehr. Derzeit liegt die Auslastung dort bei nur noch etwas mehr als 50 Prozent.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.01.23, 20:00 Uhr

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