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Quelle: dpa/Christoph Soeder

Krankenhäuser, Stadtreinigung, Studierendenwerk

Gewerkschaft Verdi ruft am Donnerstag zu Warnstreiktag im öffentlichen Dienst auf

Für Donnerstag hat Verdi in Berlin zu einem großangelegten Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen sind unter anderem die Stadtreinigung und Kliniken. Bereits am Dienstag und Mittwoch hat die GEW die Lehrer zum Ausstand aufgerufen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Berlin zu einem Warnstreik am Donnerstag 9. Februar aufgerufen. Anlass sei die bislang ergebnislose Tarifrunde für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen, teilte die Gewerkschaft
am Freitag mit. Demnach sollen Beschäftigte von Vivantes, der Charité, der Berliner Stadtreinigung (BSR), der Wasserbetriebe, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und des Studierendenwerks Berlin in Ausstand treten.

Die Gewerkschaft fordert bundesweit 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeberseite habe darauf nicht reagiert, hieß es weiter, daher müsse nun gestreikt werden.

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Senats und Bezirksverwaltungen werden nicht bestreikt

Am 9. Februar plant Verdi eine Kundgebung in der Nähe des Abgeordnetenhauses. Anschließend soll eine Demonstration durch Kreuzberg führen. Verdi erwartet nach eigenen Angaben rund 3.000 Teilnehmende.

Auch Auszubildende sollten die Arbeit niederlegen, forderte Verdi. Für sie werden 200 Euro mehr pro Monat und eine unbefristete Übernahme gefordert. In den Senats und Bezirksverwaltungen wird demnach nicht gestreikt, da ihre Beschäftigten nach einem anderen Tarifvertrag bezahlt werden.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar terminiert. In der Vergangenheit wurde eine Einigung häufig erst in einer dritten Verhandlungsrunde erzielt. Diese ist für den 27. bis 29. März in Potsdam geplant.

GEW ruft am Dienstag und Mittwoch zum Lehrer-Streik auf

Bereits am Dienstag und Mittwoch sind auch die Lehrer in Berlin aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Im Streit mit dem Berliner Senat um bessere Arbeitsbedingungen für Schulbeschäftigte verschärft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihre Gangart.

Bisher organisierte die GEW seit 2021 sieben jeweils eintägige Warnstreiks, mit dem Ziel kleinerer Schulklassen und eines entsprechenden Tarifvertrags. Der Senat sieht sich dazu außerstande und verweist darauf, dass Berlin - wie alle anderen Bundesländer außer Hessen - der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

Video: rbb24 Abendschau, 06.02.2023, 19:30 Uhr

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